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Jugendforum: Jugend diskutiert mit

(Wolnzach, hr)

Es war ein Jugendforum, wie es auch schon in den vergangenen Jahren statt gefunden hat, so könnte man es wohl am besten umschreiben. Gemeinsam mit Bürgermeister Jens Machold diskutierten sie über Wünsche, Probleme und Möglichkeiten, sie zu lösen.

„Es freut mich natürlich sehr, dass ihr gekommen seid“, begrüßte der Rathauschef die Jugendlichen und stellte dann auch die anwesenden Gemeinderatsmitglieder kurz vor. Doch es sollte nicht darum gehen, was die Gemeinderäte zu sagen haben, sondern die Jugendlichen.

Insgesamt war der Kreis, der den Weg ins Jugend- und Bildungsdorf gefunden hat, überschaubar. Rund 40 Mädchen und Jungen waren dem Aufruf gefolgt und kamen, um mit Bürgermeister Jens Machold zu diskutieren. Eines wurde dabei sehr schnell deutlich: Die Wolnzacher Jugendlichen kamen nicht nur, um zu schimpfen oder Wünsche zu äußern, nein sie sagten auch deutlich was ihnen an ihrer Heimat gefällt.

Ganz oben auf der positiven Liste war das Jugend- und Bildungsdorf. Hier waren die Teenager nicht nur mit dem umfangreichen Angebot an Freizeitmöglichkeiten, sondern auch mit der Betreuung sehr zufrieden. „Max und Iris, das ist für euch beide eine hohe Auszeichnung“, so Bürgermeister Jens Machold. Aber neben dem Positiven – wie einer Eisdiele, einem Schwimmbad, und einem Ort in dem „immer“ was los ist – gab es auch Kritikpunkte.

Radweg, Busverbindung und Soccer Five

Sehr schwierig haben es die Jugendlichen derzeit am Freitag und Samstag mit öffentlichen Verkehrsmitteln zum Bahnhof nach Rohrbach zu kommen. „Eine geregelte Busverbindung gibt es nicht!“ Doch nur zu gerne möchte man in diesem Alter auch einmal nach Ingolstadt oder München. „Ich denke, das ist ein Problem das wir schnell lösen können“, so der Rathauschef. Die Idee, dass man sich im Jubi anmeldet, wenn man am Wochenende mit dem Zug fahren will und dass dann vom Jugend- und Bildungsdorf ein Shuttlebus nach Rohrbach fährt, der die Jugendlichen hinbringt und auch wieder abholt, stieß bei allen auf Zustimmung.

Auch im Bereich der Radwege hatten sie dann einen eindeutigen Wunsch: eine Anbindung an den Bahnhof. „Hier sind wir schon in der Planungsphase und Georg Guld, der 2. Bürgermeister führt dort derzeit die Grundstücksverhandlungen“, erläuterte der Rathauschef. Auch beim „Soccer Five-Platz“ tut sich was. Er war schon eine Forderung das letzten Jugendforums. „Natürlich ist in der Zwischenzeit viel Zeit vergangen, aber wir haben dies nicht vergessen“, so Machold. Das Problem damals war die Hochwasserfreilegung. Da diese nun in weiten Teilen abgeschlossen ist, könnte ein solcher Platz auch gebaut werden. Wie der Bürgermeister bestätigte, beschäftigt sich das Bauamt auch schon damit. Derzeit wird geprüft wo dieser am besten platziert werden kann. Eine Überlegung dabei: Den Soccer Five-Platz auch am alten Fußballplatz zu integrieren. Dort soll einem Antrag der CSU zufolge ein Abenteuerspielplatz und ein Bewegungspark entstehen.

Auch der Wunsch nach mehr Party wurde natürlich geäußert – verständlicherweise, denn die Jugendlichen können selbst auf kaum noch eine Party gehen. Ü18 – heißt es meist. Auch hier gibt es möglicherweise eine einfache Lösung: die Siegelhalle „Wir prüfen derzeit diese Halle in eine Veranstaltungshalle umzufunktionieren“, erklärt der Rathauschef und eröffnete damit auch die Möglichkeit für Partys, die nicht nur von den Jugendlichen leicht zu erreichen sind, sondern die sie auch besuchen können. Dafür gab es am Ende doch recht kräftigen Applaus.

Jugendparlament auch in Wolnzach?

Neben den Wünschen der Jugend stand aber auch die Diskussion über ein mögliches Jugendparlament in Wolnzach auf der Tagesordnung. Aus Pfaffenhofen hatte man Christoph Höchtel eingeladen, einfach einmal über das Gremium zu berichten. „Ein Jugendparlament ist sehr viel formeller als ihr das hier heute gemacht habt“, so Höchtel gleich zu Beginn. Es ist eine parlamentarische Form und hat auch einen entsprechenden Rahmen. Begleitet von einem Sozialpädagogen finden etwa jeden Monat eine Sitzung satt, in der man sich mit Belangen der Jugendlichen befasst. In diesem Zuge konnten auch schon einige Projekte realisiert werden. Ganz oben steht natürlich die Skaterhalle in Pfaffenhofen. „Natürlich erfordert ein Jugendparlament auch einen gewissen Einsatz“, aber das machte Christoph Höchtel auch deutlich, man kann dann die Themen auch verfolgen.

Es war eine erste Informationsveranstaltung für ein Jugendparlament in Wolnzach, und rund 50% der Anwesenden (20) konnten sich dies auch grundsätzlich vorstellen. „Die Schulform spielt dabei keine Rolle“, so erläuterte Christoph Höchtel weiter, denn das Pfaffenhofener Jugendparlament ist quer durch alle Schularten und Altersgruppen besetzt und hat auch ein eigenes Budget von 4000 Euro. Zwar begrüßte eine Mehrheit ein Jupa, aber nur vier Jugendliche sprachen sich auch dafür aus aktiv mitarbeiten zu wollen und sich gegebenenfalls zur Wahl zu stellen. „Wir werden nun einfach noch einmal die Schulen kontaktieren“, so Bürgermeister Jens Machold, „um dort noch einmal für diese Idee der Mitbestimmung zu werben.“

Ob es in Wolnzach ein Jugendparlament geben wird, das hängt letztlich von den Jugendlichen selbst ab. Eines aber machte der Rathauschef deutlich: „Ihr werdet in jedem Fall auch weiter gehört. Damit verwies er auf die beiden geplanten Jugendsprechstunden im Jubi. Am Donnerstag, den 28. Mai und 22. Oktober zwischen 17.30 und 19.00 können die Jugendlichen im Jugend- und Bildungsdorf wieder ihre Probleme vorbringen.

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