Antrag abgelehnt: Turnhalle wird weitergebaut!
(Wolnzach, hr)Eigentlich hätte man meinen können, das Thema Turnhalle wäre schon abgehakt. Der Bau hat begonnen, die Bodenplatte ist betoniert und die Wände ragen zum Teil schon aus dem Boden. Wer nun aber glaubte, damit wäre die Diskussion, die im vergangenen Jahr den Gemeinderat so sehr befasst hat, vom Tisch, der hat sich getäuscht. Die FDP setzte die Halle mit ihrem Antrag auf Baustopp wieder aufs Tableau.
„Dieser Antrag zeigt, dass wir damals nicht die richtige zukunftsweisende Entscheidung getroffen haben“, erläutert Matthias Boeck, der einen Bau – und Vergabestopp forderte, damit man noch einmal über den Bau einer Tiefgarage sprechen könne. „Die Gesamtsituation an der Turnhalle ist heute sehr unbefriedigend“, so Boeck weiter. In seinen Ausführungen spielte er auf die Parkplatzsituation an. So forderte seine Fraktion erneut, unterhalb der Turnhalle eine Tiefgarage zu bauen. Diese kostet seiner Rechnung zufolge rund 5 Millionen. Die bezifferten Mehrkosten von 1,5 bis 2 Millionen Euro könnte, so der Antrag, der Markt aus dem Überschuss begleichen. Auch die Kosten für die bereits durchgeführten Baumaßnahmen beziffert er mit 150.000 bis 200.000 Euro. Das Vorgehen wäre für den FDPler nun klar: Einen Bau- und Vergabestopp verhängen und zurück ans Reißbrett.
Was würde dies aber bedeuten? Zu allererst müsste der Markt Wolnzach mit erheblichen Regressansprüchen rechnen. „Die Baumeisterarbeiten wie auch die Arbeiten an der Dachkonstruktion sind bereits vergeben. Hier käme eine nicht unerhebliche Summe auf die Gemeinde zu“, erläuterte Doris Schneider. Gleichzeitig würde sich die Bauzeit um mehrere Jahre nach hinten verschieben. „Man müsste mit einer erneuten Planungsphase von 3 bis 6 Monaten rechnen“ so Architekt Udo Talke. Eine Fertigstellung im September 2015 wäre somit undenkbar.
So bezeichnete Max Weichenrieder den Antrag seitens der CSU auch als Schildbürgerstreich. „Wir haben im vergangenen Jahr auch ausführlich über eine Tiefgarage gesprochen“, so der CSUler. Im Bauausschuss wurde dieses Thema diskutiert, aber verworfen, denn eine Umsetzung gestaltet sich als sehr schwierig. „Eine Tiefgarage müsste unterhalb der jetzt bereits betonierten Bodenplatte installiert werden, da man andernfalls den Bauraum überschreiten würde“, erklärte Stefanie Maier. Ein Argument, das auch damals schon vorgetragen wurde.
Auch Werner Hammerschmid (SPD) äußerte sich eindeutig: „Wir werden diesem Antrag nicht zustimmen. Wir sollten uns lieber die Sache vor Ort anschauen als über Dinge zu sprechen die schon diskutiert wurden.“ Mit seinen Ausführungen spielte der SPDler auf die Spielmöglichkeiten an. Hier hat der Bauausschuss beschlossen sich die Situation zu begutachten, um für die Schüler und Hortkinder eine Verbesserung herbeizuführen.
Auch Bürgermeister Jens Machold bewertete die erneute Diskussion als wenig zielführend. „Dieses Thema haben wir im Bauausschuss bereits behandelt“, sagte er mit Blick auf den Antrag der FDP. Dies sah dann auch die überwältigende Mehrheit des Gemeinderates so, und lehnte den Antrag erneut ab. Anschließend wurden auch Dachdeckungs- und Spenglerarbeiten zu einem Angebotspreis von 173.000 Euro vergeben.
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