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Der Mann im bayerischen Kampfanzug!

(Schweitenkirchen, hr)

Markige Worte, eine klare Botschaft und eine volle Festhalle. In Schweitenkirchen stimmte Andreas Scheuer, ohne Sakko dafür mit heftigen Breitseiten auf den politischen Gegner seine Parteikollegen auf den Wahlkampf ein.

Es war fast ein Heimspiel für Andreas Scheuer. Eingespielt mit bayerischer Blasmusik in eine fast bis auf den letzten Platz gefüllte Festhalle, das ist die Bühne für den CSU-Einpeitscher, oder wie Karl Straub es ausdrückte, das Podium für den Mann, der sich nicht scheut, unbequeme Themen aufzugreifen. Scheuer ein Mann der klaren und vor allem der deutlichen Worte.

Und so widmete sich der Generalsekretär in seiner Rede vor allem einem Thema: der Sicherheit! „Der Terror hat in den vergangenen Monaten andere Wege gefunden“, so Scheuer, dabei richtete er nicht nur ganz aktuell seinen Blick nach Manchester, sondern auch noch einmal zurück auf die Ereignisse am Berliner Breitscheidplatz. Das was noch vor Jahren weit weg zu sein schien, ist nun auch vor der eigenen Haustür bittere Realität geworden. „Wir dürfen uns von Terroristen nicht bedrohen lassen“, so Scheuer, für den Sicherheit das zentrale Wahlkampfthema ist.

Ein bayerischer Sheriff für Berlin

Dabei brauche es, so der Niederbayer, aber auch eine starke EU. Eine, die sich aber nicht im Kleinklein der Agrarpolitik verliert, sondern eine, die Antworten auf die zentralen Herausforderungen der Zeit gibt. Grenzschutz, den Aufbau einer gemeinsamen Armee und das Eintreten für den Klimaschutz, sind für ihn die entscheidenden Probleme. Scheuer gab sich dabei durchaus selbstkritisch,denn in der Vergangenheit wurde von der Bundesregierung nicht immer alles richtig gemacht. Er sprach dabei konkret die Zeit der Flüchtlingswelle an. Doch betonte er eben auch dass Deutschland Maßstäbe setzt und sich auch gegen einen US-Präsidenten zur Wehr setzt, der westliche Werte mit Füßen tritt.

Doch letzten Endes arbeitete sich Scheuer in seiner Rede nicht an Donald Trump, sondern an Martin Schulz und den Sozialdemokraten ab. „Die SPD ist die CSU plus x Monate“, schmetterte er seinen Anhängern entgegen und stellte dabei die Fragen wo die deutschen Sozialdemokraten beim Thema Balkan, aber auch bei der Diskussion um die Kinderehen waren. „Die SPD hat sich mit Händen dagegen gewehrt, wir haben es umgesetzt!“ Für den Christsozialen ist Innen- und Sicherheitspolitik gelebte Sozialpolitik. „Manager können sich diese kaufen, aber auch die Kassiererin am Hauptbahnhof, die auf öffentliche Verkehrsmittel angewiesen ist, sollte diese guten Gewissens benutzen können. Dass man mit Joachim Hermann einen Politiker ins Rennen um den Bundestag schickt, der diese Werte wie kein zweiter verkörpert, freut Scheuer. „Wir brauchen wieder einen bayerischen Sheriff in Berlin!“

Klar, dass gerade in den Monaten vor der Wahl der Ton rauer wird. Für Scheuer geht es dabei um nicht weniger als eine Richtungsentscheidung. „Wollen wir Steuererhöhungen und Ungewissheit, oder wählen wir wirtschaftliche Stabilität und Sicherheit“, so der Generalsekretär und machte deutlich, dass Martin Schulz dabei das Gesicht von Rot-rot-grün sei. Wozu das führe das verdeutlichte er am Beispiel der Bundeshauptstadt. Dort werde sich mehr um Hauskatzen als um den Flughafen gekümmert.

Lärmschutz: Irlstorfer stellt zeitnahe Lösung in Aussicht

Doch viele waren nicht nur gekommen, um eine markige Wahlkampfrede zu hören, sondern erhofften sich auch in Sachen Lärmschutz an der A9 konkrete Aussagen. Täglich bewegen sich rund 100.000 Fahrzeuge auf der Nord-Süd-Achse, doch entgegen anderer Kommunen, die an die Autobahn grenzen, gibt es in Schweitenkirchen keinen Lärmschutz. „Das ist wirklich unser zentrales Anliegen“, so Bürgermeister Albert Vogler.

„Natürlich könnte ich mich heute hier auf die Bühne stellen und ihnen die Mittel versprechen“, so Scheuer. Doch für ihn ebenso wie für seinen Kollegen Erich Irlstorfer ist dies ein Weg, der nicht nur nicht fair wäre, sondern auch unseriös. „Wir haben in den letzten Monaten große Fortschritte gemacht“, so Irlstorfer. Zwar ist der Lärmschutz, wie er weiter ausführte, noch nicht endgültig unter Dach und Fach, jedoch betonte der Bundespolitiker, dass es eine zeitnahe Lösung gebe.

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