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Bundesstraße B13 bis Ende November teilweise gesperrt

(Reichertshausen, rs)

Heute war der erste Tag der Sperrung der B13 in Reichertshausen für alle Fahrzeuge, die von München kommend Richtung Pfaffenhofen oder Ingolstadt wollten. Und es waren sehr viele Autofahrer, die offensichtlich überrascht und in Unkenntnis der aufgestellten Hinweisschilder nicht wussten, wie sie weiterkommen sollten. Grund für die Sperrung ist der angelaufene Kreuzungsumbau in der Ortsmitte, zu dem es am Abend eine Informationsveranstaltung gab.


Arne Schönbrodt (links) und Reinhard Heinrich informierten die Bürger und stellten sich den Fragen

Reichertshausens Bürgermeister Reinhard Heinrich (CSU) hatte Arne Schönbrodt vom Staatlichen Bauamt Ingolstadt eingeladen, um die Planung des Kreuzungsumbaus sowie deren zeitliche Dauer und die Auswirkungen für Bürger und Autofahrer zu erläutern. Ungefähr 60 Bürgerinnen und Bürger nahmen die Gelegenheit wahr, wobei die Interessen - das ging aus den abschließenden Fragen hervor - höchst unterschiedlich waren. Pendler, die ihren zukünftigen Heimweg von Münchener Arbeitsstellen überdenken müssen; Geschäftsleute, die sich Gedanken machen, wie ihre Zulieferer und Kunden den Weg zu ihnen finden werden; Eltern, die sich um die Sicherheit der Schulwege ihrer Kinder sorgen; oder einfach nur Haushaltsverantwortliche, die sich fragen, wie sie in der näheren Zukunft ihre größeren Einkäufe in der Kreisstadt erledigen sollen.


Bereits am ersten Tag der einseitigen Durchfahrtsperre kam es zu unübersichtlichen Verkehrssituationen.

Der Umbau der Kreuzung B13, Staatsstraße 2237 (Schlossstraße) und Angerhofstraße wird in insgesamt 5 Bauphasen durchgeführt, die sich nahtlos aneinanderreihen werden.

  • Phase 1 sorgte in erster Linie dabei dafür, dass Bushaltestellen verlegt wurden und eine temporäre Fußgängerampel installiert wurde. Verkehrsbehinderungen gab es zu diesem Zeitpunkt noch nicht.
  • die Verkehrsteilnehmer werden in Phase 2 (21.9. bis voraussichtlich 18.10.) besonders dadurch betroffen sein, dass die B13 von Süden kommend in Richtung Pfaffenhofen / Ingolstadt für den gesamten Autoverkehr gesperrt sein wird. Diese Sperrung wird sich über alle weiteren Bauphasen bis zur Freigabe (geplanter Termin: 29.11.2015) hinziehen. Autofahrer aus Pfaffenhofen kommend werden in Richtung München durch die Baustelle hindurch geleitet. Baumaßnahmen in Phase 2 sind: Umbau des südöstlichen Bereichs der B13 (gegenüberliegende Straßenseite von Gasthof Lindermeir) sowie des Gehwegs; Neubau der Angerhofstraße. Als Konsequenz ist natürlich demnach auch kein Linksabbiegen aus der Schlossstraße in die B13 möglich, aus der Angerhofstraße kann in beide Fahrtrichtungen abgebogen werden..
  • Bis Anfang November wird danach in der Bauphase 3 der nordöstliche Kreuzungsbereich inklusive der Busbucht umgebaut. Für den B13 Durchgangsverkehr oder die Fahrzeuge aus der Schlossstraße kommend, ändert sich nichts gegenüber der vorherigen Phase; Autofahrer aus der Angerhofstraße können nun nicht mehr nach rechts in Richtung Pfaffenhofen abbiegen.
  • In den ersten beiden Wochen im November nehmen sich die Straßenbaufirmen den Einmündungsbereich Schlossstraße vor (Bereich Hotel Lindermeir, Bäckerei und Metzgerei). Die Schlossstraße wird während dieser Zeit kein Einbiegen auf die B13 ermöglichen; von der Angerhofstraße wird man beidseitig auf die B13 fahren können.
  • Komplett gesperrt wird der gesamte Kreuzungsbereich schließlich in alle Fahrtrichtungen in der Bauphase 5 (Plan: 16.11. bis 29.11.), damit eine nahtlose Teerdecke aufgetragen werden kann.

Umgeleitet wird der durchgehende Autoverkehr weiträumig bereits in Hohenkammer über die Autobahn A9; aus Jetzendorf / Scheyern kommend erfolgt die Streckenführung in Phase 5 über Petershausen nach Hohenkammer. Anwohner der Angerhofstraße werden in der Zeit der Vollsperrung in beiden Fahrtrichtungen über den Edeka-Parkplatz geleitet.

Alle genannten Termine - das betonte Arne Schönbrodt immer wieder - sind natürlich stark abhängig von Witterungseinflüssen. In jedem Fall werde man die Freigabe des Kreuzungsbereichs zum 29.11.2015 anstreben, gegebenenfalls müsse ein temporärer Straßenbelag in Kauf genommen werden. Den Reichertshausenern und dem Durchgangsverkehr werde nach endgültiger Fertigstellung aber eine vierarmig signalisierte Kreuzung zur Verfügung stehen, deren Ampeln verkehrsabhängig gesteuert würden. Auf der B13 werden Linksabbiegespuren dafür sorgen, dass durchgehender Verkehr nicht mehr behindert würde, für die Schlossstraße seien je eine Links- und Rechtsabbiegespur verfügbar.

"Warum plant und baut Ihr keinen Kreisverkehr?", werde er immer wieder gefragt, so Reinhard Heinrich in seiner Einleitung. Erstens - so der Bürgermeister weiter - seien die dafür notwendigen Verhandlungen zu Grunderwerben nicht erfolgreich gewesen, zweitens sei ein Kreisel eine tolle Sache, wenn er nicht innerorts und mit 4 Zebrastreifen umgesetzt werden müsse. "Wegen des LKW-Verkehrs hätten wir einen Durchmesser von 45 Metern gebraucht", machte er auch die Dimension deutlich.


Wortmeldungen gab es reichlich, verschiedene Bedenken sorgten für unterschiedliche Gesichtspunkte

Die interessierten Bürgerinnen und Bürger sorgten sich in erster Linie um die Sicherheit während der Bauphasen. "Die Kinder wissen nicht wohin; die Autofahrer wissen nicht wohin. Das macht die Situation unübersichtlich und unvorhersehbar", sorgte sich eine Schulwegbetreuerin, die schon am ersten Tag der halbseitigen Sperrung genau diese Erfahrungen gemacht hat. Die Erfahrung zeige jedoch, dass sich die neue Verkehrssituation sehr schnell einpendle, entgegnete der verantwortliche Baurat. Und für die Einhaltung der Verkehrsregeln - also auch für die Durchfahrtsperre in nördliche Richtung - sei die Polizei zuständig.

Unverständnis sorgte bei vielen Anwesenden die Tatsache, dass sich Polizei und zuständige Verkehrsbehörde nicht zu einer Temporeduzierung durchringen konnten; so bleibt es auch während der Bauphasen bei Tempo 50 im Baustellenbereich. Ein sinnvoller Hinweis aus dem Auditorium erfolgte dahingehend, dass man doch bereits an der Autobahn A9 vor der Ausfahrt Allerhausen ein Hinweisschild aufstellen möge, dass die B13 in nördlicher Richtung gesperrt sei. So halte man Stau-Umfahrer, LKW Maut-Sparer und Navi-Abhängige möglicherweise davon ab, dass sie überrascht vor dem "Durchfahrt Verboten" Schild in Reichertshausen stehen und nicht wissen, wie sie weiterkommen sollen - so wie auch am heutigen Tag schon viele Autofahrer.

Übrigens: immer aktualisierte Informationen zum Fortgang der Baumaßnahmen gibt es auf der Homepage der Gemeinde Reichertshausen. Und der Hinweis auf den aufgestellten Bautafeln, der Umbau dauere bis April 2016, betrifft - Gott sei Dank, möchte man sagen - "nur" die Begrünungen und begleitenden Arbeiten, in jedem Fall nicht die Verkehrsbeeinträchtigungen.

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