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Ein Euro und ein Nusshörnchen in Gedenken an Gräfin Haziga

(Scheyern, rs)

Der 1. August ist Stiftertag im Kloster Scheyern; nach dem Willen von Gräfin Haziga, die vor etwa 900 Jahren den Benediktinern ein Kloster geschenkt hatte, sollen nämlich an diesem Tag Scheyrer Kinder mit einem Geldstück und einem Stück Brot beschenkt werden. Das Geldstück ist der heutigen Zeit angemessen ein Euro, das Brot wandelte sich inzwischen zu einem Nusshörnchen, was den Kindern wahrscheinlich aber wesentlich lieber ist.

Die Andacht in Gedenken an Gräfin Haziga von Diessen - durch Heirat mit Otto I. von Scheyern wurde sie zur Gräfin von Scheyern - fand am Samstagnachmittag in der Kapitelkirche statt und wurde wieder einmal maßgeblich gestaltet und geprägt von der Aktionsgruppe "Basilika in Aktion" unter der Leitung von Veronika Feldmann. Anlässlich des bevorstehenden 800. Weihetags der Scheyrer Basilika führte die Gruppe ein Stück auf, das die Situation nach zwei kurz aufeinander folgenden Bränden in der Kirche unter Abt Waldemar darstellte. "Ich will nicht schon wieder alles aufräumen müssen", mag die spontane Reaktion einiger Mönche in damaliger Zeit nach dem 2. Brand gewesen sein. "Wir hatten aber Glück im Unglück; keiner ist verletzt und mit Gottes Hilfe werden wir auch den zweiten Aufbau wieder schaffen", so die aufmunternden Worte der anderen. Und 1215 wurde dann auch in der Tat die dreischiffige Basilika unter Abt Konrad geweiht.

Die der Aufführung zugrunde liegende Geschichte wurde von Frater Joachim Zierer OSB zusammengestellt, der auch wieder als Erzähler beim diesjährigen Haziga-Fest fungierte. In Szene gesetzt wurde das Stück von Veronika Feldmann in Zusammenarbeit mit einer Kindergruppe, die sich projektbezogen aus Mitgliedern der Basilikasingschule Scheyern zusammensetzte. Für die musikalische Begleitung sorgte neben Veronika Feldmann an der Gitarre noch ihre Tochter Theresa an der Orgel. Wie beliebt diese Festandacht mit Aufführung mittlerweile ist, zeigt die Tatsache, dass die Kapitelkirche im Klosterkomplex mittlerweile fast zu klein ist, um die Interessierten unterzubringen.

Nach der Andacht ging es gemeinsam durch den Kreuzgang zurück aufs Freigelände des Kloster-Innenhofs, wo die Mönche den Kindern - ganz dem Wunsch der Gräfin Haziga entsprechend - ein Geldstück und ein Nusshörnchen spendierten. Die Gemeinde blieb im Anschluss noch lange beieinander stehen und nutzte das Zusammenkommen bei schönem Sommerwetter zu Gesprächen mit Freunden und Nachbarn. Das Stück "Des Königs neues Kloster" wird auch am Kreuzfest, 13. 09.2015 um 11.30 Uhr, auf dem Freialtar (bei Regen in der Basilika) noch einmal aufgeführt werden.

 

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