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Neue Heimat für Laubfrosch & Co.

(Eck , rt)

Ob Frosch, wie hier im Bild der Laubfrosch, Kröte oder Unke? Die Verwandtschaftsverhältnisse bei Amphibien sind kompliziert, weiß die Deutsche Wildtier Stiftung. Kröten haben eine warzige Haut und kurze Hinterbeine. Deshalb können sie nicht besonders weit hüpfen. Frösche hingegen sind mit ihren langen Hinterbeinen richtige Hüpf-Weltmeister und haben eine glatte Haut. Unken sind am einfachsten an ihrem buntgefleckten Bauch zu erkennen. Alle sind Amphibien! Und was sind dann Lurche? Der Begriff ist schlicht das deutsche Wort für Amphibien. Foto: Deutsche Wildtier Stiftung


Eine neue, frisch renovierte Heimat für Laubfrösche und andere Amphibienarten entsteht gerade zwischen Jetzendorf und Eck. Dort kümmert sich der Landesbund für Vogelschutz (LBV) um den Erhalt des in der Roten Liste der gefährdeten Tierarten Bayerns stehenden Quaker.

Auf dem Kremshof-Grundstück des Landwirts Franz Wittmann werden an diesem Wochenende etliche kleine Teiche entweder frisch ausgehoben oder vom hineinwachsenden Pflanzenbewuchs befreit. Die bereits vorhandenen Teiche waren im vergangenen Jahr vom Prambacher Kiesunternehmer Johann Stowasser kostenfrei ausgehoben worden und drohten nun bereits nach einer Saison von unterschiedlichen, wild wuchernden Pflanzen zuzuwachsen.

 

 

"Nachdem wir vergangenes Jahr gesehen hatten, dass Laubfrösche sogar in den Ackerfurchen in der Nähe laichten, haben wir uns für die Anlage dieses Biotops entschieden", erzählt Angela Grau, die Amphibienspezialistin in der Pfaffenhofener Kreisgruppe des LBV. Zusammen mit dessen Mitgliedern und Helfern aus dem Pfaffenhofener Unternehmen Hipp, die sich als Auszubildende im Rahmen einer betrieblichen Umweltschulung freiwillig für diese Arbeit gemeldet hatten, wird nun nach Kräften dafür gesorgt, dass der Laubfrosch auch dort eine Überlebenschance hat. Es haben aber auch andere Arten etwas von dieser aktiven Umweltgestaltung. "Grasfrosch, Erdkröte, Grünfrösche aber auch Teich- und Bergmolche bevölkern die kleinen Teiche", sagt Grau. Wenn alles gut geht werden dann im kommenden April bis zum Juli die Laubfrösche lauthals um die Gunst eines Weibchens quaken.

 

Angela Grau setzt sich aktiv für die Amphibien im gesamten Landkreis Pfaffenhofen ein.


Steckbrief Laubfrosch:

Ursprünglich kam er hauptsächlich in Wildflusslandschaften und naturnahen Auegebieten vor; heute auch in feuchten oder nassen Laubwäldern und deren Randstrukturen mit Lichtungen, Säumen, Feuchtwiesen mit Gebüsch oder Hecken.

Seinen Laich legt er ab in vollständig oder zumindest gut besonnte Gewässer mit gut entwickelter Unterwasser- oder schwimmender Vegetation, aber auch offener Wasserfläche. Er bevorzugt dabei flache, meist mittelgroße Gewässer wie Weiher, Teiche, Altwasser; an Seen nur die flachen Randbereichen; auch kleinere Kies-, Sand- und Lehmgrubengewässer nimmt er gerne an. Der Laubfrosch überwintert an Land in Baum-/Erdhöhlen, Spalten, Steinhaufen und dergleichen.

Laubfrosch-Feinde sind für seinen Laich und seine Larven: Fische, Wasserinsektenlarven (Gelbrandkäfer, Libellen und andere) Wasser¬käfer, auch Larven anderer Amphibienarten und Enten; ausgewachsene Laubfrösche erbeuten etliche Fischarten, bestimmte Vögel, der Dachs, Igel, oder Iltis.

Die Laubfrosch-Larven selbst ernähren sich von pflanzlicher und tierischer Nahrung wie Algen, Pflanzen oder auch Kleinkrebse, während die Alttiere Käfer, Fliegen, Mücken, Ameisen und Spinnen bevorzugen.

Unter anderem durch die Veränderung der Sommerlebensräume, etwa der Intensivierung in der Landwirtschaft, Verlust von Laichgewässern oder durch Zerstörung oder Verschmutzung ist diese einzige einheimische Amphibienart, die klettern kann, gefährdet.

 

 


 

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