Kreisverband der FW tagt in Scheyern
(Scheyern, rs)Zu einer Versammlung des Kreisverbandes der Freien Wähler (FW) im Landkreis Pfaffenhofen hatte deren Kreisvorsitzender Christian Dierl in die Scheyrer Klosterschänke eingeladen. Es galt, die zurückliegenden Kommunalwahlen und die ersten Erkenntnisse aus dem neuen Kreistag zu bewerten, ausgeschiedene Kreisräte zu ehren und last but not least auch die Weichen für die Zukunft zu stellen. Als Ehrengast konnten die FW ihren Freisinger Landtagsabgeordneten Benno Zierer begrüßen.
Sozusagen als "Hausherren" begrüßten Scheyern Bürgermeister Manfred Sterz und der Vorsitzende des Ortsverbands Karlheinz Reil die ungefähr 40 Zuhörer am Mittwochabend. Die Freien Wähler hatten bei den zurückliegenden Kommunalwahlen den Bürgermeistersessel erobern und ihre Anzahl an Gemeinderäten von 3 auf 6 verdoppeln können. Darunter seien 4 neue Räte, die sich noch in der Kommunalpolitik beweisen müssten, so Reil. "Wir haben vom Wähler einen Vorschuss erhalten, den wir manifestieren müssen."
Dieser Erfolg in Scheyern sei auch der Grund, die erste Versammlung des Kreisverbandes nach den Frühjahrs-Wahlen dorthin zu legen, so Christian Dierl, Noch-Kreisvorsitzender der FW, in seiner Begrüßung. Zu seiner persönlichen Situation verwies er noch einmal eindringlich auf die enorme Beanspruchung durch Beruf, Familie und persönliche Situation sowie im ehrenamtlichen Engagement. "Wenn ich etwas angehe, dann mache ich es richtig und nicht halbherzig." Das sei aber bezogen auf den Verbandsvorsitz und das politische Mandat mit all seinen anderen Verpflichtungen nicht in Einklang zu bringen.
Trotz des zeitgleich übertragenen ersten Champions League Spiels des FC Bayern herrschte großes Interesse an der Versammlung der Freien Wähler.
Mittendrin statt nur dabei, so konnte Benno Zierer, Freisinger Landtagsabgeordneter der Freien Wähler, den Anwesenden aus direkter und eigener Erfahrung über das politische Geschehen und den Umgang miteinander im Münchener Maximilianeum berichten. Sein Appell an die anwesenden Kommunalpolitiker: man solle sich auf kommunaler Ebene unbedingt über die große Politik und die Parteigrenzen hinwegsetzen und im Interesse der Bürger und der jeweiligen Sache auch mit anderen politischen Parteien und Gruppierungen konstruktiv zusammen arbeiten. "Das schätzen unsere Wählerinnen und Wähler an uns, und das müssen wir beibehalten." Ganz andere Erfahrungen mache er leider im Landtag, wo die Redebereitschaft zwischen Regierungspartei und Opposition sich scheinbar auf das unbedingt Notwendigste beschränke.
"Nicht verwalten, sondern gestalten." - so ist das Motto des Fraktionssprechers der Freien Wähler im Kreistag, Max Hechinger. Die Zukunft des Kreiskrankenhauses zu gewährleisten war und ist natürlich eine der momentanen Hauptaufgaben, darüber hinaus werden in seiner Fraktion die Themen eines weiteren Gymnasiums im Landkreis sowie einer staatlichen Wirtschaftsschule analysiert und Möglichkeiten der Umsetzung eruiert. Die Personalie Dierl tue den Freien Wählern im Kreis natürlich sehr weh, aber er sei sicher, dass sich der Verband bei den bevorstehenden Vorstandswahlen zukunftsträchtig aufstellen werde. Hechinger selber stehe dabei zwar für eine Position im erweiterten Führungskreis, nicht aber für den Vorsitz selber zur Verfügung.
von links: Max Hechinger (Kreisrat), Benno Zierer (MdL), Josef Finkenzeller (2. stv. Landrat), Josef Alter, Albert Huch, Herbert Nerb (Bürgermeister Manching), Josef Stangl, Christian Dierl (Kreisvorsitzender der FW); auf dem Foto fehlt unter den Geehrten: Alois Eisenmann
Mit Josef Alter, Albert Huch, Josef Stangl und Alois Eisenmann (letzterer konnte persönlich nicht anwesend sein) wurden auf der Versammlung schließlich noch langjährige Kreisräte in diesem ansprechenden Rahmen verabschiedet. Als Termin für die Jahreshauptversammlung der Freien Wähler Kreisverband Pfaffenhofen wurde der 7. November 2014 bestimmt; dann werden die Weichen für die Zukunft mit den turnusmäßigen Neuwahlen des gesamten Vorstands wirklich gestellt. Herbert Nerb, Bürgermeister der Marktgemeinde Manching, nutzte den Tagesordnungspunkt "Sonstiges" noch abschließend, um ganz aktuell über die Entwicklung zur Aufnahme von Flüchtlingen in der Kaserne Oberstimm zu berichten (weitere Informationen zu diesem Thema siehe eigener Artikel in hallertau.info).
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