Davon kann ich ein Lied singen ...
(Scheyern, rs)Zu einem Festgottesdienst luden die Benediktinermönche am Mariä Himmelfahrtstag in die Scheyrer Basilika ein. Der Bayerische Rundfunk hatte sich angesagt und übertrug live in seinem 3. Fernsehprogramm. Anlass neben dem kirchlichen Festtag war die Feierlichkeit anlässlich des 100jährigen Bestehens des Basilikachors Scheyern.
"Wenn die Kamera an Ihnen vorbeifährt, dann lassen Sie sie bitte einfach vorbeifahren." wurde die Kirchengemeinde schon vor Beginn des Festgottesdienstes ob der ungewohnten Anwesenheit eines Fernsehteams vorgewarnt. Es sei und bleibe ein Festgottesdienst, auch wenn Technik und Kabel zunächst befremdlich wirken mögen.
"Davon kann ich ein Lied singen." Der gängigen Redewendung nahm Abt Markus Eller in seiner Predigt ihre hintergründige Bedeutung und nahm sie stattdessen zum Anlass, auf 100 Jahre Basilikachor Scheyern hinzuweisen. Im Jahre 1914 von Pater Salvator Durner OSB gegründet, setzte er sich über die ganze Zeit seines Bestehens hinweg aus Patres und Brüdern des Konvents sowie aus musikbegeisterten Gemeindemitgliedern der Pfarrei zusammen. Derzeit singen etwa 50 Sänger und Sängerinnen im Basilikachor Scheyern.
Das musikalische Programm war demnach auch darauf ausgerichtet, die Vielfalt des Chors unter der Leitung von Markus Rupprecht dem breiten Publikum zu vermitteln. Beginnend mit Auszügen aus "Missa come fuggir" von Hans-Leo Hassler (16. Jahrhundert) ging die musikalische Zeitreise anschließend ins 19. Jahrhundert mit Teilen der "Missa St. Crucis" von Joseph Gabriel Rheinberger. "I will praise thee, o Lord" von Knut Nystedt führte die Gottesdienstteilnehmer in die zeitgenössischen Kompositionen, bevor als Höhepunkt mit "Gaudium Domini" eine spezielle Auftragskomposition von Christian Heiß zum 100jährigen Bestehen des Basilikachors zum ersten Mal vor Publikum vorgestellt wurde.
Der Mariä Himmelfahrt-Festgottesdienst bildete zugleich den Abschluss der Sommerkonzerte im Kloster Scheyern, die wieder einmal mit ihrer vielfältigen Auswahl an Konzerten und Musikstilen begeistern konnten. Einziger Wehrmutstropfen war möglicherweise das aufziehende Unwetter beim Open-Air im Klosterhof; aber diesbezüglich kann man ja in der Klostergemeinschaft einmal mit "ganz oben" Kontakt aufnehmen und für das kommende Jahr entsprechende Vorkehrungen treffen.
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