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Proben zur "Schöpfung" fast bis zur "Erschöpfung"

(Scheyern, rs)

Die Saison 2014 der Sommerkonzerte im Kloster Scheyern wurde am Sonntagnachmittag mit einer Aufführung der "Schöpfung" von Joseph Haydn eröffnet. Die diesjährigen Aufführungen stehen dabei ganz im Zeichen des Basilika-Chors, der das 100. Jahr seines Bestehens feiert. Fast schon von selbst versteht sich, dass das Konzert ausverkauft war.

"Nach manchen Proben habt Ihr richtig erschöpft ausgesehen." Mit diesem Wortspiel brachte Abt Markus Eller in seiner Einleitung die aufwändigen Proben, die vor solch einer Veranstaltung liegen, in Einklang mit dem Titel des zur Aufführung gebrachten Stückes. Insgesamt 95 Musiker und Chormitglieder zu steuern und in Harmonie zu bringen, eine hehre Aufgabe für Kirchenmusiker Markus Rupprecht. Eine hehre Aufgabe zwar, aber eine, die dem gesamten Ensemble unter Rupprechts Leitung in ausgezeichneter Weise gelungen ist. Nicht oft ist dieses beeindruckende Einhergehen von Text und Musik, Arrangement und Umsetzung, Wechsel von Soli und Chor in derart perfekter Weise zu genießen. Die Besucher der Scheyrer Sommerkonzerte haben - gemessen an vergangenen Aufführungen - höchste Ansprüche und Erwartungen, an diesem Wochenende wurde die Messlatte wieder einmal ein Stück höher gehängt.

Als Solisten traten bei Haydns "Schöpfung" in der Scheyrer Basilika auf: Anja Zügner (Sopran), Jakob Pilgram (Tenor) sowie Matthias Helm (Bass). Mal gemeinsam mit dem Chor, dann wieder in ihren Solo-Parts wurde die Komposition, die aus der Zeit Ende des 18. Jahrhunderts stammt, umgesetzt, wie es sich der Komponist vorgestellt hatte. Der Chor trat dabei häufig monumental und pompös in Erscheinung, das Orchester spielte die Übergänge zwischen den Teilen häufig ohne Gesangsbeteiligung, die Solisten erzählten in den Texten die Geschichte hinter der Musik.

Die Benediktinerabtei als Veranstalter der Sommerkonzerte konnte beim diesjährigen Eröffnungskonzert viele Besucher aus der Heimat ihres verantwortlichen Kirchenmusikers Markus Rupprecht begrüßen. Einwohner der Gemeinde Wiesent aus dem Landkreis Regensburg ließen es sich nicht nehmen und wollten unbedingt persönlich erleben, was der Sohn ihrer Heimatgemeinde im gar nicht so fernen Scheyern inszenierte und arrangierte. Man kann ganz sicher davon ausgehen, dass sie den Ausflug nicht bereut haben.
 

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