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Helmut Schleich in der Ilmtalhalle Reichertshausen

(Reichertshausen, mh)

Helmut Schleich in der Ilmtalhalle Reichertshausen


„Nicht mit mir“ heißt das preisgekrönte Programm, mit dem uns Helmut Schleich in der nagelneuen, ausverkauften Ilmtalhalle im schönen Reichertshausen beglückt hat. „Ja mit wem dann?“ möchte man fragen, gesetzt den Fall, Mann oder Frau ist der bayerischen Logik fähig, weil dann „war´s ja ohne ihn und seng mog i eam scho!“
Sie merken, die Feinheiten kommen schon bei der Wahl zum Kartenkauf, Helmut Schleich lockt gerne aufs „intelligentuelle“ Glatteis. Den gesamten Sprachwitz im Detail zu erfassen, bedarf es des Kaufs der filmischen Zusammenfassung, in der Vorstellung selber ist der geneigte Zuschauer fast überfordert von seiner perfekt ausgefeilten Inszenierung. Besetzt sei er von den ganzen Typen, die er immer wieder imitiere, vorneweg der Franz Josef Strauss, dessen Hals ihm schon körperlich zu schaffen mache. Ganz normales einfaches Kabarett habe er sich vorgestellt, jedoch diese Typen werfen ihm regelmäßig das Programm durcheinander. Vieles drängt aus ihm heraus, er persönlich meine das gar nicht so, der Protest ist nicht sein Ding.


Fast könnte er durchkommen mit dieser verschmitzten Entschuldigung, eine rein juristische Klärung gibt es nicht, eine Art bayerisches Tourette-Syndrom könnte hilfreich sein. Seine Figuren sind absolut authentisch, die Monologe und Körperhaltungen fast besser als die der Originale, vielen würde man fast diesen genialen Humor wünschen. Die Struktur des Programms ist so angelegt, dass tagesaktuelle Ereignisse mühelos integriert werden können, hier arbeitet ein absoluter Profi mit den Bedürfnissen seines Publikums. Die Ironie im Alltäglichen, die unfassbare Dummheit des oberflächlichen Betrachters, oft wird man/frau peinlich ertappt, doch nie beschimpft er seine Kundschaft, dazu ist Schleich zu höflich.


Welche Wahrheit in der Zukunft, Vergangenheit oder Gegenwart jetzt die einzige ist, wird uns als Frage mitgegeben. Ob es hilft, zu sagen „Nicht mit mir!“, werden wir selbst ergründen müssen, „auskemma derma nimma“ nach dieser wunderbaren Lehrstunde im „Genauer Hinschauen“. Viele Geister besetzen auch uns, lassen uns, unbedarft, Sachen sagen und Dinge tun, die wir eigentlich gar nicht wollen. „Okey“ Herr Schleich, ich habe die Botschaft verstanden und werde an meiner Freundlichkeit arbeiten, schönen Tag noch.
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