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Faszination Allgäu in Niederbayern

(Train, sh)

Wie taucht man ein niederbayerisches Kulturzentrum für einen Abend in Allgäuer Flair? Ganz einfach: Man lädt ein Allgäuer Original namens Maxi Schafroth in den Trainer Zehentstadel ein. Das vielseitige Talent mit der begnadeten Stimme war nämlich vergangen Freitag zu Gast.

Singen kann er, schauspielern kann er und seine Zeitgenossen auf´s Korn nehmen kann er auch, indem er das Herz aber stets auf dem rechten Fleck behält. Von seiner einnehmenden Bühnenpräsenz hat der junge Allgäuer Maxi Schafroth die Zuschauer im vollbesetzten Zehenstadel allemal überzeugt. Dabei war es der „Zufall“, der es so wollte, dass das Jungtalent nach Niederbayern kommt. Die Vorsitzende aus dem Kreativforum, Tanja Dirscherl, begegnete Schafroth bei einer Live Premiere eines Kinofilms des bekannten Regisseurs Markus H. Rosenmüller („Wer früher stirbt ist länger tot“) in Abensberg und war daraufhin so begeistert von der herzerfrischenden Art des Künstlers, dass sie ihn kurzerhand nach Train einlud. Dieser Einladung folgte der junge Allgäuer mit dem Spitzbuben-Grinsen gerne und scherzte gleich zu Beginn seines Auftritts über eine geplante Eingliederung der Holledau in den Landkreis Unterallgäu zur Stärkung des Gemeinschaftsbewusstseins.
 

Mit seinem erheiterndem und urkomischen Bühnenprogramm landete er bei den Zuhörern jedenfalls einen absoluten Volltreffer. Amusieren durfte man sich über sein Auftreten als allgäuer Kommunalpolitiker mit unvergleichlicher Mimik, der sich mit viel Mut und visionärem Geist für die Förderung der Landwirtschaft einsetzt und hierfür gerne mal exotische Projekte entwickelt. Dabei bekommt aber Rindertherapie und Güllegruben-Spa nicht jedem zu Therapiezwecken gut. Ebenso überzeugend berichtete Schafroth über den entscheidenden Wendepunkt im Leben eines jeden Landwirts, der sich irgendwann dafür entscheiden muss, etwas "gscheits" zu lernen und deshalb seine Erfahrungen in einer klassischen Bankausbildung schildert.

Nicht minder eindrucksvoll führte das Allgäuer Urgestein wie kein Zweiter den befreienden Effekt, der dem Allgäuer Dialekt innewohnt, vor Augen. Mit zahlreichen "interaktiven" Übungen sensibilisierte er die Besucher für das charakteristisch rustikale Lautbild. Auch war die Allgäuer Stammtischatmosphäre Thema, welche von einer genüsslichen Gemütsruhe und derartiger Wortkargheit gekennzeichnet ist, dass ein solcher Abend schon mal zu einer Meditation werden kann.

 

 

Zuletzt stimmte er gemeinsam mit dem Publikum noch auf den "Kässpätzle-will-i Blues" ein, bei dem schnell klar wurde, dass die Allgäuer Sprechweise doch gar nicht so unverständlich ist, wie man immer meint. Musikalisch zur Seite stand ihm sein Partner Markus Scholz, der die Zuhörer durch Gitarrenklänge in den Bann zog und mit Schafroth zusammen ein absolut harmonisches Duo bildete. Doch eines stand am Ende des Kabaretts fest: "Allgäu, um dich zu verstehen, muss man dich riechen, muss man dich sehen!"

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