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Verschnürte Katzen beschlagnahmt

(Geisenhausen , rt)

Fotos: Tierheim Pfaffenhofen
 

So etwas haben weder die Polizeibeamten noch das Pfaffenhofener Tierherberge-Personal jemals zuvor gesehen: Zwei wie Pakete verschnürte Katzen wurden von der Polizei ins Pfaffenhofener Tierheim gebracht. Der Vorfall ereignete sich bereits am 20. Oktober und wurde heute von der Polizei bekannt gegeben. Die Katzen wurden zuvor zufällig im Rahmen einer Fahrzeugkontrolle entdeckt. Der Fahrer hatte sich im Straßenverkehr unsicher verhalten und war deswegen aufgefallen.

Bei ihrer Kontrolle gegen 22.30 Uhr in Geisenhausen an der Autobahn-Raststätte Holledau sahen die Beamten auf der Rücksitzbank im Auto des 72-jährigen Fahrzeuglenkers aus Norddeutschland die zwei verschnürten Katzen auf den mit Kot und Urin verdreckten Sitzen. Daneben etliche Katzenfutterdosen mit verschimmeltem Inhalt und anderem Hausrat. Der Fahrer machte auf die kontrollierenden Beamten einen sehr verwirrten Eindruck.

Die Tiere waren nicht nur gefesselt, sondern auch aneinander und obendrauf an den Sitz gebunden worden. Die Begründung des Besitzers lautete nach Angaben des Tierheims „damit sie nicht in den Fußraum springen können“. Er sei so oft unterwegs und wollte die Katzen deshalb nicht alleine lassen. Er gehe abends auch immer angebunden mit ihnen Gassi. Das hätte den Katzen so ja schließlich „gefallen“, das habe er ihnen ansehen können.

 


„Zum Glück sah auch die Polizei das anders, beschlagnahmte die beiden Tiere und brachte sie in die Tierherberge Pfaffenhofen, wo sie nun aufgepäppelt und tierärztlich versorgt werden“, so eine Sprecherin des Tierheimes. „Beide Tiere sind verständlicherweise ziemlich verstört und uns Menschen gegenüber sehr misstrauisch.“ Die Paketbänder seien offenbar schon vor Monaten oder Jahren jeweils um Hals, Brust und Hinterleib gewickelt worden. Wie die Tierschütze feststellten, waren diese bereits so eingewachsen, dass eine der beiden Katzen nach der Befreiung rund um den Hals genäht werden musste. „Auch sonst geht es dieser Katze nicht gut. Sie hat Umfangsvermehrungen im Bauchraum, dabei ist noch nicht bekannt, ob es sich um Stauungen oder Geschwüre handelt.“ Der anderen Katze geht es den Umständen entsprechend zumindest gesundheitlich besser. An ihrem Hals wird nach Meinung der Tierschützer wohl nie wieder Fell wachsen.

Der 72-Jährige wurde übrigens mit einem Rettungswagen in das Klinikum Ingolstadt zur weiteren Behandlung gefahren. Nach Angaben der Polizei wird nun seine künftige Fahrtauglichkeit geprüft.

 


 

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