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Duo Pipeline verzaubert das Hopfenmuseum

(Wolnzach, msk)

Grandiose Kunst – Dermot Hyde und Tom Hake, in ihrer Zunft der traditionellen, professionellen irischen Musik absolute Größen, beehrten am vergangenen Samstag das Hopfenmuseum mit ihrem Schaffen. Mit dabei: Hydes Tochter Keelin, die elfengleich Ballett und irischen Volkstanz zum Konzert beisteuerte und die Zuschauer betörte.

„Es gibt kaum eine Gruppe, die so viel aus ihren Instrumenten herausholt“, schwärmt Veranstalter Thomas Waldmann in der Pause des Konzertes und betont das Offensichtliche: Hake und Hyde zeigen auf Harfe, Gitarren, Dudelsack (namens Norbert), irischem Dudelsack (der temperaturlaunische Gregor), diversen Flöten und natürlich den Stimmbändern – alle während der Stücke dynamisch durchwechselnd! – unglaubliches Können.

 

Bei einer irischen Nacht mag man im ersten Moment an typische Publieder denken – schnelle, rhythmisch angeschlagene Gitarren, wilde Geigen und schreiend-schnarrende Sänger. Etwas völlig anderes bekam das Publikum in Wolnzach zu hören, das aus erstaunlich vielen Münchnern bestand; extra angereist um das Duo live zu erleben. Traditioneller war seine Musik, ursprünglicher und elegischer. Viele Instrumentalstücke, die keiner Stimme bedurften, bildeten den Hauptteil des Konzertes. Trotzdem zogen auch Hyde und Hake zwischendurch das Tempo an und verlangten ihren Instrumenten und Stimmen, vor allem bei Dermot Hydes präzisem irischen Gesang, alles ab. Wie viel Planung hinter beispielsweise den vielen Trillern steht, zeigten die Parts, in denen beide, Hyde und Hake, zu den Flöten griffen und „unisono“ in unglaublicher Geschwindigkeit spielten.  

 

Absolutes Highlight innerhalb der Instrumente war aber Gregor, der irische, „ein bissl launische“ Dudelsack, der sich schon drei Stunden vor Konzertbeginn erst einmal im Raum akklimatisieren musste; im Gegensatz zu seinem schottischen Kollegen Norbert, der „immer gut gelaunt ist“. Entspannt und ironisch unterhielten die Künstler das Publikum völlig ohne ‚Tam Tam‘ und ‚Brimborium‘. Genauso fröhlich drehte, sprang und streckte sich Keelin in ihren Tanzeinlagen auf der Bühne. Elegant, leichtfüßig, und am treffendsten: liebreizend zeigte sie eine Mischung aus klassischem Ballett und irischem Volks- und Stepptanz.  

 

Den Beifallstürmen des Publikums folgte natürlich eine Zugabe zusammen mit Keelin. Dermot Hyde und Tom Hake bedankten sich auf ihre ironische Art mehrfach bei den Zuschauern, ein „saugeiles Publikum“, und verließen die Bühne – gefühlt tiefenentspannt, wie man es eigentlich vom Iren erwartet: Trocken-ironisch, nicht aus der Ruhe zu bringen, und für jede Gaudi zu haben. Weit über bloße Gaudi hinaus aber ging das Konzert dieser zwei Ausnahmemusiker, hier, in Wolnzach.  

 

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