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Eine Klasse für sich

(Wolnzach, hal/rt)

Nicht erwarten kann es Gerhard Pischel (vorne), der sich an der Liegenden Schleife um vorbereitet, noch bevor sein Vereinskollege Karl-Heinz Rühle den Ball aus dem Loch geholt hat. Fotos: Solleder / Miniaturgolf-Club Wolnzach

 

Double für Solleder / Rudolf holt Titel bei den Damen:
Ganz im Zeichen des derzeit wohl stärksten Wolnzacher Minigolf-Spielers Sebastian Solleder stand die diesjährige Vereinsmeisterschaft (VM) des Miniaturgolf-Club Wolnzach, die an zwei Wochenenden Ende Juni und Anfang September auf der Anlage am Wolnzacher Schwimm- und Erlebnisbad ausgetragen wurde.

Solleder verteidigte seinen Titel im Strokeplay (Zählwettbewerb) bei den Herren (Elf Teilnehmer) mit phasenweise grandiosen Vorstellungen drei Tagessiege und einem 4. Platz, in überzeugender Manier und sicherte sich im dritten Anlauf erstmals auch den Vereinsmeistertitel im Matchplay (K.O.-Wettbewerb). Bei den Damen (insgesamt zwei Teilnehmerinnen) eroberte sich Edith Rudolf mit vier Siegen in vier Turnieren nach 2014 die Vereinsmeisterkrone zurück.

Mit 15 Runden, verteilt auf vier Wertungsturniere (WT), war die VM diesmal außergewöhnlich lang. Wegen der im Winter ausgefallenen Hallenturniere (Hallen-VM, Hallen-Masters), die zum Vereinspokal gezählt hätten, war sie entsprechend aufgestockt worden. Glück hatte man auch mit dem Wetter. Bis auf einmal kurzzeitiges, kaum nennenswertes Nieseln beim 2. WT war es ansonsten durchwegs trocken bei Temperaturen zwischen 20 Grad und 30 Grad, zeitweise zwar es schwülwarm, alles in allem aber beste äußere Voraussetzungen.

Vereinsmeisterschaft (Teil 1): Strokeplay (Zählwettbewerb)

1. WT / Strokeplay (4 Runden) am 25.06.2016:
Schwülwarmes Wetter und Temperaturen um die 30°C setzten den Teilnehmern gehörig zu. Die Leistungen litten darunter. Lediglich drei „grüne“ Gesamtergebnisse (unter 100 Schläge) waren bei den Herren nach vier Durchgängen zu verzeichnen - für die Heimanlage zu wenig. Highlight des Tages war die makellose „18“er-Runde von Solleder in Durchgang 2, die maßgeblichen Anteil am Tagessieg (93 Schläge / Schnitt 23,25) vor dem stark auftrumpfenden Klaus Huber (98 Schläge / Schnitt 24,50) und dem (noch) ein wenig schwächelnden Werner Schechinger (99 Schläge / Schnitt 24,75) hatte. Ein erstes Ausrufezeichen war gesetzt und der Grundstein zur erfolgreichen Titelverteidigung gelegt.

Bei den Damen hatte Edith Rudolf (105 Schläge / Schnitt 26,25) ihre (einzige) Kontrahentin Sonja Eckstein (164 Schläge / Schnitt 41,00) fest im Griff und nahm ihrerseits Kurs in Richtung Titel.

2. WT / Strokeplay (4 Runden) am 26.06.2016:
Eine regelrechte Leistungsexplosion gab es am zweiten Spieltag bei den Herren bei weitaus angenehmeren Temperaturen von um die 20°C und bewölktem Himmel. Ein Gewitter am Vorabend hatte für die ersehnte Abkühlung gesorgt. Solleder und Schechinger, anfangs auch noch Pischel, der zur Hälfte mit 41 Schlägen überraschend in Führung lag, lieferten sich diesmal ein Duell auf Augenhöhe. Mit 43 Schlägen lagen beide hinter Pischel gleichauf auf Rang 2, ehe Solleder in Durchgang 3 Schechinger mit einer „19“er-Runde einen Schlag abnehmen konnte. Pischel konnte nicht mithalten und fiel mit einer „26“er-Runde auf Rang 3 zurück. Im hart umkämpften Durchgang 4 waren sich Solleder und Schechinger ebenbürtig.

Einträchtig spielten beide eine „22“, so dass der Sieg, wie schon tags zuvor, hauchdünn mit 84 Schlägen (Schnitt 21,00) an Solleder ging. Zähneknirschen bei Schechinger, der sich nach gewaltiger Leistungssteigerung und 85 Schlägen (Schnitt 21,25) gesamt mit Rang 2 abfinden musste. Pischel konnte mit einer guten „23“er-Abschlussrunde und 90 Schlägen gesamt (Schnitt 22,50) seinen dritten Rang vor Karl-Heinz Rühle und Karl Kaindl (beide 94 Schläge / Schnitt 23,50), behaupten. Außen vor war der Vortageszweite Huber, der erst spät in die Gänge kam und sich mit einem enttäuschenden 6. Platz zufrieden geben musste (101 Schläge / Schnitt 25,25).

Gleiches Bild wie am Vortag bei den Damen. Wiederum ein mehr als deutlicher Sieg für Rudolf trotz leichter Verschlechterung (115 Schläge / Schnitt 28,75) und gleichzeitiger Steigerung von Eckstein um mehr als vier Schnittpunkte (147 Schläge / Schnitt 36,75).

 

Ass läuft: Der frischgebackene Strokeplay-Vereinsmeister Sebastian Solleder nimmt in der K.O.-Runde (Matchplay) die nächste Hürdee auf dem Weg zum Double.

Zwischenstand Herren nach 2 Turnieren:
Zur Halbzeit eine auf den ersten Blick scheinbar deutliche Sieben-Punkte-Führung für Solleder (177 Schläge) auf Schechinger (184 Schläge), weitere acht Schläge zurück auf Rang 3 Pischel (192 Schläge). Eine Entscheidung war damit noch keineswegs gefallen, allenfalls eine Vorentscheidung – 7 Schläge kann man schnell auch einmal in einer einzigen Runde verspielen.

Zwischenstand Damen nach 2 Turnieren:
220 Schläge für Rudolf, 311 Schläge für Eckstein. Die VM war nach zwei Turnieren im Grunde entschieden.

3. WT / Strokeplay (4 Runden) am 03.09.2016:
Nach zehnwöchiger Pause fand die VM Anfang September mit dem 3. WT ihre Fortsetzung. Wetter wiederum 1a – heiter bis wolkig, ca. 28°C. Der Siegeszug von Solleder ging indes unvermindert weiter. Mit einer weiteren Galavorstellung stellte Solleder die Weichen endgültig in Richtung Titelverteidigung. Unglaubliche 80 Schläge (Schnitt 20,00) bedeuteten nicht nur den überlegenen Tagessieg (nachdem das 2. WT eine richtig enge Kiste gewesen war), sondern gleichzeitig persönlichen Rekord auf vier Runden. Nur einmal galt es eine brenzlige Situation zu meistern, als nicht Dauerrivale Schechinger, sondern der bis dahin eher zurückhaltend agierende Anton Rudolf in Durchgang 2 mit der zweiten „18“ bei dieser VM für (berechtigtes) Aufsehen sorgte und bis auf einen Schlag an Solleder herankam – 41:42 die knappe Halbzeitführung für Solleder, Schechinger mit 45 Schlägen in Lauerstellung, der Rest bereits abgeschlagen. Während Rudolf sein Niveau nicht halten konnte (28, 26), zog Solleder sein Programm unbeirrt und mit stoischer Gelassenheit durch. Eine „20“ in Durchgang 3, eine weitere „19“ in Durchgang 4 – die Dominanz an diesem Tag war erschreckend und Solleder fast schon ein bisschen peinlich. Nutznießer des nachlassenden Rudolf (96 Schläge / Schnitt 24,00) war Schechinger (92 Schläge / Schnitt 23,00), der dadurch an diesem vorbeiziehen konnte.

Unverändertes Bild bei den Damen auch im dritten Turnier. Rudolf mit 113 Schlägen (Schnitt 28,25) klar vor Eckstein mit 153 Schlägen (Schnitt 38,25). Abermals eine eindeutige Angelegenheit.

Zwischenstand Herren nach drei Turnieren:
In der Gesamtwertung baute Solleder mit 257 Schlägen seine Führung weiter aus und lag nun schon fast uneinholbare 19 Schläge vor seinem ärgsten Verfolger Schechinger, dem mit 276 Schlägen Rang 2 ebenfalls schon so gut wie sicher war. Spätestens jetzt waren auch die letzten noch bestehenden Zweifel am erneuten Titelgewinn von Solleder ausgeräumt. Huber verdrängt mit 296 Schlägen Pischel (297 Schläge) von Rang 3.

Zwischenstand Damen nach drei Turnieren:
Auch Rudolf baut ihre Führung kontinuierlich aus und hat mit 333 Schlägen gegenüber 464 Schlägen von Eckstein bereits einen Vorsprung in Höhe eines Turnierergebnisses. Nur ein Wunder hätte Eckstein jetzt noch helfen können.

4. WT / Strokeplay (3 Runden) am 04.09.2016:
Alle fragten sich natürlich: Würde die One-Man-Show weitergehen? Nach dem bisherigen Verlauf wäre es die logische Konsequenz gewesen. Doch irgendwie war bei Solleder an diesem Tag die Luft raus. Etliche Leichtsinnsfehler, die zu drei (unnötigen) Dreiern führten angesichts des sicheren Vorsprungs möglicherweise auf mangelnde Konzentration zurückzuführen standen dem vierten Einzelsieg schließlich entgegen - lediglich Rang 4 mit 72 Schlägen (Schnitt 24,00). Auf das Gesamtresultat hatte dies allerdings keinen Einfluss mehr. Huber hieß der überglückliche Tagessieger, der sich nach seiner erneut starken Vorstellung (67 Schläge / Schnitt 22,33) daraufhin, sichtlich erfreut, ein schelmisches Grinsen nicht verkneifen konnte. Auf Rang 2 konnte sich mit 69 Schlägen (Schnitt 23,00) überraschend der bis dato kaum in Erscheinung getretene Rühle platzieren, gefolgt von Schechinger auf Rang 3 mit 70 Schlägen (Schnitt 23,33).

87 Schläge für Rudolf, 108 Schläge für Eckstein – alles beim alten bei den Damen. Vierter Sieg für Rudolf im vierten Turnier.

Endstand Strokeplay:
Herren: 1. Solleder Sebastian (329 Schläge / Schnitt 21,93)
2. Schechinger Werner (346 Schläge / Schnitt 23.07)
3. Huber Klaus (363 Schläge / Schnitt 24,20)
4. Rühle Karl-Heinz (372 Schläge / Schnitt 24,80)
5. Pischel Gerhard (377 Schläge / Schnitt 25,13)
6. Rudolf Anton (393 Schläge / Schnitt 26,20)
7. Maier Sepp (404 Schläge / Schnitt 26,93)
(alle 15 Runden)
8. Kaindl Karl (198 Schläge / Schnitt 24,75)
9. Eckstein Helmut (288 Schläge / Schnitt 36,00)
(beide 8 Runden)
10. Hufnagl Karl-Heinz (188 Schläge / Schnitt 26,86)
11. Schreyl Harry (335 Schläge / Schnitt 47,86)
(beide 7 Runden)

Damen: 1. Rudolf Edith (420 Schläge / Schnitt 28,00)
2. Eckstein Sonja (572 Schläge / Schnitt 38,13)
(beide 15 Runden)

Vereinsmeisterschaft (Teil 2): Matchplay (K.O.-Wettbewerb)
4. WT / Matchplay am 04.09.2016:

Achtelfinale:
Anhand der Endergebnisse des 4. WT wurden die Achtelfinalpaarungen für den K.O.-Wettbewerb ermittelt. Die Ausgangslage war wie folgt:

1. Huber Klaus (67 Schläge)
2. Rühle Karl-Heinz (69 Schläge)
3. Schechinger Werner (70 Schläge)
4. Solleder Sebastian (72 Schläge)
5. Hufnagl Karl-Heinz (77 Schläge)
6. Rudolf Anton (80 Schläge)
7. Pischel Gerhard (80 Schläge)
8. Maier Sepp (81 Schläge)
9. Rudolf Edith (87 Schläge)
10. Eckstein Sonja (108 Schläge)
11. Schreyl Harry (148 Schläge)

Laut Reglement musste der 1. gegen den 16., der 2. gegen den 15., der 3. gegen den 14. usw. antreten. Ausschlaggebend für das Weiterkommen war nicht das erzielte Rundenergebnis, sondern rein die Anzahl an gewonnenen Bahnen. Da mit 11 Startern die für das Achtelfinale notwendigen 16 Teilnehmer nicht erreicht wurden, kamen die fünf Tagesbesten mangels eines Gegners kampflos eine Runde weiter. In den drei Achtelfinalbegegnungen, die zur Austragung kamen, konnte sich Edith Rudolf (noch beflügelt von ihrem soeben errungenen Vereinsmeistertitel) knapp mit 4:3 gegen Sepp Maier, Anton Rudolf (erwartungsgemäß) mit 6:0 gegen Neumitglied Harry Schreyl und Gerhard Pischel (ebenso erwartungsgemäß) mit 8:0 gegen Sonja Eckstein durchsetzen.

Viertelfinale:
Im Viertelfinale trafen u.a. Karl-Heinz Rühle (amtierender Titelträger) und Gerhard Pischel (erster Matchplay-Vereinsmeister von 2014) sowie Sebastian Solleder (frischgebackener Strokeplay-Vereinsmeister) und Karl-Heinz Hufnagl (bislang titellos) aufeinander. In den beiden anderen Viertelfinals standen sich Werner Schechinger (frischgebackener Vize-Vereinsmeister im Strokeplay) und Anton Rudolf (VM-Sechster Strokeplay) sowie Klaus Huber (VM-Dritter Strokeplay) und Edith Rudolf (frischgebackene Strokeplay-Vereinsmeisterin) gegenüber. Der Ausgang sämtlicher Duelle war völlig offen, einen eindeutigen Favoriten gab es im Grunde genommen nicht. Das Matchplay lebt vom Überraschungsmoment, dem Unverhofften. Gerade das macht den Reiz dieses Wettbewerbs aus und hat schon so manch vermeintlich schwächerem Spieler plötzlich ungeahnte Kräfte verliehen, wie die „Außenseiter“-Siege bei den bisherigen Matchplay-Vereinsmeisterschaften zeigen.

Richtig spannend war in diesem Viertelfinale allerdings nur die hart umkämpfte Partie Schechinger gegen A. Rudolf, bei der Schechinger mit 4:5 nach Stechen den Kürzeren zog, alle anderen gingen relativ eindeutig aus. So hatten Huber beim 6:2 gegen E. Rudolf und Solleder beim 4:0 gegen Hufnagl überhaupt keine Probleme, einzig Pischel musste beim 5:3 gegen Rühle ein wenig bangen.

Halbfinale:
Huber gegen Solleder und A. Rudolf gegen Pischel lauteten die beiden Halbfinalbegegnungen. Als Tagesbester ging Huber entsprechend euphorisch und mit einer gehörigen Portion Selbstvertrauen in dieses Halbfinale gegen Solleder, noch dazu, als er bei den bisherigen beiden Aufeinandertreffen jeweils als Sieger vom Platz gegangen war, Solleder hingegen wollte diesen Fluch im dritten Anlauf endlich beenden und erstmals ins Finale einziehen. Auf der anderen Seite stand ein enorm motivierter Pischel, der mit seinem zweiten Matchplay-Titel liebäugelte und daher das Ziel Finale fest im Visier hatte, A. Rudolf musste sich vorsehen. Beide Halbfinals verkamen letztlich aber zu einer einseitigen Angelegenheit, in denen sowohl Solleder mit einem sicheren 3:0 gegen Huber als auch Pischel mit einem ungefährdeten 6:2 gegen A. Rudolf nichts anbrennen ließen und den Finaleinzug perfekt machten.

Finale:
Äußerst eng gestaltete sich das Finale zwischen Solleder und Pischel. Beide schenkten sich nichts. Führung für Solleder an Bahn 3 (Schrägkreis mit Hindernis), Ausgleich durch Pischel an Bahn 5 (Bodenwellen), erneute Führung für Solleder an Bahn 6 (Rohrhügel), Ausbau der Führung an Bahn 8 (Rechter Winkel) zum 3:1. War das die Entscheidung? Nein, denn Pischel konterte postwendend und verkürzte an Bahn 9 (Mausefalle) zum 3:2. Wieder alles offen … und noch eine (endlos lange) halbe Runde zu spielen. Wer würde die besseren Nerven haben? Es war letztlich ein Kampf auf Biegen und Brechen, in dem sich keiner eine Blöße gab, geschweige denn, eine Bahn verschlug, so dass Solleder das knappe 3:2 über die Ziellinie retten konnte. Das Double war perfekt. Es hätte nicht besser laufen können.

Spiel um Platz 3:
Im „kleinen Finale“ der beiden Verlierer fand Huber nach seinem Durchhänger im Halbfinale wieder in die Erfolgsspur zurück und konnte sich mit einem deutlichen 6:3 gegen Rudolf nach Rang 3 im Strokeplay auch Rang 3 im Matchplay sichern - trotz verpasstem Finaleinzug letzten Endes dennoch eine großartig verlaufene VM. Zufrieden zeigte sich auch A. Rudolf mit seinem 4. Platz.

Matchplay (Endstand):
1. Solleder Sebastian
2. Pischel Gerhard
3. Huber Klaus
4. Rudolf Anton

 

Die Finalisten der 3. Matchplay-Vereinsmeisterschaft des Miniaturgolf-Clubs Wolnzach (v.l.) Anton Rudolf (4. Pl.), Gerhard Pischel (2. Pl.), Sebastian Solleder (1.Pl.) und Klaus Huber (3.Pl.).

Freuen sich über eine harmonisch verlaufene Vereinsmeisterschaft: Edith Rudolf (l.), die neue Titelträgerein, und Sonja Eckstein über ihren 2. Platz.

Alter und neuer Titelträger bei den Minigolfern (vorne v.l.) Sebastian Solleder mit Klaus Huber sowie (hintere Reihe v.l.) Gerhard Pischel, Karl-Hein Rühle und Werner Schechinger.

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