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Die Richtung stimmt! – Ilmtalklinik auf dem richtigen Weg

(Geisenfeld/Pfaffenhofen, hr)

„Wir sind noch nicht übern Berg, aber auf einem sehr guten Weg“, erklärt Landrat Martin Wolf bei einer Informationsveranstaltung der Freien Wähler in Geisenfeld. Seit vielen Jahren steht das Kreiskrankenhaus in kommunaler Trägerschaft in den Schlagzeilen. Mit dem neuen Geschäftsführer Dr. Marcel John, waren es bislang nur positive Meldungen.

 „Unsere Klinik“, das betonte Kreisrat Max Hechinger ausdrücklich, „sie hat uns in den vergangenen Jahren die eine oder andere schlaflose Nacht beschert.“ 2013 bewegte man sich geradezu in einer Abwärtsspirale von Hiobsbotschaften auf der einen Seite und sinkenden Fallzahlen auf der andern. Viele fragten sich zu diesem Zeitpunkt, wie geht es weiter mit der Ilmtalklinik.

„Für uns war klar, wir wollen von Seiten der Politik alles tun, um unser Krankenhaus zu erhalten“, erläuterte Landrat Martin Wolf. Keine leichte Aufgabe, bedenkt man die Gesamtlage. Es gibt in ganz Deutschland zu viele Krankenhäuser und zu viele Betten. Ein bundesweites Phänomen, dem man über die Fallpauschalen versucht zu begegnen. „Insgesamt haben wir in Deutschland ein sehr gutes Gesundheitssystem“, so Dr. Marcel John, der seit vergangenem Jahr die Klinik in Pfaffenhofen und Mainburg leitet, doch es ist eben auch zu viel Geld im System.

Wie also kann ein kleines kommunales Krankenhaus in diesem Haifischbecken überleben? Den Grundgedanken, den man mit der neuen Führung verfolgt, ist größere Einheiten zu bilden. „Mainburg und Pfaffenhofen sehen wir als ein Krankenhaus“, so John weiter. So wurde als erste Maßnahme die beiden bis dahin getrennt arbeitenden Abteilungen der Inneren Medizin zusammengefasst und mit einer gemeinsamen Leitung versehen. Seit vergangen Jahr führen Dr. Andrea Riemenschneider-Müller und Dr. Michael Burzin die Abteilung. Auch im Bereich der Chirurgie, genauer gesagt im Bereich der Allgemein- und Viszeralchirurgie und der Unfallchirurgie und Orthopädie, sollen gemeinsame Abteilungen geschaffen werden.

„Eine grundlegende und extrem wichtige Entscheidung“, betonte Geschäftsführer Dr. Marcel John, denn durch die Zusammenlegung beider Häuser wurde auch die Versorgungssicherheit deutlich erhöht. Diese strategischen Überlegungen bleiben aber nicht nur auf die Abteilung der Inneren Medizin beschränkt, auch in anderen Bereichen soll die Zusammenarbeit beider Häuser enger verzahnt werden. Das Schlagwort lautet in diesem Zusammenhang, die Bildung größerer Einheiten. Vor diesem Hintergrund ist auch die Klinikallianz Mittelbayern positiv zu bewerten. Synergien nutzen und Ressourcen bündeln dieses Schlagwort könnte dies wohl am besten beschreiben.

„Unser Ziel ist eine breite regionale Basisversorgung in der Region“, erklärt Dr. Marcel John. Wie wichtig in diesem Zusammenhang die Ilmtalklinik ist, das zeigt ein Blick auf die Bevölkerungsentwicklung. „Wir rechnen mit einem starken Zuwachs an Einwohnern bis 2030“, so der Landrat und sprach sich klar für eine wohnortnahe medizinische Versorgung aus. „Hier gilt es aber auch politisch noch dicke Bretter zu bohren“ fügte er weiter an, denn vor allem im Bereich der Grund- und Notfallversorgung ist ein höheres Vergütung notwendig. Dabei handelt es sich nicht um eine Forderung, die alleine die Pfaffenhofener stellen, sondern um eine, die von überall aus Bayern zu hören ist. „Hier muss umgesteuert werden“, so die klare Forderung des Landrates.

Während dies letztlich aber die Aufgabe der Politik ist, hat man sich in Pfaffenhofen und Mainburg mit der Bündelung von Ressourcen den eigenen Baustellen zugewandt. „Dies ist nicht nur notwendig um dauerhaft – 24 Stunden, 7 Tage die Woche – die Leistungen anbieten zu können, sondern auch um Spezialgebiete ausbilden zu können“, erläutert der Klinikleiter. Und auch hier ist der Weg ein anderer, ein neuer. „Spezialisierungen müssen mindesten von drei Ärzten beherrscht werden“, so John weiter. Der Grund ist einfach: nicht nur soll die Leistung Tag und Nacht abrufbar sein, sondern auch dauerhaft in der Klinik etabliert werden. Angedacht sind in diesem Zusammenhang Spezialisierungen im Bereich Neurologie, Gefäßchirurgie und Herzerkrankungen Auch ein palliativ-medizinischer Dienst soll in diesem Zuge an der Klinik integriert werden.

Man ist also auf einem guten Weg. „Mit dem neuen Team und der jetzigen Strategie sind wir wieder in ein ruhiges Fahrwasser gekommen“, so Kreisrat Max Hechinger, der das Kreiskrankenhaus schon über viele Jahre hinweg begleitet. Zwar gibt es schon sehr positive Entwicklungen – die Fallzahlen steigen wieder und die Menschen aus der Region gewinnen so auch wieder Vertrauen in „ihr“ Krankenhaus, doch der Weg ist noch lange. „Wir haben uns aber aus politischer Sicht klar hinter die Klinik gestellt und werden in den kommenden drei Jahren dort jeweils 5 Millionen Euro investieren“, so Landrat Martin Wolf und stärkte damit der neuen Leitung auch für die noch kommenden Aufgaben den Rücken. „Die Menschen wollen nicht auf das Krankenhaus verzichten“, so sein Fazit.

 

 

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