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Wir haben eine gute Lösung gefunden

(Wolnzach, hr)

Die Energiewende ist ein sehr komplexes Thema, gerade weil dabei die unterschiedlichsten Facetten berücksichtigt werden müssen. Mit dem Teilflächennutzungsplan für die Windkraft hat der Landkreis Pfaffenhofen in gewissem Sinne Maßstäbe gesetzt.

Gibt es überhaupt noch eine Windkraft in Bayern nach der 10H-Regelung? Eine Frage die Bayerns Wirtschaftsministerin Ilse Aigner mit einem klarem Ja beantwortet. „Wir haben eine gute Regelung gefunden, die einerseits den Kommunen Planungsfreiheit lässt, andererseits aber auch die Bürger nicht benachteiligt“, so die Ministerin. In Pfaffenhofen ist das, was sie sich für ganz Bayern wünscht schon umgesetzt.

Bereits 2011 haben sich die 19 Gemeinden zu einem gemeinsamen Planungsverband zusammengeschlossen und das Thema Windkraft in Angriff genommen. „Wir sind davon überzeugt, dass wir auch im Landkreis Windkraft nicht nur haben werden, sondern auch brauchen“, erklärt Manfred Russer, Vorsitzender der Planungsgruppe. In diesem Sinne hat man sich intensiv mit dem Thema beschäftigt. Dabei wurde auch schnell eines deutlich, nämlich dass im Norden, aufgrund des Flughafens kaum Windkraftanlagen möglich sind. Insgesamt wurden in dem jetzt zur Auslegung bereiten Plan rund 2200 Hektar Fläche überplant, 3% des Landkreises. „Damit sind wir noch in einer Positivplanung“, so Russer.

Aber wie Manfred Russer weiter ausführte, sind auch diese Gemeinden im Planungsverband geblieben. „So ist auch dort eine Regelung über einen Bebauungsplan möglich.“ Nichts anderes besagt auch das Gesetz: Unterhalb von 10H greift die kommunale Planungshoheit und oberhalb dann die Privilegierung. Lob gab es dafür von Wolnzachs Bürgermeister Jens Machold: „Mit dieser Regelung haben wir als Kommune die geeigneten Möglichkeiten die Energiewende selbst zu gestalten“, dabei verwies der Rathauschef schon auf viele Projekte, die in der Vergangenheit umgesetzt werden konnten, allen voran die Bio-Erdgasanlage bei Oberlauterbach.

Auch Landrat Martin Wolf betonte in diesem Zuge, wie wichtig die Energiewende nach Fukushima ist. Dabei darf man aber auch die Bevölkerung nicht vergessen, das verdeutlichte der Landrat noch einmal. „Derzeit haben wir schon 10 Windräder im Landkreis, alle von regionalen Unternehmen“, so Wolf. Ein Wert, der ihn schon ein bisschen stolz macht. Laut eigenem Energienutzungsplan, den alle Gemeinden erstellt haben und der im Landratsamt zusammengefasst worden ist, kann der Landkreis bis zum Jahre 2030 rund 170% des Strombedarfs aus eigenen Mittelm decken. Bei der Wärme sieht es hingegen nicht ganz so gut aus. Hier liegt man nur bei etwa 50%. „Wir brauchen das 10.000-Häuser-Programm dringend“, so Wolf.

„Bei der Energiewende geht es nicht alleine um Windkraft, Biomasse oder Stromtrassen, für uns geht es um das gesamte System“, erläuterte Wirtschaftsministerin Ilse Aigner. Und in diesem Konzept geht es nicht nur darum, Strom zu erzeugen, sondern eben auch um Energieeffizienz. „Aus diesem Grund wird es auch das 10.000-Häuser-Programm geben“, so Aigner weiter. Hier soll die energetische Sanierung gefördert werden. Ein weiterer Baustein in der Energiewende.

Die Planungen des Landkreises beurteilte die Ministerin mehr als positiv, denn Pfaffenhofen gehört in diesem Zusammenhang zu den Vorreitern im Freistaat. „Es zeigt sich, dass wir mit diesem Gesetz eine gute Lösung gefunden haben“, so Aigner, die sich am Ende noch mehr darüber freute, dass der Landkreis auch die Bürger mit ins Boot geholt hat.
 

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