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Der Glaube bewegt

(Wolnzach/Altötting, hr)

Kurz vor dem Ziel:  die Pilger mit dem Hopfenkreuz

Ergreifend, wie sollte man es auch anders beschreiben. In Wolnzach waren sie bei dichtem Nebel in den frühen Morgenstunden gestartet, in Altötting zogen sie bei Sonnenschein in die frisch renovierte Basilika ein. Insgesamt 1576 Wallfahrer machten sich zum 54. Mal auf die 115 Kilometer lange Strecke mit nur einem Ziel: Die „schwarze Madonna“!

Der Glaube bewegt – dieser Satz ist das Sinnbild der Wallfahrer. So formulierte es auch Gemeindepfarrer Johann Braun, der gemeinsam mit Förnbachs Pfarrer Franz Stadler die heilige Messe als Abschluss der Wallfahrt in der Basilika St. Anna hielt. Was bewegt auch heute noch Menschen mehr als 100 Kilometer in drei Tagen zu Fuß zurückzulegen und sich dabei dem Gebet, der Gemeinschaft, aber auch der Stille hinzugeben? In einem Blick zurück erinnerte Stadler an die Nöte vergangener Zeiten, die Menschen animierten solche Wallfahrten auf sich zu nehmen. Doch diese sind in unseren Tagen kaum noch von Bedeutung. „Heute plagen uns stattdessen andere Sorgen“, so der Förnbacher Pfarrer, der dabei auf den oftmals viel zitierten Stress verwies. In dieser immer hektischer werdenden Welt ist der Glaube der ruhende Pol, der jedem Halt geben kann.

Stv. Wallfahrtsdirektor Pater Norbert und Pilgerführer Ludwig Hierl

So ist das Pilgern also alles andere als überholt. Dies zeigen auch die Zahlen. In diesem Jahr nahmen 1576 Wallfahrer den 115 Kilometer langen Weg auf sich. „Besonders freut es mich, dass dieses Mal auch viele Jugendliche mit dabei waren“, so Pilgerführer Ludwig Hierl, der in diesem Jahr zum neunten Mal und für ihn persönlich auch zum letzten Mal die Wallfahrt organisiert hat. „In all den Jahren als Pilgerführer habe ich viel Zuspruch erhalten und es war wirklich eine sehr schöne Zeit“,  bedankte er sich nicht nur bei allen Wallfahrern, sondern auch bei allen, die an der Organisation und Sicherung des Zuges beteiligt sind.

Mit einem herzlichem Grüß Gott begrüßte dann auch Pater Norbert, stv. Wallfahrtsdirektor, die Gläubigen in der frisch renovierten Basilika St. Anna. Und alleine dieser Anblick erfüllte die Hallertauer mit Stolz, denn auch sie haben durch ihre Spenden dazu beigetragen, dass die Basilika in neuem Licht erstrahlen kann. „Viele unserer Pilgern haben aber nicht nur gespendet, sondern wir haben gemeinsam auch ein Bild für den neuen Altar gestiftet“, erklärt Ludwig Hierl. „So ist es schon etwas ganz Besonderes hier heute in die frisch renovierte Basilika einzuziehen.“

Als Pilgerführer war es das letzte Mal für ihn, doch der Hallertauer Fußwallfahrt wird er erhalten bleiben. Wer sein Nachfolger wird, das steht noch nicht fest, eines aber kann man schon heute sagen: Der Glaube wird auch künftig Menschen aus der Hallertau nach Altötting tragen.

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