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Sonnenhäuser als Zukunftsinvestment

(Wolnzach / Ingolstadt , rt)

 
Sonnenhäuser wie hier auf dem Bild wird es bald auch in Wolnzach zu sehen geben. Allerdings nicht mit einer derart futuristisch anmutenden Fassade.

 

Futuristisch sehen sie aus - und sicherlich, sie weisen durchaus in die Zukunft künftigen Bauens: Sonnenhäuser. Ihren Energiebedarf für das benötigte Warmwasser decken sie allein durch die Kraft der Sonne und sie brauchen deshalb in diesem Bereich keinen Anschluss an die öffentliche Energieversorgung. Im Ingolstädter Neubaugebiet Rothenturm ist in der Fertigstellungsphase zu sehen, was hinsichtlich der Wärmeenergieversorgung bald auch in Wolnzach gebaut wird.


Bauunternehmer Christian Bogenrieder vom Arbeitskreis Aktives Sonnenhaus stellte heute das Konzept der Sonnenhaustechnik Vertretern des Ingolstädter Bauordnungs- und Stadtplanungsamtes vor Ort vor. Am Eichelanger schöpfen vier Sonnenhäuser die Strahlen des gelben Planeten und bauen damit auf die sosehr nachgefragte erneuerbare Energieerzeugung. Bogenrieder wies darauf hin, dass Klimaveränderung, die Verknappung und die stetig steigende Kosten etwa für fossile Energie nach innovativen Lösungen bei der Erschließung neuer Energiequellen verlangten.

Auch in der Wolnzacher Hopfenstraße wird es in nächster Zeit ein Sonnenhaus geben. Das dort entstehende Objekt ist als "Effizienzhaus 55" konzipiert, wonach der solare Deckungsgrad unter Normbedingungen etwa 65 Prozent beträgt. Das "Kraftwerk auf dem Dach" macht's möglich. Ein ganz so progressives Erscheinungsbild wie in Ingolstadt wird es allerdings nicht haben.

 

Der Wasserkessel ist zentrales Element der Wärmeversorgung im Sonnenhaus.

 

Die Ingolstädter Sonnenhäuser wurden mit hochwärmedämmenden Ytong-Steinen erstellt. Der Baustoff aus Porenbeton steht für ökologisches Bauen. Dazu gehört nicht nur, dass er Baustoff für das Haus energieeffizient sein muss. Um ökologisch bauen zu können, muss der Baustoff auch frei von Schadstoffen und langlebig sein. Ytong-Steine werden in einem geschlossenen Kreislauf auf der Basis der natürlichen Rohstoffe Sand, Kalk, Zement und Wasser hergestellt. Bei der Produktion fallen weder wasser- noch bodenbelastende Schadstoffe an.

 

Bauunternehmer Christian Bogenrieder aus Wolnzach erläuterte vor Fachleuten aus Ingolstädter Behörden das Konzept der Sonnenhäuser.

 

Die Energie aus der Kollektorfläche wird in einem Schichtenspeicher mit integriertem, gut viereinhalb Meter hohen Warmwasserboiler gespeichert. Bis zu zwei Wochen kann das Haus so mit Warmwasser und Heizwärme versorgt werden. Im Haus wird die Wärme mit einer Fußbodenheizung verteilt. Möglich ist auch eine Wandheizung.
Gegenüber dem Passivhaus hätten Sonnenhäuser entscheidende Vorteile: Die Baukosten seien deutlich geringer, gleichzeitig könne beim Bau der Sonnenhäuser auf die aufwändige Lüftungstechnik verzichtet werden. Denn in einem Sonnenhaus könnten jederzeit und nach Belieben die Fenster geöffnet werden, führte Bogenrieder aus. Dazu brächten die Fenster nicht zwingend nach Süden ausgerichtet werden, wie es beim Passivhaus notwendig sei. "Vielmehr ist es ausreichend, lediglich die Kollektoren nach Süden auszurichten. Damit ist es möglich, auch dann ein Sonnenhaus zu bauen, wenn das Grundstück oder der Bebauungsplan eine konsequente Südausrichtung nicht ermöglichen", sagt Bogenrieder.

Und sogar die Besitzer älterer Häuser könnten von der innovativen Technik profitieren und durch entsprechende Nachrüstungen ihre Immobilie zu einem Sonnenhaus aufrüsten.


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