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Cantus lunaris: Keltische Klänge im winterlichen Wolnzach

(Wolnzach, hr)

Woran denkt man beim Mittelalter? An Ritter, Burgen, große Schlachten und die Mystik eines Königs Artus. Doch diese Epoche ist abseits dessen, was heute noch bekannt und überliefert, auch musikalisch eine fast schon vergessene Vielfalt. Cantus Lunaris, ein junges Ensemble um die Pfaffenhofener Sopranistin Gaby Koss, hauchte diesen Klängen aus einer fernen Vergangenheit neues Leben ein.

„Mittelalterliche Musik verbreitet nicht nur in einem gewissen Sinne Mystik, sondern bietet uns Musikern auch eine unglaubliche Freiheit und Vielfalt“, erklärt Albert Dannenmann. Über 15 Jahre tourte er zusammen mit Blackmoores Night durch die ganze Welt. Nun steht er zusammen mit jungen Künstlern auf der Bühne und verzauberte das Wolnzacher Publikum mit mittelalterlichen und teils auch weihnachtlichen Klängen.

„Wir sind eigentlich noch relativ jung“, erklärt Gaby Koss, denn erst seit Mai hat sich dieses Ensemble aus hochkarätigen Sängern und Musikern zusammengefunden und begeistert seit dem nicht nur das Publikum bei den Konzerten, sondern auch die Menschen auf zahlreichen Märkten. Ihr Repertoire reicht dabei vom Mittelalter über dem Barock bis hin zur Renaissance.

Es war aber nicht nur eine Reise zurück in eine lang vergangene Zeit, sondern auch eine Tour quer durch Europa. Von Heinrich dem VIII. ging es über Frankreich und Italien bis nach Polen. Dabei verstanden es die elf Musiker ihr Publikum, mit den in Bayern eher ungewöhnlichen Klängen einer Drehleier, eines Dudelsacks oder mittelalterlichen Flöten, in ihren Bann zu ziehen. Für eine kurze Zeit konnte man dem Alltag so in eine ferne Vergangenheit entfliehen.

„Uns macht diese Art der Musik einfach unglaublich viel Spaß“, so Gaby Koss, die leider das Programm kurzfristig noch einmal umbauen musste, denn Tenor Samuel Jaime Santana musste den Auftritt aus Krankheitsgründen leider absagen. Aber auch ohne ihn boten die elf Musiker ein mitreißendes Programm. Schon nach wenigen Takten klatschten die Wolnzacher im Takt mit. Doch das Ensemble hatte nicht nur mittelalterliche Tanzlieder im Gepäck sondern stimmte, passend zur Jahreszeit, auch mit weihnachtlichen Liedern aus England und Polen besinnliche Töne an.

Auch wenn der Veranstaltungssaal im Hopfenmuseum nicht ausverkauft war, so waren die Gäste am Ende von den Liedern, Klängen und der Musik begeistert. Einziger Wermutstropfen war, dass dieses Konzert auf Grund eines weiteren Auftritts in Pfaffenhofen schon nach einer Stunde zu Ende war. „Dieser schönen Musik hätte ich jetzt gerne noch länger zuhören wollen“, so ein Gast.
 

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