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Zusammen läuft’s leichter

(Wolnzach, ls)

Wer hat nach dem Lauf 10! schon was vor? Im Höger Forst treffen sich mehrmals in der Woche begeisterte Läufer. Viele von ihnen hatten ihre sportliche Geburtsstunde beim Lauf 10!.

 

Die Bäume am Wanderparkplatz im Höger Forst zittern ein wenig, so laut lacht die Gruppe um Hannelore Meßner. Bert, Petra, Michael, Miriam, Nikolaus und Sabine haben sich zum Laufen getroffen. Angesichts der Kalauer und Geschichten, die die Runde machen, wird das aber zur Nebensache. Der Geroldshauser Lauftreff ist eine Familie – mit allem was dazu gehört. Man schwelgt in Erinnerungen über den letzten gemeinsamen Ausflug, man teilt sich geschwisterlich ein Feierabend-Radler. Und ganz nebenbei bringt man sein Herz-Kreislauf-System in Schwung.

 

 

„Ich hab immer gesagt, ich mach einmal mit, und dann war’s das.“ Vor einigen Jahren stieß Michael (46) zur Gruppe dazu, wenigstens einmal wollte er auch beim großen Lauf 10! mitlaufen, der jährlich Wolnzach auf den Kopf stellt. Aus seinem Vorsatz wurde nichts, er ist Trainerin Hannelore Meßner erhalten geblieben und ist einer von sehr vielen Läufern, die im Höger Forst etwas für ihre Fitness tun. Ganz abseits von Wettkampf und Stoppuhr. „Die Gruppe ist für jedermann gedacht. Keiner bleibt bei den Laufrunden zurück“, macht Hannelore deutlich. Und durch die gegenseitige Motivation fordern die Läufer sich immer wieder aufs Neue selbst heraus.

 

„Wenn jemand mal nicht so schnell ist oder Probleme hat, wir passen immer aufeinander auf. Bei uns bleibt keiner zurück.“ (Hannelore Meßner)

 

So wie Nikolaus (59) und Sabine (33). Auch sie können hinter den Lauf10! und sogar einem Halbmarathon ein Häkchen setzen. Danach dürstete es sie nach mehr. Von ihrer Laufgruppe motiviert absolvierten sie einen vollen Marathon sowie einen Triathlon über die olympische Distanz. „Vor dem Schwimmen hatte ich anfangs den größten Respekt, letztlich hat das Fahrradfahren aber dann die meiste Kraft gekostet“, erzählt Sabine.

 

Auf den Rückhalt ihrer Läufergruppe konnte sie sich dabei verlassen – für die Läufer ist das mit der wichtigste Grund, warum sie sich dem SV Geroldshausen angeschlossen haben. „Wenn man in der Gemeinschaft läuft, dann gewinnt dieser innere Schweinehund nicht so leicht“, macht Nikolaus deutlich. Gerade nach dem ersten Lauf10! ist die Motivation oft groß. Dann kommt aber der Winter: nasse Straßen, kalte Luft, dunkle Abende. Die heimische Couch strahlt eine viel einladendere Gemütlichkeit aus als das Fußbett der Laufschuhe, und so bleiben letztere dann doch oft ungeschnürt. „In der Gruppe bauen wir uns gegenseitig auf. Oder wir fragen mal nach, wenn die Leute länger nicht zum Lauftreff erschienen sind“, erzählt Trainerin Hannelore mit einem leichten Augenzwinkern.

 

„Anfangs neigt man dazu, überambitioniert zu sein. Da hilft eine Gruppe.“ (Miriam, Übungsleiterin)

 

Bleibt man aber am Ball, wird man nicht nur mit einer besseren Fitness und den schwindendem Hüftgold belohnt. New York, Wien, Mallorca –die Sportler brechen regelmäßig zu Laufreisen auf. Ein Muss ist es nicht, auf den berühmten Marathonstrecken den Kampf gegen schwere Füße und Erschöpfung anzutreten. Bei den gemeinsamen Reisen geht es vor allem um die Freuden der Gemeinschaft, und darum, den Läufern auf den letzten, harten Metern beizustehen. „Manchmal braucht man moralische Unterstützung oder einen Zuckerboost – dann steht bestimmt immer jemand von uns mit einer Banane oder einer Cola an der Strecke“, lacht Nikolaus. In der Gruppe läuft’s einfach besser.
 

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