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Der Mann an deiner Seite

(Wolnzach, hr)

Starke Frauen (v.l.): Claudia Machold, Gabi Straub, Jutta Winter und Claudia Irlstorfer

„Während Politiker von Sitzung zu Sitzung eilen, kämpfen die Frauen zu Hause mit den realen Leben“, eine provokante Aussage, die Jutta Winter an Andrea Machold, Gabi Straub und Claudia Irlstorfer richtete. Sie wollte im Rahmen einer Diskussionsrunde wissen, wie es ist an der Seite eines Politikers zu stehen.


Es scheint ein Leben zwischen Wahlkämpfen auf der einen und politischem Alltag auf der anderen Seite. Kann man unter diesen Voraussetzungen überhaupt eine „normale“ Beziehung führen?Oder muss vielmehr alles der Politik untergeordnet werden? Ob Bürgermeister Jens Machold, Landtagsabgeordneter Karl Straub und auch der Bundespolitiker Erich Irlstofer – sie alle stehen fast täglich im Rampenlicht, treffen Entscheidungen und werden dafür oft auch kritisiert. Es sind Berufe, die ein hohes Maß an Öffentlichkeit mit sich bringen. Wie wirkt sich dieses Leben auf die Familie aus?


Andrea Machold, Gabi Straub und Claudia Irlstofer kennen dieses Leben – sie alle stehen an der Seite erfolgreicher Politiker, man könnte auch sagen, sie halten ihren Männer in brenzligen Situationen den Rücken frei. „Bei uns ist das Projekt Bundestag schon ein kleines Familienunternehmen“, erklärt Claudia Irlstorfer. Gerne steht sie an der Seite ihres Mannes, hilft beim Plakatieren oder backt für einen Infostand Osterhasen – aus dem Tagesgeschäft hält sie sich aber bewusst heraus. „Ich war zwar selbst einmal kommunalpolitisch aktiv, aber wenn zwei in einer Familie dieser Profession nachgehen würden, wäre das nicht gut.“


Eine Auffassung, die auch die Andrea Machold und Gabi Straub teilen. Nichtsdestotrotz stehen gerade auch die Familien vermehrt im Fokus. „Man ist einfach angreifbar“, erklärt Andrea Machold mit dem Blick auf den letzten Wahlkampf. Dieser hat bei ihr deutliche Spuren hinterlassen. Angriffe auf die Familie, Anfeindungen der Kinder – das verändert den Blick. „Man wird dadurch ein Stück weit härter und wird in Einstufung anderer Personen deutlich vorsichtiger.“


Gerade durch die neuen Medien hat sich die Situation in den vergangenen Jahren verschärft. Ob Facebook, Twitter oder Co. – immer öfter geht es dabei in Tweets nicht um die Sache, sondern man zielt auf die persönliche Ebene. „Gerade diese Situation finde ich im höchsten Maß bedenklich. Auch wenn man politisch nicht der gleichen Meinung ist, man sollte sich mit Respekt begegnen“, so Gabi Straub. Ein Respekt der in den letzten Jahren verloren gegangen zu sein scheint. Auch Claudia Irlstofer schlug dabei durchaus nachdenkliche Töne an: „Wie wirkt es sich auf die Kinder aus, wenn ihr Papa mit dem Sarg durch Freising getragen wird?“ All das sind Aktionen, die auch an den Frauen nicht spurlos vorübergehen. Und so könnte am Ende der Wunsch entstehen, die Politik zum Wohle der Familie an den Nagel zu hängen.


Doch auch wenn die Kehrseite der Medaille in den letzten Jahren verstärkt zugeschlagen hat, stehen die drei hinter ihren Männern. „Wir haben im Vorfeld über die Kandidatur gesprochen und ich unter stütze meinen Mann in jeder Hinsicht“, erklärt Gabi Straub. Ein Satz, den auch Andrea Machold und Claudia Irlstofer unterstrichen. Dabei hat der Beruf des Politikers nicht nur negative, sondern durchaus auch positive Seiten. „Man bekommt andere Einblicke in Entscheidungsprozesse“, so Staub weiter. Trotzdem ist wie die drei bestätigten, Politik kein einfache Profession, bei der man um 17 Uhr den Stift fallen lässt. „Es ist schon ein Spagat zwischen Familie, Beruf und Politik“, fügt Andrea Machold an. Umso wichtiger ist es da, den Ausgleich zu schaffen. Eigene Hobbies wie Sport oder Musik schon, sind aus dem Alltag nicht wegzudenken.
 

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