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Mord an Bord im Bräustüberl

(Wolnzach, asp)

Ein junges Ehepaar: die sehr wohlsituierte Kay Mostyn (Judith Kellermann) und ihr Gatte Simon Mostyn (Josef Öttl) genießen ihre Flitterwochen und befinden sich gerade auf dem Nil-Schaufelraddampfer „Lotus”. Es fahren nicht viele Passagiere mit, da nicht Hauptsaison ist, aber zum Entsetzen des jungen Paares quartiert sich als letzte Passagierin Jacqueline de Saverac (Traudi Kebinger) ein: Sie ist die Ex-Geliebte des Bräutigams und ehemals beste Freundin der Braut. Der Konflikt ist unvermeidlich und eskaliert: Jacqueline schießt auf Simon; Kay wird tot aufgefunden. Die Mitreisenden verspüren ein Unbehagen…

Ein Unbehagen, das nun auch das überaus zahlreiche Publikum durchlebt: Die Schüsse lassen das Herz schneller schlagen.

„S´Theaterbrettl“ zeigt uns seine neueste Produktion: Am Freitag, den 13. November, fand auf der Bühne im Wolnzacher Bräustüberl die Premiere von „Mord an Bord“ statt. Dieses Stück in drei Akten nach dem Kriminalroman „Tod auf dem Nil“ von Agatha Christie spielt in den 30er Jahren. Vitus Rebl inszeniert es in einem Schiffssalon, einem Raum, der an ein bürgerliches Wohnzimmer erinnert, in dem die Wände zeitgenössisch tapeziert und mit Holzleisten gegliedert sind. Es gibt da ein großes Fenster samt Gardinen, das allerdings kein Tageslicht hineinlässt, sondern einen blau gestrichenen Treppenaufgang zeigt. Dessen Farbe erinnert stark an den Himmel – vielleicht auch im übertragenen Sinne. Der Salon ist ein Raum, in dem die Schauspieler ziemlich viel Platz haben, um sich zu bewegen. Das von Martina Ulrich gestaltete Bühnenbild beinhaltet auch eine zweite Ebene: Zugleich erfährt der Zuschauer, was sich auf dem Deck abspielt.

Judith Kellermann scheint zur wohlhabenden Lady geboren zu sein, Traudi Kebinger erweckt einerseits Mitleid wegen ihres zerbrochenen Lebensglücks, andererseits schaudert es einen, sie in ihrem Rachewahn zu sehen. Josef Öttl scheint mysteriös: ein lieber, ruhiger, nicht wirtschaftlich orientierter Gentleman ist fähig, ein Herz voller Liebe zu brechen. Rätselhaft. Alle Akteure verkörpern klassisch britisches Unterstatement, bis auf einen unerschütterlichen Händler natürlich, der orientalisch bleibt.

Wer Kay umgebracht hat, und was die anderen Passagiere erwartet, kann man bei sieben weiteren Vorstellungen am 14., 20., 21., 22., 23., 27 und 28. November, jeweils um 19.30 Uhr, erfahren.

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