Kinder? - Kinder!

Kinder und Kindertagesstätten waren Schwerpunkt der gestrigen Gemeinderatssitzung, denn es wurden für den Herbst in den Kindertagesstätten mehr Kinder angemeldet, als Plätze vorhanden sind. Da waren Tagesstättenleitungen, Verwaltung, Planungsbüro und Gemeinderat gefordert, eine schnelle Lösung zu finden.
Und Bürgermeister und Gemeinderäte glauben, die Lösung gestern Abend in der Sitzung gefunden zu haben. Nachdem die Anmeldungen und Einschreibungen in den Kindertagesstätten abgeschlossen waren, ergab sich folgende Bild: In den Kindergärten Löwenzahn und Sternschnuppe bestehen 175 Plätze und aufgrund der Anmeldungen von Kindern, die bis zum 30. September 2016 drei Jahre alt werden, sind 214 Plätze notwendig, somit fehlen zum Herbst 39 Plätze, davon 2 im KiGa Löwenzahn. Bei den 39 notwendigen Plätzen sind aber 14 Anmeldungen von Kindern, die Ende September noch keine 3 Jahre alt sind, doch die Eltern wollen diese Kinder nicht in die Krippe, sondern in den Kindergarten geben - das läßt aber die Kindergartenregelung nicht zu, da Kinder erst ab dem 3. Lebensjahr einen Anspruch auf einen Kindergarartenplatz haben. Auch die Nachbargemeinde Wolnzach handelt nach der gleichen Regelung.

In der Kinderkrippe Sonnenschein bestehen 48 Plätze und für insgesamt 60 Kinder unter drei Jahren bestehen Anmeldungen, fehlen also 12 Plätze.
Was also tun? Der Gemeinderat entschied sich nach Vorlage der Verwaltung für eine kurz- und eine mittelfristige Lösung. Kurzfristig wird eine 5. Krippengruppe zur schon vorhandenen im Kindergarten Löwenzahn mit 12 Kindern untergebracht. Damit wäre das Problem der Krippenkinder erst einmal gelöst. Neben zusätzlichem Personal ( 2 Mitarbeiterinnen) sind auch noch Umbaukosten und Anschaffungen im Löwenzahn für bis zu 15.000 Euro erforderlich - mit Personalkosten insgesamt gut 96.000 Euro.

Im Kindergartenbereich wird beim KiGa Sternschnuppe eine neue Gruppe im Mehrzweck-/Turnraum untergebracht, auch hier sind Umbaukosten und Aussstattung sowie Personalkosten von insgesamt gut 96.000 Euro notwendig. Für das zusätzliche Personal sieht Verwaltungsleiter Peter Kremer keine Probleme, da immer ausreichend Bewerbungen eingehen. Sollten noch weitere Kinder angemeldet werden, wären Ausweichmöglichkeiten für die Eltern über Tagesmütter oder Reservierung im Kindergarten Eschelbach möglich, denn der Anspruch auf einen Kindergartenplatz besteht nicht nur in der Gemeinde Rohrbach - auch eine Fahrzeit von 30 Minuten zum nächsten Kindergarten wäre zulässig laut Gerichturteilen. Und eine Betreuung mit Tagesmüttern sei bei vergleichbaren Kosten wegen der größeren Intensität vielleicht sogar noch besser.

Bestand der Kinderkrippe                                Erweiterung (rot, rechts)

Raumplanung der Erweiterung                         Ansicht des Neubaus

Als mittelfristige Lösung für die Kindertagesstätten, kommt nur eine Erweiterung der Kinderkrippe infrage. So schlägt das Planungsbüro Eichenseher einen zweigeschossigen Anbau bei der Krippe Sonnenschein für 3 Gruppen vor, Baukosten grob geplant ca. 1,6 Mio. Euro, wobei eine Förderung von 650.000 bis 760.000 Euro möglich ist, "doch der größte Teil der Kosten verbleibt wie immer bei der Gemeinde", so Bürgermeister Peter Keck. Zusätzlich müsste noch ein Grundstücksstreifen angekauft werden, damit die Krippe an der Hangseite zweigeschossig erweitert werden kann. Bei Fertigstellung könnten dann die 2 Krippengruppen aus dem Kindergarten Löwenzahn in die Krippe Sonnenschein umziehen. Der im Kindergarten Sternschnuppe übergangsweise genutzte Mehrzweck-/Turnraum könnte dann wieder zurückgebaut werden und im Kindergarten Löwenzahn könnte die Gruppenzahl von bisher 3 auf 5 oder 6 ausgebaut werden (im Keller-und Dachgeschoss) mit zusätzlicher Sanierung der Funktionsräume im Dachgeschoss (Küche, Personal, Toiletten). Kostenpunkt für die Planung durch das Ingenieurbüro Eichenseher exakt 14.361,04 Euro. Weiter wäre längerfristig der Neubau einer Kindertagesstätte, zum Beispiel im 2. Bauabschnitt Schelmengrund, denkbar. Der Gemeinderat beschloss einstimmig, die Erweiterung der Kinderkrippe Sonnenschein an das Planungsbüro Eichenseher zu vergeben sowie den Planungsauftrag zur Ertweiterung des Kindergartens Löwenzahn. Außerdem wurde die kurzfristige Lösung einstimmig angenommen.

Als weitere Themen behandelten die Gemeinderäte die geplante Ersatzbeschaffung eines veralteten Unimogs der Wasserversorgung (Kosten ca. 83.600 Euro), wobei die Entscheidung über Zusatzgeräte, die eigentlich nur vom Bauhof der Gemeinde genutzt würden, vertragt wurde. Außerdem wurden die Gemeinderäte informiert über den Baufortschritt der Kanalbaumaßnahme am Triebwerkskanal/Ilm-Nebenzweig an der Bahnhofstraße und den Einbau der Gabionen an den Uferböschungen, die laufende Erkundungsbohrung für neue Brunnen der Wasserversorgung sowie über den Stand der Asphaltierung der Feldwege, den geplanten Neubau der Abwasserhebeanlage beim Sportweg und die Gutachteraussagen zum Hallenboden der neuen Feuerwache - hier soll nach Abschluss der Gutachtertätigkeit erst einmal nur der schadhafte Teil ausgebessert werden, so dass die Feuerwehr mit ihrem technischen Gerät bald umziehen kann. Das gesamte Verfahren zur juristischen Aufarbeitung inkl. Gerichtsurteil wird sicherlich noch 1 bis 2 Jahre dauern, doch so lange kann die Feuerwehr Rohrbach nicht mit der Nutzung und dem Umzug warten.