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"Wo man singet, lass Dich ruhig nieder"

(Fahlenbach, wk)

Dieser Vers des Volksliedes von Johann Gottfried Seumes kommt einem in den Sinn, wenn die Sängerinnen und Sänger des Wirtshaussingens in der Herbstzeit weihnachtliche Lieder anstimmen. Wenn dazu noch die Harfe erklingt, kommen schon leicht weihnachtliche Gefühle auf. Und wenn man dann noch die Texte der alten, weit unbekannten Lieder analysiert, muss man zwangsläufig an heutige Zeiten denken.

Karolin Frey (Harfe) und Rosa Karger (Gitarre, rechts)
Beim sehr gut besuchten Wirtshaussingen im Fahlenbacher Sportheim waren zwar noch keine weihnachtlichen Dekorationen zu sehen, doch es ist sicher nicht falsch, sich schon jetzt mit Liedern für Weihnachten zu befassen, schließlich sollen die Texte bei der weihnachtliche Veranstaltung „sitzen“. Die Musiker Rosa Karger, Elisabeth Rottler und Karolin Frey sowie der immer wieder extra aus Wasserburg angereiste Max Beer gingen mit ihren Sängerinnen und Sängern die alten Lieder, die eigentlich kaum einer mehr kennt, vorher textlich durch, summten die Melodie vor, damit die anderen ihnen beim ersten Probespiel folgen konnten.

 

 

Denn wer kennt schon Lieder wie „Ei Manna, schauts affe“ von 1952 aus dem Egerland oder „Spaschnitzer“ ein Sternensingerlied aus Niederbayern oder „Wird jetz scho finstalad“. Schön auch das Lied „Ach Josef geschwind von 1930 aus Kremnitz (Mittelslowakei). Und gerade bei diesem Lied kommen Gedanken an die aktuelle Flüchtlingssituation auf, wenn es heißt:
Ach Josef geschwind, ein Herberg mir find,
sollt ich dann den Herren zur Welt schon gebären,
ach Josef, ach ja, die Zeit ist schon da.
Wer klopfet allhier an unsere Tür?
Ihr dürft nicht lang klopfen, sonst werdt ihr nicht finden
ein Weg und Quartier, drum schert Euch von hier.
Ach herzliebster Freund, erbarmet Euch heut,
sind wir auf den Gassen verstoßen, verlassen,
die himmlische Kron wird euch sein zum Lohn.
Ihr habt schon gehört, von der Tür euch wegschert,
zum Berauben, zum Stehlen kein Herberg zu erwerben,
kein Zimmer, kein Ort für das göttliche Wort.
Maria wohin, was ist jetzt dein Sinn?
Dort unten in der Höhlen, wo Ochs und Esel stehen,
der königliche Sohn muss geboren werden im Stall“
Anm.: Dieser Liedtext sei allen gewidmet, die in der heutigen Zeit ihre christliche Verantwortung vergessen haben und nicht zu Weihnachten Lieder singen, sondern auch so handeln. Was wäre wohl, wenn Jesus wieder auf der Erde leben würde?

 

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