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Mit neuen Geschwindigkeits-Messanlagen gegen Raser

(Rohrbach, wk)

In einigen Straßen Rohrbachs wird nach Auffassung vieler Bürger zu schnell gefahren. Die jetzige Messanlage ist schon veraltet und kann für maximal vier Wochen die Daten speichern. Außerdem fordern immer wieder Anwohner, dass in ihren Straßen auch die Geschwindigkeiten gemessen werden, so dass eine Anlage nicht ausreicht. Deshalb stand dieses Thema auf der Tagesordnung der Gemeinderats-Sitzung.


Autobahndirektionsmitarbeiter Bonfig erläutert die Pläne

Der Gemeinderat hatte im letzten Jahr beschlossen, moderne Geräte zu beschaffen. Außerdem musste das jetzige Gerät immer abgebaut werden, um die Daten auszulesen. Nach Sichtung der Angebote hatte die Verwaltung die Beschaffung von 4 Messanlagen sowie ein Verkehrsdatensystem vorgeschlagen. Die Messanlagen ermitteln die Geschwindigkeit per Radar, erfassen die Fahrzeugdaten mit Datum, Uhrzeit und Geschwindigkeit und lassen sich leicht auslesen und als Excel-Datei darstellen. Das Verkehrsdatensystem erfasst nicht nur die Geschwindigkeiten , sondern kann auch auf verschiedene Fahrzeugklassen eingestellt werden und auch die Fahrzeuglänge erfassen, so dass erkennbar ist, ob zum Beispiel Pkw, Lkw oder Traktoren zu schnell unterwegs waren. Die Gesamtkosten für die Anschaffung liegen bei 14.200 Euro. In diesem Zusammenhang beschwerte sich Alfred Eisenmann (BGR) über die Raser auf der Umleitungsstrecke von Affalterbach nach Rohrbach, die durch Ossenzhausen und durch die Waaler Straße brausen. Michael Schweiger (FDP) regte ein beidseitiges Halteverbot in der Waaler Straße an, bekam aber gleich als Gegenargument, dass sich die Anwohner sicher beschweren werden, weil zu schnell gefahren werde. Bürgermeister Keck versprach, in Ossenzhausen die Geschwindigkeit messen zu lassen und teilweise Parkverbote in der Waaler Straße.
Ein anderes Verkehrsthema war die Absicht der Autobahndirektion Süd, im Zuge der Renovierung der A 9 zwischen den Anschlussstellen Langenbruck und Dreieck Holledau auch die Brücken zu erneuern und zu erweitern. Der Gemeinderat hatte im März beschlossen, dass mit der Erweiterung der Durchfahrten auch Rad-/Fußwege berücksichtigt werden sollen – eine Maßnahme, die zu Lasten der Gemeinde ginge. Der Vertreter der Autobahndirektion, Herr Bonfig, erläuterte die Maßnahme und erklärte auch den Grund für die höheren Kosten, die auf die Gemeinde zukommen. Für die damalige Kostenschätzung waren falsche Voraussetzungen in die Berechnung eingeflossen, für die Erweiterung der Brücke nach Ossenzhausen würde sich der Anteil der Gemeinde fast verdoppeln, von ursprünglich angepeilten 230.000 Euro auf 420.000 Euro, und wenn die Straße tiefer gelegt werden sollte, um eine lichte Höhe von 4,50 Metern zu erreichen, müsste die Gemeinde noch einmal 80.000 Euro einplanen, also insgesamt 500.000 Euro. Ob es dann staatliche Zuschüsse geben wird, muss noch einmal abgeklärt werden, auch wenn zum Beispiel die Durchfahrt etwas gedreht und dem Straßenverlauf besser angepasst werden sollte.


Der Antrag aus der Familie des Gemeinderats Schweiger (FDP), auf seinem Grundstück in Rohr ein Einfamilienhaus mit Garage und Nebengebäude für ein Hackschnitzellager zu errichten, führt zu einem Erlass einer Innenbereichssatzung, um das im Außenbereich liegende Grundstück in den Innenbereich des Dorfe zu integrieren. Wegen der direkten Nähe zur Kirche St. Stephanus hatte Helmut Weich (SPD) große Bedenken, die auch andere Gemeinderäte teilten, da die geplanten Gebäude gegenüber der Kirche auf ansteigendem Gelände stehen würden. Der Blick von der Kirche her sei nicht so schön, hieß es. Bei 4 Gegenstimmen wurde der Antrag aber angenommen. Einstimmig dagegen die 1. Änderung des Bebauungsplans „Etzwiesen II“, so dass zwei weitere Häuser gebaut werden können – im alten B-Plan lag das Gelände noch im Überschwemmungsgebiet der Ilm; das sei heute nach Auskunft des Wasserwirtschaftsamtes aber nicht mehr der Fall.


Da für die Wasserversorgung neue Brunnen gebaut werden müssen und sich Anleger gegen die Ausweisung neuer Wasserschutzgebiete wehren, wurden vom Arbeitskreis der Gemeinde Alternativstandorte gesucht und vier priorisiert, zwei davon gelten als Favoriten, doch um Aussagen über Wasserqualität und mögliche Mengen zu bekommen, sollen Geologen Probebohrungen durchführen. Dafür wird die Gemeinde bei der Landesförderbank (LFA) einen Kredit über 100.000 Euro zu einem sehr niedrigen Zinssatz beantragen.
Bei den Bekanntgaben teilte Bürgermeister Peter Keck (SPD) mit, dass am 31. Juli über die gemeinsame Windkraftplanung im Landkreis entschieden werde. Er werde mit seinem Stellvertreter voll die beschlossene Linie des Gemeinderates verteidigen. Außerdem nahm der Gemeinderat die Sportbetriebsförderung für Vereinen zur Kenntnis.
 

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