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Burn-Out ist heilbar

(Fahlenbach, wk)


Zur Frühjahrsversammlung hatte der Obst- und Gartenbauverein Fahlenbach den Paffenhofener Arzt Prof. Prof. h.c. Matthias Kunth zum Thema „Burn-Out ist heilbar“ eingeladen. Vorsitzender Valentin Guggenmos konnte unter den Zuhörern überwiegend Frauen begrüßen. Frauenpower zeigte sich nicht nur bei den Zuhörerinnen, sie sind auch stark im Vorstand des Obst- und Gartenbauvereins vertreten.


Prof. Kunth ist ausgewiesener Experte der traditionellen chinesischen Medizin (TCM), des enge Kontakte zur Fudan Universität in Shanghai pflegt, deshalb war es zum Schluss auch kein Wunder, dass er bei seinen Heilungsvorschlägen auf altes chinesisches Wissen zurückgriff. Doch zuvor erläuterte er, was überhaupt Burn-Out ist, wobei er klarstellte, dass das Burn-Out-Syndrom keine eigenständige Krankheit sei, sondern ein Sammelbegriff für einen Zustand körperlicher, emotionaler und geistige Erschöpfung., bei dem es, vor allem im Beruf, zu einem Verlust der Sinnhaftigkeit des eigenen Handelns kommt. Burn-Out kann aber Krankheiten nach sich ziehen. Es gebe zwar keine messbaren Parameter für den Grad der Erschöpfung, deshalb wird Burn-Out oft als Depression fehldiagnostiziert, so Kunth, obwohl Depression genetisch bedingt sei. Stress im Arbeitsleben sei häufig einer der Auslöser für Burn-Out, auch das Ungleichgewicht zwischen Arbeit und Privatleben, das ständige Wachstumsstreben, Arbeitsplatzabbau und Leistungsverdichtung, der Druck zu immer mehr Gewinn. Besonders Berufe mit emotionalen Bindungen sind von Burn-Out betroffen wie Ärzte, Krankenschwestern, Lehrer, Manager oder Pflegepersonal. Frühsymptome können sein: Müdigkeit, Abgeschlagenheit, Interessenverlust, Anfälligkeit für Infektionen, Rückzug aus sozialen Beziehungsgeflechten oder geringe Stresstoleranz. Kennzeichen für Burn-Out sind unter anderem Schlafstörungen, erhöhte Reizbarkeit, Schmerzen ohne erkennbare Ursachen oder Energielosigkeit. Kunths Kritik richtet sich an die moderne Medizin, die Burn-Out oft als psychische Störung und als Depression diagnostiziert. Und dann kommt der TCM-Experte zum Zuge. Prof. Kunth vermisst das ganzheitliche Wissen um das Zusammenspiel zwischen den Organen, der Psyche und der Emotionen.


Für Kunth muss ein Gleichgewicht zwischen dem Yin und dem Yang bestehen. Das Yin ist in der chinesischen Medizin für Passivität zuständig, für Kühlung. Das Yang dagegen steht für Aktivität, die Hitze. Bei Burn-Out spricht man ja auch vom „ausgebrannt sein“, das heißt, der Körper hat zu viel Hitze bzw. es fehlt ihm an Kühlung. Yin-Mangel, oder zu geringe Kühlung, führt zu Leber-Hitze (aufsteigendes Leberfeuer), der Mensch ist gereizt, angespannt, leidet unter Verspannungen, hat Bluthochdruck, Tinnitus, Herzinfarkt, Schlaganfall. Die Leber attackiert den Magen („schlägt mir auf den Magen“). Dem Herz fehlt die Kühlung, das führt zu Nervosität, innere Unruhe, Ängsten, Einschlafstörungen, Herzrhythmusstörungen, Depressionen. Ein weiteres wichtiges Organ für das Wohlbefinden ist der Darm, „er ist die Wurzel für ein gesundes Leben“ und ist Produktionsort für psychoaktive Stoffe wie Serotonin, Dopamin und Benzodiazepine. Darm und Verdauung spielen eine wichtige Rolle für die Energiegewinnung des Körpers. Prof. Kunth machte zum Schluss konkrete Vorschläge wie Darm, Herz und Leber geschützt und entlastet werden können, damit Burn-Out verhindert oder bekämpft werden kann wie Phytotherapie, orthomolekulare Medizin, Sport, Arbeitstempo reduzieren, ayurvedische Meditation, richtige Atmung, Leberwickel und Reduzierung des Abendessens, damit der Körper in der Nacht erneut Energie aufbauen kann.

 

 


 

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