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Betreuung von Asylbewerbern - schwierige Aufgabe

(Rohrbach, wk)

Mitglieder des Arbeitskreises Asyl Rohrbach trafen sich heute, um die neuesten Informationen auszutauschen. Eingeladen hatte Hedwig Stocker, die sich als Sprecherin des Arbeitskreises mit ihren „Mitkämpferinnen“ intensiv um die Betreuung der Asylbewerber in Rohrbach kümmert. Es ging dabei vor allem um die mögliche Abschiebung eines Asylbewerbers, der mit seiner Lebensgefährtin und den inzwischen drei Kleinkindern in Rohrbach wohnt.
Das Problem dieses Asylbewerbers aus Nigeria besteht darin, dass er schon seit 2003 in Italien lebte und dort einen Asylantrag gestellt hatte, der dort bisher nicht entschieden wurde. Er kam darauf vor kurzem mit seiner Lebensgefährtin und den Kindern nach Bayern und hatte hier erneut einen Asylantrag gestellt. Dieser wurde verworfen, da er bereits einen Antrag in Italien gestellt hatte. Die Klage dagegen hatte keinen Erfolg und er soll wieder nach Italien zurück geschickt werden. Da seine Frau vor kurzem ihr drittes Kind bekommen hatte, das mit gesundheitlichen Problemen geboren wurde, bemühen sich die Damen des Arbeitskreises, dem Asylbewerber nach besten Kräften zu helfen, damit er nicht von seiner Familie getrennt und nach Italien abgeschoben wird. Ein dringender Hilferuf ging an den Wolnzacher Landtagsabgeordneten Karl Straub mit der Bitte, diese Abschiebung zu verhindern. Die Mitglieder des Arbeitskreises müssen sich bei solchen Fällen nicht nur um die persönlichen Probleme kümmern, sie müssen sich auch mit Gesetzen und Verordnungen auseinandersetzen oder Gerichtsurteile analysieren. Dabei arbeiten sie eng mit anderen Asyl-Ak´s, dem Landratsamt und der Gemeindeverwaltung zusammen.
Doch auch andere tägliche Probleme der Asylbewerber müssen gelöst werden. Sei es die Erstattung von Fahrtkosten zur Klinik, Vorwürfe des Schwarzfahrens im öffentlichen Nahverkehr, Suche nach einem Praktikumsplatz oder Organisation von Deutschkursen. Auch wenn es mal gilt, Gardinen und Gardinenstangen anzubringen oder Möbel zu transportieren ist Hilfe gefragt. Die AK-Mitglieder sind immer gefordert. Da die Sprachprobleme auch immer noch bestehen, ist die Aufgabe noch schwieriger. Aber da freut es die Mitglieder umso mehr, wenn sie hören, dass ein Unternehmen bereit ist, jemanden einzustellen oder wenn ein Asylbewerber stolz seine Fortschritte im Sprachunterricht präsentiert. Auch die Geburt der kleinen Nigerianerin wurde hocherfreut begrüßt. Nun machen sich alle Sorgen, wie groß die gesundheitlichen Probleme dieses Babys sind.
 

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