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Die Mehlprimeln: Auf die Plätzchen – fertig, los!

(Rohrbach, wk)

Zur Ankündigung der Mehlprimeln in der Kulturwerkstatt „incontri“ führte Ehrenvorsitzender des Fördervereins für Kulturveranstaltungen, Hans Dollinger, die Gäste des letzten Veranstaltungsabends in diesem Jahr, erst einmal in das Fach Biologie ein und erläuterte scherzhaft die Gattung der Primeln (Primula) mit ihren verschiedenen Gattungen.


Als eine Besonderheit konnte Hans Dollinger die Gattung der Mehlprimeln (Primula farinosa) vorstellen, die vor langen Jahren erstmals in Kaisheim bei Donauwörth entdeckt wurden. Denn in diesem Fall handelte es sich um die Brüder Reiner und Dietmar Panitz, die nicht nur in Kaisheim leben, sondern auch die alte Klosterbrauerei Thaddäus als Restaurant und Kleinkunstbühne betreiben. Dort treten sie mit jahreszeitlich abgestimmten Programmen auf wie zu Fasching, Ostern, Muttertag oder eben auch Weihnachten. Seit 20 Jahren sind ihre Weihnachtsprogramme („Auf die Plätzchen, fertig, los!“ und die „Schöne, wilde Weihnacht‘) ausverkaufte Kultveranstaltungen für ihre Fans aus nah und fern.


Am Sonntag nun hatten sie ihr Programm „Auf die Plätzchen, fertig, los!“ dabei und es war ein bezaubernder Abend mit einer Mischung aus Gedichten, Geschichten, Gesang und Musikeinlagen. Die beiden Brüder sind seit Jahrzehnten als Musikkabarettisten unterwegs und waren auch schon vor längerer Zeit in Rohrbach. Mit ihrem zeitlosen Programm hatten sie bei den Gästen des „incontri“ ins Schwarze getroffen. Mal subtil und hintersinnig, mal mit stechendem Witz oder entlarvender Parodie, dann wieder mit geschliffenem Gedicht oder blankem Nonsens und häufig mit bitterböser Satire weisen sie auf die ständigen Ärgernisse und Bedrohungen hin und würzen alles mit reichlich Gesang und virtuoser Musik. Aber auch für Kalauer sind sie sich nicht zu schade, wenn zum Beispiel der Nikolaus auseinander genommen wird, vor ihm gewarnt wird, erinnere das Niko.. doch an Nikotin und das ..laus an Läuse. Und dass der Nikolaus von Damen an der Kaufhauskasse als ehrlicher Mann gesehen wird, selbst wenn er gerade mal 200.000 Euro aus der Kasse stiehlt. In einem der Weihnachtsgedichte herrschten Harmonie und Freude bis zur Idiotie. Und es sei harte Kinderarbeit, den Eltern, die für ihre Kinder zu Weihnachten alles tun, zu zeigen, dass sie sich über Weihnachten freuen. Reiner Panitz mimt recht gut einen Betrunkenen, der im Rahmen einer Geschichte über Essen zu Weihnachten ein Kochrezept verrät, bei dem fleißig der Wein probiert wird. Und dass sie nicht nur gute Texte, Gedichte und Geschichten drauf haben, zeigen sie ihr Können auch an verschiedenen Instrumenten wie Gitarren, Klarinette oder Hackbrett.


Das Publikum im vollbestzten „incontri“ war begeistert von den beiden, ihren Darbietungen, Wortwitzen und Gesang und spendete immer wieder kräftigen Applaus. Der Abend war auf jeden Fall einmal eine andere Einstimmung auf Weihnachten statt frommer Gesänge. Das Publikum verabschiedete beide mit donnerndem Applaus.

 

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