Auf Symptome des Feuerbrands achten
(Au/hallertau, cg)
Ein von Feuerbrand befallener Baum, einer gefährliche Bakterienkrankheit für Pflanzen, ist 1997 im Landkreis Pfaffenhofen a.d.Ilm erstmals festgestellt worden und in den vergangenen Jahren verstärkt aufgetreten. „Seit 2005 wurde der Feuerbrand in jeder Gemeinde unseres Landkreises nachgewiesen. Er gehört nach wie vor zu den meldepflichtigen Pflanzenkrankheiten“, so Andreas Kastner, Kreisfachberater für Gartenkultur und Landespflege am Landratsamt Pfaffenhofen a.d.Ilm.
Bei der derzeitig warmen Witterung in Verbindung mit Feuchtigkeit kann es zu einem erneuten Feuerbrandbefall kommen. Ideale Infektionsbedingungen herrschen bei Temperaturen über 18°C und einer relativen Luftfeuchte von mehr als 70%. Bei diesen Voraussetzungen kann es zu einer Triebinfektion der Pflanzen kommen. Andreas Kastner: „Bei feuchtwarmer Witterung im Frühjahr und Sommer können vor allem am Morgen hellbraune Bakterienschleimtröpfchen auf den befallenen Stellen erscheinen. In dieser Form werden die Bakterien durch Insekten, Vögel, Regenspritzer, Schnittwerkzeuge und sogar durch Fahrzeuge auf andere Wirtspflanzen übertragen.“ Nach einem Befall beginnen junge Triebe zu welken und sind nach wenigen Tagen verdorrt. Die Triebspitzen krümmen sich beim typischen Verlauf hakenförmig und sind meist dunkelbraun bis schwarz gefärbt. Teilweise sind an den Bäumen noch schwarz abgedorrte Blüten oder Früchte zu erkennen. „Vielfach verläuft die Feuerbranderkrankung nicht mit eindeutigen Symptomen. Eine lichte Krone, sowie eine vorzeitige Herbstfärbung oder abgestorbene Äste können auf einen systemischen Befall hindeuten. Eine sichere Diagnose kann in vielen Fällen nur im Labor erfolgen“, erläutert der Kreisfachberater.
Rosengewächse, vor allem einige Obstarten wie Quitten, Birnen- und verschiedene Apfelsortensorten und bestimmte Ziergehölze, wie z.B. Felsenbirne, Vogelbeere, Cotoneaster, Zierquitten sowie Weiß- und Rotdorn werden von dieser Bakterienkrankheit befallen.
Für den privaten Garten gibt es nur die Möglichkeit, befallene Triebe auszuschneiden, zu entfernen oder die Pflanzen zu roden. Andreas Kastner: „Da die Bakterien an befallenen Pflanzenteilen überleben können, ist es wichtig, dass das Schnittgut direkt verbrannt und nicht im Freien gelagert wird. Das Häckseln von Schnittgut mit anschließender Kompostierung ist nicht möglich, da eine Weiterverbreitung des Erregers nicht auszuschließen ist. Für eine Verbrennung vor Ort muss mit der örtlichen Gemeinde Kontakt aufgenommen werden.“
Die Bürgerinnen und Bürger werden gebeten, auf ihre Obstbäume und anderen Wirtspflanzen zu achten und bei Verdacht einer Infektion frühzeitig die befallen Pflanzenteile zu entfernen oder sich Rat zu holen. Ansprechpartner im Landratsamt ist Andreas Kastner, Tel. 08441 27-315. Merkblätter und Informationen sind ebenfalls beim Landratsamt oder über die Homepage der Bayerischen Landesanstalt für Landwirtschaft erhältlich.
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