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Wirtshaussingen – Frühling ist´s und Ostern kommt

(Fahlenbach, wk)

Heiter ging es wieder zu beim Wirtshaussingen im Vereinsheim Fahlenbach, denn Singen ist bei den Wirtshaussängern keine sture, ernste Angelegenheit- vor allem wenn Rosa Karger und Max Beer die Sängerinnen und Sänger unterstützen und ihnen neue Lieder mitbringen. Und bei diesem montäglichen Singen hatten sie wieder einiges Neues im Gepäck.


Während Max Beer dirigierend und vorsingend durch die Reihen marschierte, spielten Rosa Karger (Gitarre), Elisabeth Rottler (Gitarre) sowie Karoline Frey (Harfe) schon die ersten Takte: Das klappt immer recht gut, außer – wenn das Vorspiel zu kurz erscheint und einige schon zu singen beginnen, dann ruft jemand gleich „Ich möchte ein längeres Vorspiel“ und erntet damit herzhafte Lacher von den anderen. Aber die Lieder kamen bei allen gut an und wurden nach kurzem Einüben auch schnell mitgesungen. Ein relativ junges Lied was das aus 1987 „Heit gibt´s a Musi“, deutlich älter schon, weil bereits als musikalisches Volksgut bezeichnet „Wann da Auswarts okimmt“. Passend zur Osterzeit natürlich das Osterhaserl-Lied („Osterhaserl hoppeln scho“). Und deutlich älter „Der Schwarzschlossergsell“, eine Geschichte, die bereits seit Mitte des 16. Jahrhunderts besungen wurde, als sich eine Markgräfin von einem Handwerker (oder Soldaten) ein Türschloss hat bauen lassen, um ihn dann in ihr Bett zu ziehen. Da war dann natürlich der Teufel, der die Dienstmagd ans Schlüsselloch zieht und sie das Gesehene dem Grafen erzählt, der den Schwarzschlosser zur Strafe hängen will, doch der Kaiser, auf Bitten der Markgräfin, ihn begnadigt; der junge Mann flieht von dem Ort, trifft die Gräfin die ihm Gold schenkt, damit er sich guten Wein oder süßes Bier leisten kann, damit er dann später wieder zu ihr ins Kammerl kommt – eine richtige Räuber-Liebespistole aus dem Spätmittelalter also. Heute gäbe es darüber einen Film im Kino oder im Fernsehen, aber früher besang die Bevölkerung halt solche Geschichten. Auch ein Zwiefacher aus dem Bayrischen Wald erklang am Abend im Vereinsheim „Im Woid draußt is aa Eis´n keinert“. Und passend zum Liebesleben der Gräfin „Da Jugugugu“, da der Kuckuck in früheren Jahrhunderten als Liebebote galt. Das Lied stammte aus dem Bayrischen Wald und der frühere Rohrbacher Sprachforscher aus Rinnberg, Johann Jakob Schmeller, hatte den Text dazu übermittelt. Und lustig ging´s zu bei „Tanz mit mir, hupfn wir umeinander, dass es nur so kracht“. Bei „Is wohl a scheene Zeit“ hätte Max Beer dann neben der ersten Stimme gern auch noch die zweite gehört, konnte sie anfangs trotz gespitzter Ohren nicht hören „Wer hat jetzt die 2. Stimme gesungen?“ – und niemand meldete sich. Eigentlich war es ein trauriges Lied, das aber den Lauf des Lebens auf dem Lande nachzeichnete bis zum Ende der Weizen geschnitten, die Blätter gefallen waren und der Mensch ins Grab musste. Aber das sollte die Stimmung an diesem Abend nicht trüben, aber das kurz vorher einsetzende starke Gewitter und der heftige Regen bereitete den Sängerinnen und Sängern schon eher Sorgen.


Das Wirtshaussingen ist offen für jeden der gern bayrische Lieder singen mag und wirklich nicht schwierig. Der Gesangsabend findet jeden 2. Montag im Monat ab 19.30 Uhr im Vereinsheim Fahlenbach statt, (Dauer-)Gäste sind herzlich willkommen.


 

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