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CSU nominierte Erich Irlstorfer

(Schweitenkirchen, hr)

Am Ende war es ein überragendes Ergebnis. Mit 97,9% der Delegiertenstimmen sicherte sich Erich Irlstorfer die Direktkandidatur für den CSU Wahlkreis Freising, Pfaffenhofen und Schrobenhausen. Zuvor hatte der Bundestagsabgeordnete in einer emotionalen Rede nicht nur um die Stimmen geworben, sondern auch die Ziele der kommenden Jahre formuliert.

Nominierungsparteitage haben meist ganz eigene Gesetze. Da wird schon am Applaus gemessen, wie viel Zustimmung ein Kandidat hat, oder auch jedes Zehntel Prozent das vom perfekten Ergebnis abgeht auf die Goldwaage gelegt. Auch in Schweitenkirchen hätte man dies sicherlich machen können, doch eigentlich sagte die Stimmung im Saal mehr als alle noch so feinen journalistischen Messgeräte und so war das Abstimmungsergebnis von 97,9% nur der Beleg dessen.

Für Erich Irlstofer selbst bedeutete die Zahl an diesem Abend mehr als nur den schlichten Wert. Es ging um die Politik der Koalition und auch um seine Politik. Seit drei Jahren vertritt der Freisinger den Wahlkreis Freising und Pfaffenhofen im Bundestag. „2012 begann hier in Schweitenkirchen meine bundespolitische Karriere“, erklärte er. Angetreten war er eben nicht nur mit der Devise Bundespolitik zu machen, sondern auch dabei immer einen ganz speziellen Blick auf die eigene Heimat zu haben. „Ich bin ihr Abgeordneter aus der Region“, so Irlstorfer und verwies in diesem Zuge auf den Bundesverkehrswegeplan. „Noch nie hat dieser Wahlkreis so viele Mittel zugesprochen bekommen!“ Und die Liste der Projekte ist in der Tat lang. Von der Neufahrner Kurve, über die Standstreifenertüchtigung der A9, bis hin zu zahlreichen Ortsumfahrungen, man kann sagen es hat sich nicht nur etwas bewegt, sondern es wurde vieles in den vergangenen drei Jahren geschaffen.

Natürlich wird in diesem Zusammenhang Schweitenkirchen den Lärmschutz erwähnen, der dort seit Jahren fehlt. Doch auch in diesem Zusammenhang ist man einen deutlichen Schritt weitergekommen. „Das Urteil, das uns über Jahre behindert hat ist weg und jetzt ist ein vorgezogener aktiver Lärmschutz möglich“, erläuterte der Bundestagsabgeordnete. Eines machte er in diesem Zusammenhang aber doch auch deutlich, diese Maßnahme kann nicht zu Lasten der Kommune gehen, sondern es ist eine Bundesaufgabe.

Viel wurde in den vergangenen drei Jahren erreicht. Nicht nur in Sachen Infrastruktur, sondern vor allem auch in Sachen Pflege zeigte sich der Freisinger zufrieden mit den Ergebnissen. Kritik äußerte der CSUler jedoch in Sachen Flüchltingspolitik: „Deutsche Asylpolitik ist weder 'Wir schaffen das' noch 'Obergrenze', so die deutlichen Worte in Richtung beider Parteichefs. Dabei betonte Irlstorfer, ein Verfechter eines geeinten Europas, dass die einseitige Grenzöffnung ohne Rücksprache mit der EU oder den Bundesländern ein Fehler war. Trotz aller Kritik, die er in diesem Punkt auch üben musste, fiel seine Bilanz positiv aus. „Wir haben in der Koalition mit der SPD gut gewirtschaftet und konnten unsere Themen auch setzen“, konkret verwies der Freisinger auf die Wahlaussagen von 2012. Dort hat sich die CSU nicht nur gegen Steuererhöhungen positioniert, sondern auch die Einführung einer Mütterrente und die Abschaffung der Minutenpflege gefordert. Forderungen, die nicht nur Eingang in den Koalitionsvertrag fanden, sondern umgesetzt werden konnten.

Doch am Ende ist der Blick zurück nicht ganz so entscheidend, wie der Blick in die Zukunft – zumindest für den Wähler. Mit welchen Themen möchte der CSUler wieder um die Stimmen der Wähler werben, die ihn 2013 mit 52,9% nach Berlin gesandt haben. Ganz oben auf der Agenda stht für den Freisinger eine gerechte Finanz-, Lohn- und Rentenpolitik. „Wer um die 40 Stunden Vollzeit arbeitet, muss davon auch leben können“, so die klare und deutliche Aussage. Damit brachte Irlstorfer eben nicht nur das Thema Steuern aufs Tableau, sondern auch den Mindestlohn und die Rente. „Wer ein ganzes Leben gearbeitet hat verdient mehr als eine Einheitsrente!“

Aber nicht nur in Sachen Finanzen sind Antworten gefordert, auch in den Fragen der Asylpolitik und vor allem in Sachen Europa. „Viele Bereiche beim Thema Asyl und Flucht können wir durch kluge und pragmatische Maßnahmen vor Ort entschärfen und verbessern“, so Irlstorfer. Er sprach damit die Landwirtschaftspolitik an, die gerade Menschen die fliehen wollen, eine Perspektive geben kann und warb für eine stärkere Entwicklungshilfe vor Ort.

Es war eine sehr emotionale Rede, in der Irlstorfer nicht nur Erreichtes Revue passieren ließ, sondern auch noch einmal eindringlich für die Ziele und auch für ein geeintes Europa warb. „Europa ist nicht das Problem, sondern die Lösung“, mit diesem Satz wandte er sich nicht nur gegen die immer stärker aufkeimenden nationalistischen Gedanken, sondern übte auch an der eigenen Regierung Kritik. „Wir können nicht Europa in Brüssel bejaen und ihm zu Hause dann in den Rücken fallen.“

Nach dieser eindringlichen Rede waren dann die 150 Delegierten gefordert. Und die schickten Erich Irlstorfer mit einem starken Votum von 97,9% der Stimmen ins Rennen um das Direktmandat.


 

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