Freiraum für den Giebel des Anstoßes
(Pfaffenhofen, mh)Freiraum für den Giebel des Anstoßes
Weg ist er, der mittlerweile deutschlandweit bekannte Nordgiebel des Landratsamtes Pfaffenhofen. Gott sei Dank gibt es Diamantsägen und Autokräne in unserem Landkreis, so dass zumindest die Wertschöpfung vor Ort blieb.
Eine Hohenwarter Spezialfirma schnitt die Spitze des umstrittenen Giebels mit einer modernen, wassergekühlten Diamantsäge waagrecht Stück für Stück, ab. Ein Schwerlastkran hob die einzelnen Teile dann von luftiger Höhe auf den Boden der Tatsachen. Wohin der Stein des Anstoßes gebracht wurde, war nicht zu erfahren, vielleicht findet ja noch eine Versteigerung zur Weihnachtszeit statt.
Aus den Augen aus dem Sinn ist die Giebelgeschichte natürlich damit nicht, dem Landratsamt droht noch das Ergebnis einer unabhängigen Sonderprüfung der Giebel-Affäre. Nach einem Beschluss durch das Verwaltungsgericht München musste der Giebel als Schwarzbau abgerissen werden. Die Kosten für die Affäre bewegen sich von 80 000 €uro – 160 000 €uro insgesamt, die der Steuerzahler aufbringen muss.
Besagter Zahler fand sich bei der Demontageaktion zahlreich ein, einesteils um seinen Unmut zu bekunden, andernteils der politischen Attitüde geschuldet. Jetzt ist er weg, der senkrechte Betongiebel der dem Nachbarn so das Sonnenlicht raubte, dass er vor den Kadi zog. Andere Gründe als den Schattenwurf als Auslöser der Affäre werden natürlich im Nebel der gut unterrichteten Quellen gehandelt. Bei Herbstsonnenlicht betrachtet, tangiert ein Restschatten immer noch das leidende Klägerhaus. Die ausschlaggebende, nicht im Bebauungsplan vorgeschriebene Höhenregelung, von der der Kläger übrigens genauso profitiert, greift allerdings nicht mehr. Ab jetzt wird von der alten Dachkannte aus gemessen, das Höhenmaß des Walmdaches steht nicht zur Diskussion.
Sei es wie es will, Landrat Martin Wolf (CSU) nimmt es gelassen „Wir korrigieren das“, von jedem anderen Bauherrn würden wir als Baugenehmigungsbehörde das selbe erwarten. Wie die Geschichte weitergeht, auch politisch, wird die Wintersonne zeigen. Wer nun letztendlich im Schatten steht, oder aus demselben hervortritt, dürfte Wahlkampfmunition genug liefern.
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