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Coconami meets Kofelgschroa - Kultursommer Pfaffenhofen 2014

(Pfaffenhofen, mh)

Coconami meets Kofelgschroa - Kultursommer Pfaffenhofen 2014


Ein grandioses, feinfühliges Abschlusskonzert zum Kultursommer Pfaffenhofen 2014 konnten die Glücklichen, die sich diesen Termin aus gutem Grund freigehalten hatten, im Stockerhof erleben. Das Wetter hatte die Herde vom Hauptplatz in die urige Lokation an der Ilm getrieben, wie Kulturstadtrat Steffen Kopetzky launisch bemerkte, es war eine sehr weise Entscheidung vom Kulturbeauftragten Sebastian Daschner und seinem Team.


Bei vollem Haus und über den Biergarten hinaus eröffneten zwei bayerische Japaner das Abschlusskonzert, das wieder unter dem bayernweiten Festivallabel „Lokalklang“ stand. Eine Ukulele, diverse Zupfinstrumente, Kinderharmonikas, ein Waschbrett und eine Nasenflöte, fertig war das Orchester. Als Gast ein G´stanzlsingender Wirt der urigen Art und ein fernöstlicher Hilfsbläser, die Sprache gscherd bayrisch japanisch, Englisch und Italienisch. Herrlich schräg, gut arrangiert und perfekt intoniert, die Welt ist ein Dorf.


Eine andere Klangwelt hatte Kofelgschroa im Tornister, der symbolische Wurf einer Küchenuhr ins Publikum machte die Zeit greifbar und haltlos. Als wollten sich die vier jungen Männer auf der Bühne erst einmal einspielen, zogen sie langsam und stetig die Lautstärke im Saal nach unten, sowie die Wachsamkeit nach oben auf die Bühne. Wer nicht Kenner der Oberammergauer Musikanten war, nahm zwangsläufig eine gespannte Aufmerksamkeitshaltung an. Die ersten Texte kamen unerwartet aus der Klangwolke und verdichteten sich zu einem mehrstimmigen Mantra. Im Laufe des Konzertes, oder war es mehr eine Wolkenmesse, hob der ganze Stockerstadel wie ein bayerischer Aschram ab.


„Wie schön ist das eigentlich?“ oder anders „Wie schön ist das EIGENTLICH!“ eine Frage in der Antwort, über die sich bei Posaunenklängen, gemischt mit Akkordeon, Tuba und Gitarre, trefflich meditieren ließ. Kofelgschroa ist anders als normal, etwas DADA im Text und uriger bayerischer Jazz, den es bis dahin praktisch nicht gab in der musikalischen Darbietung. Eigentlich wissen sie nie, wie lang so ein Abend dauert, siehe die Küchenuhr, aber nach drei Zugaben wurde das voll entspannte Publikum (mit einem Lächeln auf den Lippen - siehe Film) in die frische Sommernacht entlassen.


KOFELGSCHROA. FREI. SEIN. WOLLEN man beachte die Interpunktion, ist ein Dokumentarfilmwerk von Barbara Weber, das am 7. August Premiere in München hat. Unser Plan ist kein Plan, der Untertitel ist gültig, auch für den Abend in Pfaffenhofen. Dank an diese jungen Musiker und dem Kopf, der die Idee hatte, sie zu uns einzuladen.
http://www.kofelgschroa-derfilm.de/

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