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Im Hopfen vereint …

(Wolnzach, hr)

 

Europa sieht politisch gesehen stürmischen Zeiten entgegen. Generell scheinen nationalistische Tendenzen auf dem Vormarsch zu sein. All zu leicht scheint man Frieden und Freiheit auf dem Altar der Politik opfern zu wollen. Doch ist das das Gesicht Europas. Wenn man nach Wolnzach blickt, dann dürfte die Antwort deutlich ausfallen: Nein!

Zum zweiten Mal war Bert De Keyser, in die Hopfenmetropole gekommen. Im Gepäck hatte der flämische Künstler nicht nur Teile seines frühen Oeuvres, sondern auch Zeichnungen, die erst vor einigen Monaten entstanden sind. Der Fokus seiner Werke lag dabei aber damals wie heute auf dem „grünen Gold“. Mal nur mit wenigen Strichen, mal mit ein wenig grüner Farbe – De Keyser setzte mit seiner bewusst abstrakten Technik nicht nur den Hopfen selbst, sondern auch die ganze Landschaft gekonnt in Szene.

„Mit dem Thema Hopfen rennt man in der Hopfenmetropole selbstverständlich offene Türen ein“, erklärte Eduard Kastner, Chef des Wolnzacher Verlagshauses. Hopfen und Bier, das sind die zentralen Themen im größten zusammenhängenden Anbaugebiet. Auf ihm fußt auch die seit nun über vier Jahrzehnten bestehende Freundschaft zwischen Wolnzach und Poperinge. Und so freute man sich in der Hopfenmetropole natürlich mit De Keyser einen Künstler begrüßen zu können, der sich im Besonderen dieser Verbindung widmete. „Uns ist das eine Ehre, ihn im Deutschen Hopfenmuseum zu willkommen zu heißen“, erklärt Alois Siegmund, Kulturbeauftragter der Gemeinde.

Es ist aber weit mehr. Zurecht bemerkte der Wolnzacher Verleger, dass zumindest politisch gesehen die Zeiten auch innerhalb der Europäischen Union rauer geworden sind. Nach dem Brexit fragen sich wohl viele, wohin dieser Kontinent steuert. Und bei so manchem dürfte in punkto Brüssel ein nicht gerade ein kleines Fragezeichen auf der Stirn stehen. Doch Europa ist mehr als nur Politik. „Der europäische Gedanke muss mit Leben gefüllt werden“, so der Wolnzacher Verleger, der sich seit vielen Jahren für die Union stark macht.

Doch während man gerade im Politischen aktuell das Trennende sieht, so ist es die Kunst, die Musik aber auch das Bier, die diese Grenzen nicht kennen. „Sie füllt den europäischen Gedanken mit Leben“, so Kastner. Und genau diesen Spirit konnte man bei der Ausstellungseröffnung spüren.
 

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