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Gott zum Dank – Wolnzacher bringen Gaben zum Altar

(Wolnzach, hr)

Die Ernte ist eingebracht – jedenfalls zum großen Teil. Nur noch der Mais steht auf den Feldern, so ist es auch Zeit Gott für die Gaben danken, die auch in diesem Jahr wieder so zahlreich auf den Feldern oder in den Gärten gewachsen sind. Ein besonders Augenmerk richtete Pfarrer Johann Braun dieses Mal auf die Kräuter, die oftmals unerkannt am Wegrand oder auf Wiesen wachsen.

Zu den Klängen der Wolnzacher Markkapelle wurde die Erntekrone in die Pfarrkirche getragen. Hopfen, Gerste, Weizen und Hafer zieren sie, auch ein großer Erntealtar wurde vom Obst- und Gartenbauverein gestaltet. Erntedank ein Hochfest – an dem man einfach Dank sagt für all das, was in diesem Jahr gewachsen ist. Doch haben wir überhaupt Grund zum Danken. Pfarrer Johann Braun stieß dabei durchaus kritische Töne an und warf den Blick auf all die Skandale, die sich durch die Lebensmittelindustrie ziehen. „Macht der Mensch nicht die Schöpfung kaputt?“

Mit den Worten von Dieter Hildebrand, „Statt zu klagen, was wir alles nicht haben, sollten wir lieber froh sein, nicht alles zu bekommen, was wir verdienen“, eröffnete er den Gottesdienst. Ein Zitat, jedem doch auch die Situation vor Augen führte. Dabei traf Braun damit genau den Punkt, denn oft übersieht man das, was die Natur für uns bereithält. So standen in diesem Jahr die Kräuter im Fokus. Aber nicht so wie sie all die Fernsehköche zum Verfeinern ihrer Gerichte verwenden, sondern viel richtete Braun den Blick auf die medizinische Wirkung, besonders auf die Medizin der Hildegard von Bingen.

Doch es gab vom Pfarrer eben nicht nur mahnende Worte im Hinblick auf die Natur, ein es gab zum Erntedankfest zusätzlich noch etwas zu feiern. Susanna Juretschka hatte kürzlich ihre Prüfung bestanden und ist nun Gemeindereferentin. „Ich darf dir dazu recht herzlich gratulieren „, so Pfarrer Braun, als er in das strahlende Gesicht von Juretschka blickte. „Vor zwei Jahren bin ich als Gemeindeassistentin in die Hallertau gekommen. Es war eine wunderschöne Zeit und deswegen bleibe ich auch“, so Juretschka. Beifall erklang in der Kirche.

Wie sehr Wolnzach für sie zur Heimat geworden ist, das konnte man in der Gabenprozession sehen. Einen Hopfenkranz mit Blumen aus ihrer Heimat im bayerischen Wald trug sie zum Altar. Auch viele andere Wolnzacher hatten in diesem Jahr Grund danke zu sagen. Johannes Hartleitner für das Theaterbrettl und auch Gerlinde Reinsch für einen tollen historischen Festzug. So wurde das diesjährige Erntedankfest nicht dafür genutzt Gott für die Gaben zu danken, sondern auch all jenen, die das Jubiläum in Wolnzach zu etwas ganz Besonderem werden ließen.
 

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