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Faszinierende Einblicke in die Stadtgeschichte

(Mainburg, bbe)

 

Stefan Lemmle, einer der neuen Stadtführer Mainburgs, hatte am Samstag seine Premiere. Mit seiner Sonderführung „Schleißbach – Tod und Leben“ weckte er sichtlich großes Interesse.

An die 50 Teilnehmer konnte er am Fuße der Laurentiuskirche begrüßen, die er die nächsten anderthalb Stunden immer wieder in Erstaunen versetzte. Die erste Station war der Heldenfriedhof, Gedenkplatz der Gefallenen.

Von da aus machte sich die Gruppe auf den Weg zum nahen Leprosen Haus nahe des Krankenhauses, das vor fast einhundert Jahren, wie der Name schon sagt, die Aussätzigen mit der Nervenkrankheit Leprabeherbergte.

 

 

Nächster Halt war die ehemalige evangelische Kirche bzw. die Stelle, an der das Gotteshaus nur die kurze Zeit von 1937 – 1963 gestanden hatte, bevor es abgerissen wurde und wesentlich größer im Mitterweg neu erbaut wurde.

Ein kurzer Besuch wurde auch der Michaelkapelle abgestattet und dann ging es auf der „Prachtstraße“ des Friedhofs zu den Gräbern der Geistlichen. Vor dem Leichenhaus angekommen, berichtete Herr Lemmle von der Furcht der Menschen vor dem lebendig begraben werden und einigen Methoden und Vorkehrungen, um dieses auszuschließen.

Sehr erstaunt waren viele der Teilnehmer, auf dem Mainburger Friedhof ein anonymes Gräberfeld und Muslime Gräber vorzufinden sowie einige „Prominente“ Gräber, wie das des Malers Jürgen Kuffer und das eines Mordopfers.

 

 

Nächster Halt war die Gedenkwand, die den „Toten des Deutschen Ostens" gewidmet ist, die „Ruhmeshalle“ und die drei Urnenwände. Auf dem Weg zurück zur Laurentiuskirche zeigte Stefan Lemmle auf eine uralte Akazie, noch vor der Kirchenmauer, neben der früher die ungetauften Kinder „verscharrt“ wurden.

Noch immer befinden sich einige Gräber auf dem Gelände der Kirche. Ab 1969 durfte darauf jedoch nur noch in ein bestehendes Grab „beigelegt“ werden, und seit 1983 ist auch das nicht mehr möglich.

Zum Abschluss der Führung erzählte Herr Lemmle noch einige skurrile Anekdoten, wie von einem 17-jährigen, der eine Frau mit sieben Kindern heiratete und noch drei eigene zeugte, und einer „Auferstehung“ eines Toten, dessen Frau dann aber vor Schreck das zeitliche segnete.

Bei Interesse an dieser Führung gibt es weitere Infos unter der Telefonnummer: 08751/9184 oder unter www.stefan-lemmle.de.

 

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