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Schock in Rohrbach

(Rohrbach, ala)

Ein entsetzliches Drama ereilte in der Nacht auf Freitag die Gemeinde Rohrbach. Auf der Bahnstrecke München-Nürnberg war ein Unglück geschehen, so viel hatte sich Freitagmorgen schnell herumgesprochen. Erst Stunden später wurde das Ausmaß der Tragödie bekannt: Ein Ehepaar, seit Jahrzehnten am westlichen Ortsrand von Rohrbach wohnhaft, war offensichtlich in der Nacht auf Freitag in Streit geraten. Der 61-Jährige und seine ein Jahr jüngere Frau waren zwar getrennt, lebten aber noch gemeinsam in ihrem Haus. Während des Streits griff die 60-jährige offenbar mit einem Beil ihren Mann an und fügte ihm schwere Kopfverletzungen zu. Er konnte trotzdem noch gegen ein Uhr nachts die Rettungsleitstelle alarmieren. Seine Frau hatte das Haus inzwischen verlassen, eine umgehend eingeleitete Fahndung verlief zunächst erfolglos. Drei Stunden später erhielt die Einsatzzentrale der Polizeidirektion Oberbayern eine Meldung über einen tödlichen Bahnunfall an der Eisernen Brücke auf Höhe des Rohrbacher Sportgeländes. Die Polizei vermutete sehr bald einen Zusammenhang mit der schrecklichen Tat kurz zuvor. Allerdings ahnten die gegen vier Uhr morgens alarmierten rund vierzig Feuerwehrleute aus Rohrbach, Wolnzach und Fahlenbach noch nichts von dem Familiendrama nur ca. eineinhalb Kilometer entfernt. Die Einsatzkräfte waren bei Minusgraden bis um sieben Uhr am Unglücksort. Die komplette Bahnstrecke war während der Bergungsarbeiten gesperrt. Für die Helfer ein Einsatz, der an die psychische Belastbarkeitsgrenzen ging. Einsatzleiter Robert Graf von der Feuerwehr Rohrbach: „Bei so einem Unglück gibt es keine Routine. Jeder derartige Einsatz ist für sich einzigartig“. Am späten Freitagvormittag erst stand für die Ingolstädter Kripo die Identität des toten Körpers „aufgrund von am Unfallort aufgefundenen Gegenständen, die mit hoher Wahrscheinlichkeit der 60-jährigen zugeordnet werden können“, so gut wie fest, so Hauptkommissar Ulrich Pöpsel, Pressesprecher am Polizeipräsidium Ingolstadt. Erst ein DNA-Test würde zweifelsfreie Sicherheit ergeben. Entscheiden weiterhelfen können wird wohl erst der Ehemann. Er sei zwar außer Lebensgefahr nach seiner Verletzung, derzeit aber noch nicht vernehmungsfähig. Nicht nur in der unmittelbaren Nachbarschaft der Eheleute, nein, in ganz Rohrbach sind die Menschen tief bestürzt über das fürchterliche Drama. Unser tiefes Mitgefühl gilt den beiden Kindern und allen Einsatzkräften vor Ort.

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