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Energie-Doktor: Wege zur Energieautarkie

(Wolnzach, pmt)
Das „Forum für Erneuerbare Energien Hallertau“ lud zum Informationsabend in die Gaststätte Bürgerbräu in Wolnzach ein. Über 40 Vertreter von Kommunen und sonstigen öffentlichen Organisationen sind dieser Einladung gefolgt. Veranstaltungspartner waren die Demmel Bioenergie GmbH aus Wolnzach, Spezialist für Energie-Contracting im regnerativen Bereich, der Energieverein Cerchov mit Sitz in Waldmünchen, die recon AG aus Rosenheim, ein spezialisiertes Planungsbüro für Wärmenetze, der Energieverein Cerchov mit Sitz in Waldmünchen, Träger eines bundesweit einzigartigen Studienganges zum Geprüften Energiewirt IHK sowie das jüngste Unternehmen der Firmengruppe Schäch, die Plusenergie GmbH. Die PlusEnergieGmbH baut Häuser, die mehr Energie in Form von Strom und Wärme erzeugen, als sie verbrauchen.

Einen kompetenten und kurzweiligen Vortrag zum interessanten Thema Energieeinsparung an Gebäuden und Wege zur energieautonomen Kommune konnten die Gäste erleben. Das Forum für Erneuerbare Energien Hallertau lud ein zu Informationen zum Thema „Sinnvolle Energieeinsparung an Gebäuden“ und „Der Weg zur energieautarken Kommune“. Referent war der „Bayerische Energiepapst“ Dr. Erwin Aumer aus Cham. Der Referent gab einen umfassenden Überblick über die einzelnen Einspar-möglichkeiten mit praxisnahen Beispielen und konkreten Kosteneinsparungen. Zu Beginn stellte der Referent die aktuelle Energiesituation auf der Erde dar und unterlegte seine Ausführungen mit konkreten Fakten und Zahlen. Das grundsätzliche Ziel bei Gebäuden ist ja immer, ein gesundes und behagliches Raumklima mit günstigen Energiekosten zu erreichen. Auch führen viele Wege nach Rom.
Wichtig ist hierbei zu allererst die Wahl der geeigneten Baustoffe und der richtigen Wärmedämmstoffe. Die Wärme übertragende Außenhülle von Gebäuden ist wirksam gegen Feuchte und Nässe zu schützen, da Wasser und Eis die Wärme besonders gut leiten. Dr. Aumer wies auch auf die Notwendigkeit von regelmäßiger Raumlüftung hin, um das Entstehen von gesundheitsschädlicher Schimmelbildung zu vermeiden. Wo nicht regelmäßig von Hand gelüftet wird, sollte eine kontrollierte Raumlüftung installiert werden. Die jährlichen Lüftungskosten belaufen sich bei einem Einfamilienwohnhaus auf 50 EUR und der Gewinn an Behaglichkeit ist dagegen deutliche höher anzusetzen.
Mit bildhaften vergleichen verstand es Dr. Aumer den Zuhörern den Unterschied zwischen Innen- und Außendämmung aus der Sicht eines Bauphysikers zu zeigen und die entscheidenden Vorteile der Außendämmung zu bewerten. Sehr anschaulich konnte der „Energie-Doktor“ die Notwendigkeit einer Qualitätskontrolle mittels Blower-Door und gleichzeitiger Überprüfung der Gebäudehülle mit einer hochwertigen Wärmebildkamera erklären.

Mindestens 10% Heizenergie lassen sich mit dem hydraulischen Abgleich der Heizungsanlage und der Installation einer modernen Umwälzpumpe mit geringem Aufwand sicher einsparen, so Dr. Aumer. Vorsicht sollen Hausbesitzer walten lassen bei Angeboten zu Wärmebild-aufnahmen von Wohn-gebäuden von außen. Hier ist die Aussagekraft sehr gering, so der Referent. Auch sollten geplante Energiesparmaßnahmen an Gebäuden grundsätzlich von einem zugelassenen Sachverständigen auf das mögliche Einsparpotenzial als auch auf die notwendige Wirtschaftlichkeit penibel genau berechnet werden.

Im zweiten Teil des Kurzvortrags zeigte Dr. Aumer interessierten Kommunen einen standardisierten Weg in eine mögliche Energieunabhängigkeit von den endlichen Energieträgern Öl, Gas, Kohle und Uran und hin zu lokaler und regionaler Nutzung der regenerativen Energieträger.
Dr. Erwin Aumer stand in der anschließenden Diskussion noch bis 23 Uhr den Fragen gerne Rede und Antwort. Peter Haas von der Firma Demmel Bioenergie bedankte sich bei Dr. Aumer für die interessanten Vorträge mit einem hoch-prozentigen und energiereichen Präsent in Form von „Hopfengold“.

 

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