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Teurer Brückenbau zurückgestellt

(Reichertshofen, rt)

Massive Bedenken von Anwohnern gab es zur angedachten Erweiterung der Autobahnbrücke zwischen Langenbruck und Ronnweg, die in der Reichertshofener Gemeinderatssitzung im Mai dieses Jahres unter Finanzierungsvorbehalt beschlossen wurde. Jetzt stellte sich heraus dass alles doch recht teuer wird und es auch andere Optionen gibt. Gute Aussichten bestehen aber für einen Rad- und Gehweg dort.

Die zuständige Autobahndirektion wies in einem Schreiben darauf hin, dass bei einer Erweiterung an beiden Seiten Schutzeinrichtungen für die Widerlager erforderlich seien und deshalb breiter sein müsse als vom Gemeinderat - mit 4,50 Meter Höhe und 10,50 Meter Breite - in seiner Sitzung im Mai beschlossen. Notwendig sei nämlich eine Breite von 12,30 Meter, die mit Kosten von etwa 900 000 Euro verbunden sei. Die Marktgemeinde müsste im Falle einer entsprechenden Änderung davon 200 000 Euro bezahlen; hinzu kämen 15 000 Euro für den Straßenbau und für den Rad- und Gehweg müsste mit 220 000 Euro gerechnet werden. Alles in allem gerechnet wären somit also insgesamt 435 000 Euro fällig.

Anwohner, Vermieter und Grundeigentümer haben sich bereits im Vorfeld gegen das ursprüngliche Bauvorhaben in einem Schreiben an die Marktgemeinde ausgesprochen. Insgesamt 93 Personen wollen nicht, dass die Brücke beziehungsweise Unterführung vergrößert wird. Ihre Sorgen sind unter anderem, dass speziell der Bus oder Lastkraftwagenverkehr und allgemein der Personenwagenverkehr zunehmen würde. Ohnehin werde dort auch zu schnell gefahren und es gebe weitere Gefährdungen. Keine Einwände hingegen hätten sie gegen einen zur Fahrbahn hin abgegrenzten Geh- und Radweg.

Mehrheitlich erschienen den Gemeinderäten die dargelegten Kosten doch etwas hoch, so wie auch SPD-Gemeinderat Marc Geist, der dafür plädierte die Brücke in der bisherigen Form wieder herzustellen und dazu eine einspurige Fahrbahnführung zu bauen. Damit könne man die dortigen Raser ausbremsen. Josef Pfab (CSU) schloss sich grundsätzlich den Ausführungen von Geist an, mahnte jedoch auch unter Berücksichtigung der Anliegerinteressen an, zukunftsweisend zu denken und sich auf eine reine Höhenaufweitung zu beschränken, die nicht so teuer sein könne. Bürgermeister Michael Franken wies darauf hin, dass das Fundament so gebaut würde, dass eine Ausweitung in der Höhe auch zu einem späteren Zeitpunkt gemacht werden könne.

Die Marktgemeinde wird nun nach Beschluss des Marktgemeinderates unter anderem prüfen lassen, ob eine einspurige Fahrbahn an dieser Stelle überhaupt möglich ist und ob eine von Michael Weichselbaumer (CSU) vorgeschlagene diagonale Fahrbahnführung die Zustimmung der Autobahndirektion findet. Nach Klärung der Punkte werde dann endgültig über das weitere Vorgehen abgestimmt.
 

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