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BRK-Rettungswache bleibt ausgelastet

(Reichertshofen , rt)

Die Rettungswache in Reichertshofen wird auch weiterhin wichtiger Bestandteil des Rettungsdienstes im Landkreis Pfaffenhofen bleiben, darüber waren sich einig (v.l.) BRK-Wachleiter Josef Gumbiller, die Rettungsassistenten Katharina Nöscher und Karl-Heinz Mühlbauer zusammen mit dem 1. Vorsitzenden des Vereins "Leben retten" und BRK-Beauftragten für das Rettungswesen, Rudi Engelhard, sowie
BRK-Kreisgeschäftsführer Herbert Werner.


Die Rettungswache Reichertshofen des Kreisverbandes Pfaffenhofen im Bayerischen Roten Kreuz (BRK) bleibt weiterhin gut ausgelastet. Das erfuhr kürzlich auch der 1. Vorsitzende des Vereins "Leben retten" und BRK-Beauftragte für das Rettungswesen, Rudi Engelhard, der sich direkt vor Ort im Gespräch mit den Rettungskräften über den aktuellen Stand informierte.

Vor dem Hintergrund des laufenden "Probebetriebes" eines weiteren Rettungswagens, der in Ingolstadt-Süd für zwölf Stunden am Tag stationiert wurde, sei das "eine erfreuliche Erkenntnis", so Engelhard. Anfang des Jahres ging man mit dem Fahrzeug in Ingolstadt an den Start und nach dem kommenden September wird dann über dessen Verbleib entschieden. Einen Einfluss auf die Rettungswache Reichertshofen wird dies nicht haben, darüber sind sich die BRK-Fachleute aus dem Landkreis Pfaffenhofen einig.

BRK-Wachleiter Josef Gumbiller legte zudem die Zahlen aus 2013 zu den Einsätzen vor. Demnach rückten die Reichertshofener Sanitäter insgesamt 2.538 Mal aus. Davon war in 736 Fällen auch der Notarzt mit beteiligt. Lediglich reine Krankentransporte waren 617 Mal gefragt. Zu berücksichtigen sei beim Betrachten der reinen Zahlen, so Gumbiller, dass die Einsätze alleine von den zu bewältigenden Anfahrtsstrecken länger dauerten als dies beispielsweise in einer Stadt der Fall sei.

Beim Rettungswesen gibt es für die gesamte Region Ingolstadt ein abgestimmtes Konzept, das die Belange des Landkreises Pfaffenhofen bestmöglich berücksichtigt. Darauf wies das Landratsamt kürzlich in einer Pressemitteilung hin. Aufgrund von Fachgutachten sei in den letzten Jahren die rettungsdienstliche Versorgungssituation in der Region und somit auch im Landkreis Pfaffenhofen laufend verbessert worden. "Nach dem sogenannten „TRUST“-Gutachten des Instituts für Notfallmedizin der Ludwig-Maximilian-Universität München (INM) ist die Unterhaltung von drei Rettungswägen im Landkreis Pfaffenhofen nach derzeitiger Einschätzung ausreichend", ist in der Pressemitteilung zu lesen. Ein weiterer Rettungswagen werde von den Experten nicht empfohlen und daher von den Krankenkassen auch nicht bezahlt. Nach den Bestimmungen des Bayerischen Rettungsdienstgesetzes sei entscheidend, dass ab dem Ausrücken der Fahrzeuge diese in über 80 Prozent der Fälle innerhalb von zwölf Minuten (Hilfsfrist) am Einsatzort sind.

Im Landkreis Pfaffenhofen werde in 88,6 Prozent der Einsätze die Zwölf-Minuten-Hilfsfrist eingehalten. Dies habe der Gutachter bei seinen Berechnungen zugrunde gelegt. Ferner habe man durch Nachverhandlungen erreicht, dass die so genannten Vorhaltezeiten der Krankentransportwägen allein im Landkreis Pfaffenhofen um 21 Wochenstunden (von 107 auf 128) erhöht werden, sagt Landrat Martin Wolf (CSU). Durch diese Erhöhung der Krankentransportvorhaltung werden die Notfallrettungsmittel nicht mehr im bisherigen Maß im Krankentransport eingesetzt. „Wir werden im Rahmen dieses optimierten Einsatzkonzepts Erfahrungen bis Ende 2014 sammeln und dann notwendige Anpassungen vornehmen“, so Wolf.

Wie der Landrat weiter betonte, sei vor allem die Einsatzfähigkeit im Norden des Landkreises Pfaffenhofen bereits vor einigen Jahren durch die Errichtung der Rettungswache Reichertshofen deutlich gestärkt worden. Diese leiste zusammen mit der Rettungswache Geisenfeld einen wichtigen Beitrag für die Qualität der Rettungseinsätze im Landkreis im gesamten nördlichen Landkreis. Durch die Einrichtung eines Rettungswagens im Ingolstädter Süden sollen sowohl Geisenfeld wie Reichertshofen entlastet und besser für Unterstützung von Pfaffenhofen zur Verfügung stehen. "Hier besteht eher die Sorge, dass die Pfaffenhofener Standorte durch Unterauslastung gefährdet werden könnten", heißt es in der Pressemitteilung.

Insgesamt gibt es in der gesamten Region 13,5 Rettungswägen (teilweise betragen die Einsatzzeiten nur 12 Stunden), davon drei im Landkreis Pfaffenhofen, drei im Landkreis Neuburg-Schrobenhausen, 3,5 im Landkreis Eichstätt und vier in Ingolstadt. Der Landkreis Pfaffenhofen sei also mit Rettungswägen innerhalb der Region, gerade auch durch die Unterstützung aus Ingolstadt, angemessen ausgestattet.

Zudem gelte es zu beachten, dass es Aufgabe der Integrierten Leitstelle sei, durch die Disposition, auch von Fahrzeugen außerhalb, beispielsweise am Rande der Region, für eine optimale Versorgung der Landkreisbevölkerung zu sorgen. Das Konzept für den Landkreis Pfaffenhofen wurde in Zusammenarbeit mit dem Kreisverband des BRK, der die drei Landkreis-Rettungswägen betreibt, abgestimmt.

Seit Juli 2007 ist das BRK in Reichertshofen mit einer Rettungswache im eigenen Gebäude vertreten. Zuvor waren die Helfer im örtlichen Feuerwehrhaus untergebracht. BRK-Kreisgeschäftsführer Herbert Werner bekräftigte während des Gespräches vor Ort, dass sich die Reichertshofener Rettungswache "bewährt hat und es eine richtige Entscheidung war, den Standort dorthin zu legen."

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