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Fragenvielfalt bei Windener Bürgerversammlung

(Winden am Aign , hal/rt)

 

Erfreulich fand gleich zu Anfang der gestrigen Bürgerversammlung in Winden am Aign Reichertshofens Marktbürgermeister Michael Franken (JWU) sowohl die beachtliche Anzahl der anwesenden Bürger als auch die jährlich steigende Beteiligung von Frauen aus dem Ortsteil. Nach Vorstellung der gemeindlichen Eckdaten gab es im DJK-Vereinsheim eine rege Fragerunde – und eine Bürgerempfehlung unter Berufung auf die bayerische Gemeindeordnung.

Am Beginn der Versammlung lag ein viele Punkte umfassende schriftliche Anfrage einer Bürgerin rund um den geplanten Anschluss der Höger Kläranlage an Winden und deren Folgen vor. Außerdem gab es zu diesem Aspekt auch Fragen aus dem Kreis der Versammlungsbesucher. Franken wiederholte in seinen ebenso ausführlichen Antworten die bereits in vergangenen Gemeinderatssitzungen und anderen Ortsteil-Bürgerversammlungen erörterten Sachverhalte und Berechnungen. Insgesamt gesehen, so wurde deutlich, ist die vorgesehene Maßnahme notwendig und in jeder Hinsicht - auch ökonomisch - durchdacht. Dass dadurch Kosten entstehen, die aufgrund gesetzlicher Vorgaben größtenteils auf die Nutzer umgelegt werden müssen, muss dabei in Kauf genommen werden.

Ein Bürger regte an, an der Windener Bushaltestelle einen Fußgängerüberweg mit Zebrastreifen anzulegen. Franken sagte dazu, dass er dafür aufgeschlossen sei. Es gebe jedoch die Vorgabe, dass in einem bestimmten Zeitrahmen mindestens 50 Personen dort die Straße überqueren müssten und gleichzeitig eine gewisse Zahl an Fahrzeugen vorbeifahren. Ob dies eingehalten werde sei fraglich. „Vom Gefühl her könnte es knapp werden.“ Geprüft werde die Möglichkeit aber. Eine Frage betraf die Anzahl der frei zugänglichen Defibrillatoren unter Hinweis auf die benachbarte Gemeinde Rohrbach, wo jeder Ortsteil einen solchen habe. Der Bürgermeister meinte, im Fall von Winden könne er sich als Standort das Feuerwehrhaus beziehungsweise des Vereinsheims vorstellen. Auch dies werden im Nachgang zur Versammlung geprüft. Weitere Anmerkungen kamen zur Abfall-Entsorgungsproblematik am Parkplatz der B300 und der falschen Befüllung der Container auf dem Friedhof von Langenbruck mit der Anregung, einen entsprechenden Hinweis ins Gemeindeblatt zu veröffentlichen. Im ersten Fall werde Franken zuständigkeitshalber zur weiteren Klärung mit dem Staatlichen Bauamt Kontakt aufnehmen. Was die Containerbefüllung betrifft, werde der gewünschte Hinweis ins Blatt genommen. Unangenehm aufgefallen sind einem Bürger die hohen Geschwindigkeiten von Fahrzeugen, die auf der Straße zur Kompostierungsanlage gefahren werden, obgleich dort Tempo-30 gelte.

Unmut erregte außerdem bei einem anderen Teilnehmer der Bürgerversammlung, dass an der Straße von Langenbruck nach Agelsberg am dortigen Spielplatz ebenfalls zu schnell gefahren werde. Außerdem gelte dort Rechts-vor-Links, die Hinweisschilder „Kreuzung oder Einmündung mit Vorfahrt von rechts“ würden unter anderem in jüngster Zeit von einem geparkten Lkw verdeckt.
Anregungen, die vom Markt die kommenden Wochen in der einen oder anderen Art bearbeitet werden, betrafen unter anderem die Ampelschaltung an der Auffahrt zur A9 von der B300 aus; Ausbesserungen am Bodenbelag auf dem Parkplatz vor der Langenbrucker Kirche; Ansprache von Hundehaltern, die Kotbeutel zu benutzen; Herrichten des Langenbrucker Sargwagens oder auch das Bauen im Außenbereich.

Ein Bürger gab eine Empfehlung unter Berufung auf einen Artikel der Gemeindeordnung für den Freistaat Bayern ab. Demnach soll das Rathaus unter Berücksichtigung eventueller Zuschüsse vom Denkmalschutz saniert und sein jetziger Standort beibehalten werden. Als Begründung wurde angegeben: „Der durch die letzte Gemeinderatssitzung gefasste Beschluss am Unteren Markt ein neues Rathaus zu bauen, stößt auf teilweise starke Kritik in der Bevölkerung.“ Die Paarhalle soll zu einem Bürgerhaus und Kulturhaus umgebaut werden. Eine Sanierung sollte so erfolgen, „dass wieder Messen, Ausstellungen und Veranstaltungen stattfinden können. Zugleich wird die Paarhalle dahingehend umgebaut, dass kleinere Räumlichkeiten entstehen, die zusammenhängend als großer Veranstaltungsraum genutzt werden können. Die Unterbringung der Marktbücherei und einer gastronomischen Einrichtung wären sinnvoll.“ Für dem Unteren Markt wird eine Bebauung mit mehreren Wohneinheiten empfohlen, die entweder auf Erbbaurecht oder als Ansiedelungsmodell (Einheimischenmodell) verkauft werden. Möglich wäre auch die Errichtung von Wohnungen im Sozialen Wohnungsbau oder ein Mehrgenerationenhaus, gegebenenfalls mit Gastronomie im Erdgeschoss. Dabei zu erwartenden Erlöse sollten für das bisherige Rathaus und die Paarhalle verwendet werden.
 

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