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Ein hartes Stück Arbeit

(Wolnzach, hr)

Johannes Wießnet beim Dunking

„That was a tuff one“, mit diesen Worten beschrieb Coach Michael Urban am Ende das Spiel gegen die Gäste aus Schwandorf in der Basketball-Bayernliga. Zwar konnten sich die Wolnzacher am Ende mit 66:57 (21:7/ 38:22/ 52:41) den zwölften Sieg in der aktuellen Spielzeit sichern, der Weg dahin war aber vor allem in der zweiten Hälfte steinig.

Mit elf Siegen und einer sagenhaften Korbdifferenz gingen die Wolnzacher als Favorit ins Match gegen den Tabellendritten aus Schwandorf. Doch schon vor dem Anpfiff trat Urban auf die Bremse: „Die Gäste haben eine hervorragende Mannschaft und mit Alwin Prainer einen sehr guten Center.“ Eine Aussage, die auch seine Spieler vernommen hatten. Hoch konzentriert starteten die Wolnzacher Korbjäger ins Spiel und ließen den Gästen aus der Oberpfalz in den ersten zehn Minuten nicht den Hauch einer Chance. Man könnte sagen die Jungs um Pointguard Lukas Kappelmeier spielten Prainer und Co. an die Wand. Dabei konnten die Fans eben nicht nur sehenswerte Körbe, sondern vor allem eine perfekte Defensivleistung sehen.

Tobias Ziehe im direkten Duell gegen Alwin Prainer

Nur sieben Punkte nach zehn Minuten – ein desaströses Ergebnis für die Schwandorfer, die mit dem Ziel nach Wolnzach gekommen waren, den Tabellenführer zu ärgern und vielleicht sogar die Punkte zu entführen. Auch das zweite Viertel wurde aus Sicht der Gäste nicht besser. Nach Punkten von Johannes Wießnet und Kappelmeier zogen die Wolnzacher unter den Anfeuerungsrufen der Fans auf 30:11 davon. Es war eine Phase des Spieles in der man den Sieg schon fast in der Tasche zu sein schien, denn auch wenn Schwandorf im zweiten Abschnitt besser ins Spiel fanden, so wirkten sie stellenweise immer noch konsterniert.

Doch von einer „g'maden Wiesen“ konnte man zu diesem Zeitpunkt bei weiten noch nicht sprechen, denn schon Ende des zweiten Viertels schlichen sich auch bei den Wolnzacher Flüchtigkeitsfehler ein. Leichte Ballverluste und Turnovers bescherten den Schwandorfern die Möglichkeit für einfache Punkte. Mit 38:22 konnte man aber dennoch mit einem deutlichen Vorsprung in die Halbzeit gehen.

Genau von diesem Vorsprung zehrten die Jungs um Coach Urban dann in der zweiten Spielhälfte. Hatte man nach zwanzig Minuten noch eine relativ komfortable Führung von 16 Punkten war diese am Ende des dritten Viertels auf elf Punkte geschmolzen. „In der zweiten Hälfte waren wir teilweise wirklich von der Rolle“, erklärt Tobias Fuchs, Ein Satz der den Nagel auf den Kopf traf, denn während die Gäste Morgenluft witterten, schien bei den Wolnzachern nicht mehr viel zu klappen. Die ersten Minuten des letzten und auch entscheidenden Viertels waren gewissermaßen ein Spiegelbild des ersten – nur waren es eben die Schwandorfer, die für Körbe sorgten. Punkt um Punkt kämpften sich die Gäste heran und lagen drei Minuten vor dem Ende plötzlich nur noch mit fünf Zählern zurück. Am Ende waren es nicht nur die vergebenen Chancen, sondern auch zahlreiche Turnovers, die die Hallertauer an den Rand der ersten Niederlage brachten.

Doch Wolnzach wäre eben nicht Wolnzach, hätte man sich nicht noch einmal mit aller Macht gegen die drohende Niederlage gestemmt. Zwar kostete vor allem die Trefferquote von der Freiwurflinie nicht nur den Fans, sondern auch Coach Urban Nerven. Wießnet vergab alleine im letzten Viertel fünf Freiwürfe, doch am Ende war es sein Dreier zum 63:56, der das Spiel entschied. Insgesamt trafen die Wolnzacher im gesamten Spielverlauf nur drei Mal von der Dreipunkteline, dieser 1.46 Minuten vor der Schlusssirene war der Treffer, der noch lange nachhallte und alle Bemühungen der Gäste zunichtemachte. Mit 66:57 starteten die Wolnzacher nicht nur mit einem Sieg in die Rückrunde, sondern distanzierten damit auch gleichzeitig einen möglichen Konkurrenten für den Aufstieg in die Regionalliga. „Es war das erwartet schwere Spiel zum Auftakt der Rückrunde und auch ein klassischer Arbeitssieg – hässlich aber für uns enorm wichtig“, erklärte Urban.

Zwar stehen die Wolnzacher derzeit mit einem soliden Vorsprung an der Spitze der Bayernliga. Mit zwölf Siegen aus zwölf Spielen haben die Hallertauer einen zu den Heroldbergern, die bereits drei Niederlagen auf dem Konto haben, einen gehörigen Abstand. Doch auch hier trat Urban auf die Bremse: „Im Gegensatz zur vergangenen Saison ist die Liga in diesem Jahr deutlich ausgeglichener und so stehen uns auch noch viele schwere Spiele bevor.“


 

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