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Bauvorhaben abgelehnt

(Wolnzach, hr)

Ist das geplante Bauvorhaben am Jägerberg mit dem Planungsziel der Kommune vereinbar? Auf diese Frage kann man die Diskussion der vergangenen Bauausschusssitzung runterbrechen, an der sich letzten Endes auch wieder die Gemüter entzündeten.

Grundsätzlich hat der Wolnzacher Marktgemeinderat schon im vergangenen Jahr beschlossen, für das Gebiet nördlich der Gartenstraße einen Bebauungsplan aufzustellen. Damals war von vier Einfamilienhäusern die Rede. In der neuerlichen Planung, die Bauamtsleiterin Doris Schneider, den Mitgliedern des Bau- und Umweltausschuss diesbezüglich präsentierte, sah dies ganz anders aus. Demnach solle ein recht massiver 31 Meter langer Baukörper an der Ortsrandlage errichtet werden. Der Bauwerber wollte entgegen den ersten Überlegungen dort ein gemeinschaftliches Seniorenwohnprojektes mit 4 Wohneinheiten verwirklichen.

Wie Bauamtsleiterin Doris Schneider auf Anfrage unserer Redaktion bestätigte, wurde man seitens der Verwaltung nur postalisch über die geänderte Bauabsicht in Kenntnis gesetzt, das Gespräch mit dem Bauamt wurde diesbezüglich nicht gesucht. Insgesamt bewertete sie aber das geplante Bauvorhaben überaus kritisch. „Es steht dem Aufstellungsbeschluss, den der Gemeinderat vor einem Jahr gefasst hat entgegen, und entspricht auch nicht den Planungszielen des Marktes“, so die eindeutige Aussage in diesem Zusammenhang. Vor allem die Erschließung der geplanten Anlage wurde vor dem Hintergrund, dass dann eine weitere Baulücke entstehen würde, kritisch gesehen. Gerade vor dem Hinblick des sparsamen Flächenverbrauchs sei eine Erschließung von Einzelgrundstücken nicht zu begrüßen. Genau mit dieser müsste man aber rechnen, wie eben nicht nur Bauamtsleiterin Schneider, sondern eben auch Wolnzachs ehemaliger Bürgermeister Josef Schäch betonte.

Dieser Argumentation schlossen sich am Ende auch die Mitglieder des Wolnzacher Bau- und Umweltausschusses an und lehnten die Bauvoranfrage entsprechend ab. Wie Bauamtsleiterin Schneider weiter betonte, wolle man aber in diesem Bereich eine Bebauung nicht grundlegend verhindern, sondern im Sinne der kommunalen Planungshoheit dieses Gebiet in Gänze entwickeln. „Zwar wurden genau jene Gebiete im Änderungsverfahren des Flächennutzungsplan noch kritisch gesehen, jedoch hat sich diesbezüglich die Meinung der Behörden grundlegend geändert“, so Schneider und fügt an, dass man dieses gesamte Gebiet in einem Parallelverfahren (Flächennutzungs- und Bebauungsplan) entwickeln wolle und aus diesem Grund auch in der kommenden Gemeinderatssitzung eine Veränderungssperre erlassen werde.

Sachlich gesehen ist damit viel gesagt, dass allerdings gegen die Verwaltung in diesem Zusammenhang wieder einmal schwere Vorwürfe erhoben wurden, dass die Kommunikation in diesem Bereich nicht gestimmt hätte, ist in Wolnzach bekanntermaßen nichts Neues. Im Gegenteil, es scheint zumindest von einigen Gemeinderäten mittlerweile zum „guten“ Ton zu gehören, diese abseits der politischen Diskussion mit diesen Vorwürfen zu überziehen. Eine Ansicht, die man auch in Pfaffenhofen seitens der Kommunalaufsicht teilt. Nach den Einschätzungen dort scheint man seitens einiger Gemeinderäten ein Misstrauen an den Tag zu legen, was nicht gerechtfertigt ist. Und so geraten auch immer wieder die Mitarbeiter der Verwaltung zwischen die politischen Fronten. „Die Mitarbeiter der Verwaltung leisten für unseren Markt einen unschätzbaren Dienst“, so Bürgermeister Jens Machold, im Gespräch mit unserer Redaktion, der sich nicht nur in diesem Fall eindeutig vor die Verwaltung stellte und wies die Vorwürfe von „fehlender Kommunikation“ entsprechend deutlich zurück.
 

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