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Von Pilgern und solchen, die es werden wollen

(Wolnzach, hr)

Nein in diesem Artikel geht es nicht um die Hallertauer Fußwallfahrt, wenngleich das Pilgern im religiösen Sinn natürlich von zentraler Bedeutung ist. Im Zentrum der Diskussion steht ein kleines, wohl eher unscheinbares Stück Rad- bzw. landwirtschaftlicher Wirtschaftsweg.

Eigentlich ist die Geschichte schnell erzählt. Entlang des Ilmtalradweges wurde im August vom Ortsteil Auhöfe eine Druckleitung zur Kläranlage „Mittleres Ilmtal“ gelegt. Im Abstand von 175 Metern mussten hierfür entsprechende Spülschächte eingebracht werden. Die dabei entstandenen Schäden am Weg wurden, wie die Planerin Steffi Maier mitteilte, bereits behoben.

Schon in der Fraktionssprechersitzung wurde der Antrag von Peter Rech (FDP-UW-BGW) aus diesem Grund entsprechend diskutiert und erläutert, dass er damit hinfällig sei. „Es ist klar, dass Baufirmen, die Straßen und Wege aufgraben müssen, diese auch wieder in einen ordnungsgemäßen Zustand bringen“, so Bürgermeister Jens Machold. Dies geschah auch im zeitlichen Umfeld der Sitzung. Wie Planerin Steffi Maier berichtete, wurde bereits am Mittwoch vor der eigentlichen Gemeinderatssitzung der grobe Schotter und am Freitag die entsprechende Feinschicht ausgebracht. Somit wäre der Antrag als Ganzes eigentlich hinfällig, hätte man meinen können. Doch der Wolnzacher Gemeinderat ist immer für eine Überraschung gut. Und so hielt auch Straßenreferent Peter Rech ein flammendes Plädoyer für die dauerhafte Verbesserung des Jakobsweges.

Jakobsweg? Ja, der Pilgerweg nach Satiago de Compostela liegt von Geisenfeld nach Rohrbach eben genau auf dem Ilmtalradweg. „Gerade aus diesem Grund sollten wir diesen Weg dauerhaft verbessern“, so Rech, der sich für den geschotterten Weg genauso einsetzt, wie einst für das Dach des Wolnzacher Kirchturms. Dort waren letztlich auch schon die Handwerker zugegen, als er eine mehrseitige Ausarbeitung einreichte.

Auch am Ilmtalradweg war es am Ende nicht anders. Die Baufirma war schon am Werk, als er dem Gemeinderat seinen Antrag präsentierte und für eine dauerhafte Verbesserung warb. Sollte dieser Weg nun auch geteert werden? Gesagt wurde es zwar nicht, aber indirekt schwang schon diese Botschaft mit. Eines muss aber auch klar sein, wenn der Weg von der Kläranlage für den „großen Pilgerstrom geteert werden sollte, dann müsste zuvorderst der Untergrund bereitet werden. „Aufgrund des zum Teil moorigen Bodens, müsste die Tragfähigkeit entsprechend hergestellt werden“, so Steffi Maier. Und hier spricht man letztlich nicht nur von Pilgern, Wanderern und Radfahrer, nein es wären auch Traktoren, denn letztlich ist es nicht nur ein Rad- und Wanderweg, sondern auch ein Weg, der landwirtschaftlich genutzt wird. Dass in diesem flachen Bereich eine Asphaltierung nicht zwingend erforderlich ist, das zeigt auch der Donauradweg. Nur eines wird sich aufgrund der landwirtschaftlichen Nutzung und des eher schlechten Untergrundes immer bleiben, dass dort Ausbesserungsarbeiten vollziehen muss. „Der Boden dort gibt stellenweise einfach nach“, erklärt Max Weichenrieder. Auch aus diesem Grund ist es wichtig, vor einer feinen Deckschicht groben Schotter auszubringen. Und genau das ist dort auch in den letzten Tagen geschehen und der Weg nach Santiago de Compostela ist wieder frei.
 

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