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Becken abermals neu vermessen

(Wolnzach, hr)

Es geht nur um etwa 2,5 cm, dennoch kann man hier nicht mehr nur von einem reinen Schönheitsfehler sprechen. Das Wellnessbecken, genauer gesagt eine Ecke, hat sich über die Jahre eben um genau diesen Wert abgesenkt.

Erstmals fiel dies 2011 auf. Der damalige Bademeister bemerkte, dass das Wasser nicht mehr gleichmäßig über den Rand schwappt. Bei einer anschließenden Vermessung des Beckens wurde dann festgestellt, dass dieses sich deutlich abgesenkt hat. In der Folgezeit wurde es mehrfach vermessen, mit dem Ergebnis: An der Ecke, die zum Büro des Bademeisters hinzeigt, fällt es um 2,5 cm ab. „Natürlich ist der Badebetrieb dadurch nicht gefährdet“, so Bademeister Thomas Demmel, dennoch hat diese Absenkung Auswirkungen bei der Wasseraufbereitung. „Vor allem in ruhigem Zustand brauchen wir hierfür deutlich länger, um das Wasser zu reinigen“, fügt der Bademeister an.

Die Absenkung des Beckens ist hier deutlich zu sehen. Das Wasser steht rund zwei Zentimeter höher und schwappt über den Rand. Dabei ist nicht das Überschwappen an sich das Probelm, sondern das einseitige Überschwappen.

Also deutlich mehr als ein Schönheitsfehler. Aber woran liegt es, dass sich ausgerechnet dieses Becken abgesenkt hat, während es bei den anderen keine Veränderungen gibt. Einen möglichen Grund kann man in der Bauweise finden. Während das 50-Meter- aber auch das Spiel- und Spaßbecken auf Pfählen bebaut wurden, setzte man das neue Wellnessbecken auf die Bodenplatte des alten Beckens . „Allerdings ist dies um etwa einen Meter größer als das alte“, erläuterte Albrecht Fahrig seitens der Architektengruppe Ingolstadt. Deshalb wurde das alte Becken vor dem Bau genauesten vermessen, um eben auch festzustellen, ob dieses gewählte Verfahren – die neue Bodenplatte auf die alte zu setzen – durchführbar ist. „Damals haben diese Messungen, die am Beckengrund durchgeführt wurden, ergeben, dass es sich nicht bewegt“, erklärt Fahrig weiter. Somit wurde dieses Fundament Grundlage des Neubaus. Vermutlich hat nun einfach die neue Bodenplatte eben genau in diesem Bereich, in dem sie übersteht, etwas nachgegeben – das zumindest ist die einfachste Erklärung für den Schaden. Es ist eigentlich keine große Sache, dennoch machte Schwimmbadchef Hans Widmann deutlich: „Diese Absenkung ist nicht mehr im Bereich der DIN-Tolleranzen und hat eben auch Auswirkungen auf den Betrieb des Beckens.“

Wie aber geht es nun weiter? Diese Frage dürften sich viele Badegäste stellen, zumal bereits bekannt wurde, dass der Markt Wolnzach im Zuge dessen ein gerichtliches Beweisverfahren eingeleitet hat. Dabei steht auch die Sanierung im Fokus. „Der Gutachter hat sich auch schon ein Bild vor Ort gemacht“, erklärte Hans Widmann. Allerdings hat dieser angeregt, das Becken auf der betroffenen Seite aufzugraben, damit er sich ein genaueres Bild vom Aufbau machen könne. „Genau dieses aber wollten wir kurz vor der Badesaison nicht“, so Widmann weiter, denn direkt neben der Wasserwiederaufbereitung, wäre das aufgrund der zahlreichen Rohrleitungen im Boden ein aufwendiger Prozess geworden. „Hätten wir dies gemacht, wäre möglicherweise der Badebetrieb gefährdet gewesen“, fügt er an.

Und das wäre sicherlich nicht im Sinne der Wolnzacher gewesen. So verständigten sich alle am Verfahren Beteiligten, das Becken in der laufenden Saison ein weiteres Mal einzumessen. Bei diesen Messungen kam nun heraus, dass sich das Becken im Eckbereich um ein bis zwei Millimeter weiter abgesenkt hat. Wie es nun genau weitergeht, das muss der gerichtliche Gutachter klären. „Wir werden seine Aussagen abwarten und dann die entsprechenden Entscheidungen treffen“, so Bürgermeister Jens Machold. Eines machte aber auch der Rathauschef in diesem Zusammenhang noch einmal deutlich: „Für den Badebetrieb gibt es keine Einschränkungen! Wenn wir das Becken aufgraben müssen, dann werden wir dies außerhalb der Badesaison tun.“

Während am oberen Rand das Wasser im ruhigen Zusatnd nicht über den Rand läuft, schwappt es im unteren Bereich über.

Wie ein möglicher Sanierungsvorschlag aussehen könnte, das ließ Albrecht Fahrig am Ende durchblicken. Kommt die Bewegung zum Stillstand, könnte man die Edelstahlränder entsprechend angleichen. „Damit würde das Wasser, dann wieder gleichmäßig ablaufen.“ Aber wie es genau weitergeht, das liegt, wie auch bei der Kläranlage, in den Händen des gerichtlichen Gutachters. „Wir werden ihm natürlich auch die neuen Messungen zur Verfügung stellen“, erklärt Hans Widmann. Insgesamt hofft man aber von beiden Seiten dieses Verfahren doch auch zügig abschließen zu können.
 

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