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Jungforscher sorgen für Begeisterung

(Wolnzach, hr)

Lukas Bogenrieder, martin Großhauser,Marian Schneider und Sebastina Wender präsentierten ihren Cansat

Es ist immer ein entschiedenes Erlebnis, die erste Seminararbeit zu schreiben. Eineinhalb Jahre hatten die Schüler Zeit und haben dabei die unterschiedlichsten Themen aus ganz verschiedenen Fachbereichen bearbeitet. Dabei gab es wirklich viel Bemerkenswertes, was die Schüler zu berichten hatten.

„Das Publikum wird von Jahr zu Jahr größer“, freute sich Lorenz Vohwinkel, der den Vortragsabend organisiert hat. „Auch in diesem Jahr haben wir ein breites Spektrum an unterschiedlichsten Themen.“ Best of W – oder anders gesagt, Schüler konnten ihre Seminararbeiten vorstellen. Ob Literatur, Mathematik, Medizin, Geschichte oder auch Physik, das Spektrum der ersten wissenschaftlichen Arbeiten war groß und man durfte entsprechend gespannt sein.

„Olympia 1972“ in München war dann auch gleich der erste Vortrag von Marina Kellerer. Sie aber bezog sich nicht alleine auf die zeitgeschichtlichen Ereignisse, sondern stellte einen Vergleich zum Roman „Spiele“ von Ulrike Draesner an. Dabei ging es ihr um die Darstellung der Ereignisse im Buch selbst. Kellerer Fazit: Eine spannende Geschichte des Zeitgeschehens braucht keine Fiktion.

Nach diesem Ausflug in die Literatur wurde es im wahrsten Sinne des Wortes kryptisch. Anna Tribulowski stellte die Funktionsweise der Enigma der Verschlüsselungstechnik im 2. Weltkrieg vor. Es ging um Zahlen, Kombinationen und auch darum, wie man einen Code dechiffrieren kann. „Dadurch dass die Alliierten den Schlüssel knacken konnten, wurden 14 Millionen Menschenleben gerettet, denn der Krieg konnte um etwa 2 Jahre verkürzt werden“, so ihr Fazit am Ende.

Der Anschlag auf Charlie Hebdo hat die Arbeit von Melina Rumpf buchstäblich überrollt. Sie widmete sich dem Thema Christen und Muslime in Deutschland, vor und nach dem 11. September. „Dieses Thema ist schwer zu fassen, weil es so dynamisch ist.“ Sie betrachtete dabei aber nicht nur die aktuellen Ereignisse, sondern auch die gesellschaftlichen Strömungen und die religiösen Tendenzen. Ob der 11. September nun ein Wendepunkt oder eine Zuspitzung war, das musste dabei aufgrund der immer neuen Ereignisse offen bleiben.

Von der Zeitgeschichte zu Medizin, oder genauer gesagt zur Gentechnik in der Arzneimittelherstellung. Sarah Brolle widmete sich diesem sehr komplexen Thema. Ein Schwerpunkt ihrer Arbeit lag dabei bei den Antibiotika. Oft schon kann man lesen, dass die konventionellen Mittel gegen die multiresistenten Keime nichts mehr ausrichten können. Mit gentechnischen Mitteln versucht man diesen Keimen Herr zu werden. „Sogenannte Hybrid-Antibiotika sind eine Kombination aus zwei normalen Antibiotika.“ Wie diese aber letztlich wirken, das musste offen bleiben, da hier die Forschung noch in den Kinderschuhen steckt.
Auch ein medizinisches Thema präsentierte Michaela Hammerschmid. In ihrer Arbeit ging es um Organspende. Ein Frage, mit der man sich viel zu wenig auseinandersetzt. Dies ergab auch eine im Rahmen der Arbeit durchgeführte Umfrage. Dabei machte die deutlich, dass Organspenden Leben retten können, insgesamt aber das Thema noch zu wenig öffentlich diskutiert wird.

Hoch hinaus ging es dann buchstäblich mit dem letzten Vortrag. Denn Lukas Bogenrieder, Martin Großhauser , Marian Schneider, Jan Weber, Sebastian Wender und Anja Wittmann bauten einen eigenen Satelliten und nahmen damit am ersten deutschen Cansat-Wettbewerb in Bremen teil. Dabei hatte das Team zwei Aufgaben zu erfüllen. Zum einen mussten die kleinen Satelliten, während des Falls aus 1000 Metern die Temperatur und den Luftdruckmessen, zum zweiten hatten es sich die jungen Physiker zur Aufgabe gemacht die Lage, über eine gyroskopische Steuerung zu kontrollieren. „Alleine mit dem Bau waren wir fast die ganzen Sommerferien beschäftigt“, erklärt Marian Schneider. Am Ende hatte das Team einen Satelliten, der in eine Getränkedose passte. Damit ging es ab nach Bremen. „Ein unbeschreibliches Erlebnis, auch wenn die Wetterbedingungen dort zum Start alles andere als optimal waren.“ Für die Physiker eine im wahrsten Sinne des Wortes prägende Erfahrung, denn schon in wenigen Monaten nach ihrem Abitur, wollen sie erneut zum Lötkolben greifen und einen weiteren bauen und starten. Das Publikum jedenfalls war beeindruckt.

„Es war ein wirklich sehr interessanter Abend“, so Schulleiter Christian Heller, der selbst viel Neues erfahren hat. Auch Lorenz Vohwinkel konnte sich dem nur anschließen: „Außergewöhnlich!“


 

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