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Ein bewegtes Jahr geht zu Ende

(Wolnzach, hr)

Wenn die Nächte länger werden und die Tage kürzer, dann spricht man von der „staaden“ und besinnlichen Zeit. Auch die Politik macht dann für ein paar Wochen Pause und verabschiedet sich in den wohl verdienten Weihnachtsurlaub. Zuvor jedoch ließ Bürgermeister Jens Machold das Jahr Revue passieren.

Stilvoll mit einem gesungenen Ave Maria und dem Lied Pie Jesu begann die letzte Sitzung 2014. „Wir haben dieses Lied ganz bewusst ausgewählt“, so Astrid Elender, die ihre Tochter Sarah am Klavier begleitete. „Persönlich sind die Bilder des Jahres noch einmal vor Augen geführt worden, die erfreulichen aber auch die traurigen“, blickte der Bürgermeister ins Rund auf zwei leere Stühle. „Unsere Gedanken gelten gerade jetzt den Familien Brummer und Trapp. „Dabei richtete er sich mit diesen Worten an alle, die einen geliebten Menschen verloren hatten. „Persönlich wünsche ich Ihnen, dass Sie aus dem bevorstehenden Weihnachtsfest wieder Kraft schöpfen.“

Natürlich überschatteten die beiden Trauerfälle auch die Jahresschlusssitzung, dennoch ist das letzte Zusammentreffen auch immer die Zeit, das Jahr Revue passieren zu lassen. Und da gab es 2014 natürlich einiges zu berichten. Vor allem die 1200-Jahr-Feier stellte alles in den Schatten. Ob Eröffnungsgala, Klassik-Open-Air über den historischen Festzug bis hin zu den Domspatzen, ein Highlight reihte sich ans andere. „Dabei dürfen wir auch und gerade das Engagement der Vereine nicht vergessen. Auch sie haben in ihrer ganz eigenen unvergesslichen Art dazu beigetragen, dass 2014 noch lange in Erinnerung bleiben wird“, so der Rathauschef.

Dass man in Wolnzach schon seit jeher wusste, Feste zu feiern, wie sie fallen, ist altbekannt. Doch 2014 wurde nicht nur groß gefeiert, sondern auch wieder einiges bewegt. Und so beginnt der Blick zurück natürlich mit den wichtigsten Indikatoren. Im Vergleich zu 2013 sind die Einwohnerzahlen wieder deutlich gestiegen. Knapp 11.300 Menschen leben 2014 in Wolnzach. Auch die Finanzen entwickelten sich abgesehen von einer kleinen Delle in der Gewerbesteuer positiv. So ist auch der Schuldenstand des Marktes 2014 auf 11,79 Millionen Euro gesunken.

Dabei wurden aber 2014 ebenso wieder zahlreiche Investitionen getätigt. Allen voran ist in diesem Zusammenhang der Neubau der Grund- und Mittelschulturnhalle zu nennen, aber auch in den Hochwasserschutz und in die Dorferneuerungen Eschelbach und Oberlauterbach flossen viele Gelder.

Neben den zahlreichen Bauvorhaben standen dann aber auch die Bauleitverfahren im Fokus, vor allem dahingehend, wie die Gemeinde sich auch 2015 weiterentwickeln wird. Wie der Rathauschef erläuterte, sind derzeit neun Verfahren in Arbeit. Abgeschlossen werden konnte unter anderem ein kleines Wohngebiet in Niederlauterbach. „Hier planen wir, diese Grundstücke in Form eines Einheimischen-Modells zu vergeben.“ Zukunftsweisend ist auch das neue Gewerbegebiet in Bruckbach. „Die ersten Firmen haben sich bereits angesiedelt, 2015 werden weitere folgen.“ Sehr positiv beurteilte man, dass die Firma Thimm dort eines der modernsten Werke für Verpackungsproduktion errichten will.

Ein Thema, das 2014 auch die Wolnzach sehr bewegt hat, waren die Flüchtlinge. 2013 erreichten die ersten Asylbewerber Wolnzach. Mittlerweile leben rund 50 im Herzen der Hallertau. Eine Zahl, die in den kommenden Jahren weiter steigen wird. „In diesem Zusammenhang möchte ich allen meinen herzlichen Dank aussprechen, die sich um diese Menschen kümmern – besonders natürlich dem Arbeitskreis Asyl.“

2014 – das kann man sagen war ein sehr bewegendes Jahr, in vielerlei Hinsicht. So blieb dem Rathauschef am Ende dieses Jahres nur noch eines: „Ich möchte mich bei allen bedanken, die durch ihr Engagement dazu beigetragen haben, dass unsere Gemeinde lebens- und liebenswert bleibt. Dies gilt vor allem jenen, die Jugend-, Vereins- und Kulturarbeit unterstützten und weitergeführt haben. Besonders darf ich in diesem Zusammenhang auch alle die nennen, die im kirchlichen und sozialen Bereich unschätzbare Dienste an unseren Mitmenschen geleistet haben.“ So wünschte der Rathauschef am Ende allen ein frohes und gesegnetes Weihnachtsfest und ein gesundes und erfolgreiches Jahr 2015.
 

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