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Den Hopfen erleben – Hopfakranzlfest in Wolnzach

(Wolnzach, hr)

Am Ende war man in Wolnzach etwas „angefeuchtelt“, wie es Hannelore Langwieser so schön formulierte. Doch auch wenn das Wetter dieses Mal nicht ganz mitspielte, so war es doch das bislang größte Hopfakranzlfest, nicht nur was die Stände, sondern auch was die Besucher angeht.

„Ich freue mich sehr, dass ich zum zweiten Mal in einem Jahr die Schirmherrschaft für eine Veranstaltung in Wolnzach übernehmen durfte“, begrüßte Landrat Martin Wolf. „Dieses Fest passt hervorragend zum Jubiläum“, ergänzte er. Und er hatte recht, denn die bedeutendste Regionalmesse rund um das „grüne Gold“ machte in diesem Jahr in der Hopfenmetropole Station. 1200 Jahre Wolnzach, 180 Jahre Hopfensiegel – so war das Hopfakranzlfest ein weiteres Highlight 2014.

„Der Hopfen ist das Zeichen der Hallertau“, so Andreas Herzog vom Tourismusverband Hallertau. Und am Ende freute er sich nicht nur über die 36 Stände, die den Hopfen in den verschiedensten Formen anpriesen, sondern auch über die zahlreichen Besucher. Über 700 Besucher beteiligten sich am Gewinnspiel und schätzten das Gewicht des Hopfensackes. „So viele waren es bis lang noch nie“, erklärt Herzog weiter. Aber nicht nur am Stand des Tourismusverbandes drängten sich die Menschen, auch entlang des Rathaus- und Marienplatzes gab es vieles zu entdecken. Hopfenschmuck, Hopfenkränze oder das „grüne Gold“, süß verpackt in Schokolade, lockten viele auf die Straßen und auch auf die Höfe.

Ja, man konnte den Hopfen im wahrsten Sinne des Wortes erleben und bei der Ernte den Landwirten über die Schulter schauen. Noch läuft die Ernte in vollen Zügen, auch auf dem Hof der Familie Randelzhofer. „Heute gibt es noch eine Handvoll Hopfenbauer in Wolnzach. 1970 waren es noch über 100“, erklärt Josef Schrot, der die Besucher über den Hof führte. Vieles hat sich verändert, doch eines ist gleich geblieben für die Hallertau ist der Hopfen ein entscheidender Wirtschaftsfaktor. Auf knapp 15.000 Hektar wird das grüne Gold angebaut. Was aber alles gemacht werden muss bis der Hopfen das Bier veredelt oder was ein „Schmuser“ ist, das konnte man beim Betriebsrundgang erfahren. Man durfte aber nicht nur die Ernte beobachten, sondern auch Annemarie Randelzhofer über die Schulter schauen, wie traditioneller Hopfenschmuck hergestellt wird. Auch Anneliese Stadler aus Großgundertshausen fertigte Kränze und Sträuße aus Hopfen an. „Im Haus entfalten sie dann ihr Aroma und halten sich ein Jahr lang“, erklärt sie.

So konnte man beim Hopfakranzlfest die verschiedensten Facetten des „grünen Goldes“ erleben. „Es ist eindrucksvoll, wie sehr die Region vom Hopfen geprägt ist“, erklärte Wolnzachs Bürgermeister Jens Machold nach dem Rundgang über die Regionalmesse. Zwar hätte sich der Rathauschef ein etwas besseres Wetter gewünscht, denn am Ende musste doch der eine oder andere seinen Regenschirm aufspannen. Aber auch wenn der Nieselregen das Fest etwas früher zu Ende gehen ließ, so zog Andreas Herzog ein positives Fazit: „Wieder sind nicht nur Leute aus unserer Region gekommen“, so Alexander Herzog, „sondern sogar aus der Landeshauptstadt München.“ In Wolnzach konnten sie die Hallertau mit allen Sinnen erleben und auch vor der Bühne in die Tradition eintauchen. Blasmusik und Volkstanzeinlagen und traditioneller Zweigesang boten den Rahmen für eine gelungene Messe.

Bleibt am Ende noch eines: Wer hat nun eigentlich das Gewicht des Hopfensackes am genauesten geschätzt? Von den über 700 Teilnehmern lagen neun mit 29 Kilogramm genau richtig, sodass das Los entscheiden musste. Über eine Flasche Hopfensecco konnte sich Gisela Hagl aus Rudelzhausen freuen, ein Abendessen für zwei Personen gewann Christina Kegele aus Rohrbach, und Alfred Artner aus Wolnzach kann sich über einen Rundflug über die Hallertau freuen.
 

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