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Hopfenbauer blicken optimistisch in die Zukunft

(Wolnzach, hr)

Wie viel Hopfen gibt es in diesem Jahr? Diese Frage stellen sich derzeit viele, gerade auch vor dem Hintergrund der schlechten Ernte im vergangenen Jahr. 2013 konnten am Ende 23.078 t abgewogen werden. Heuer sieht die Situation deutlich besser aus.

„Wir rechnen mit 29.000 Tonnen“, so Werner Brunner, der seitens des Hallertauer Hopfenpflanzerverbandes die Zahlen vorstellte. Gleichzeitig betonte er aber auch, dass dies nur eine erste Schätzung sei, und sich vier bis sechs Wochen vor der Ernte noch Spielraum für Abweichungen biete. „Uns ist natürlich klar, dass es schwer ist zu diesem Zeitpunkt exakte Zahlen zu liefern, doch aufgrund des Hopfenbaukongresses sind auch wir angehalten eine erste Schätzung abzugeben“, fügte Dr. Johann Pichelmaier an.

Und diese fällt in diesem Jahr deutlich positiver aus als noch im Jahr zuvor. Schon der sehr milde Winter und die trockene Witterung sorgten dafür, dass mit den Frühjahrsarbeiten drei bis vier Wochen früher begonnen werden konnte. Zwar machte den Landwirten die anfängliche Trockenheit etwas zu schaffen, doch gerade der Juli mit den warmen Temperaturen und gleichzeitig ausreichenden Niederschlägen war für den Hopfen ideal. So geht man auch derzeit von einem deutlichen Plus von 25% gegen über 2013 aus, was die Ernte betrifft. Bundesweit wird ein Ergebnis von rund 34.000 t erwartet. „Das ist ein Plus von 23%, dabei muss man aber immer auch die massiven Hagelschäden im vergangenen Jahr mit berücksichtigen“, so Werner Brunner.

Ein Indiz dass es der Hopfenwirtschaft nach den Jahren des Preiskampfes wieder besser geht sind auch die Flächenzahlen. „Weltweit ist die Anbaufläche von 46.500 ha um 4% auf 48.000 ha gestiegen“, erläuterte Dr. Johann Pichlmaier Besonders erstaunlich ist in diesem Zuge, dass in den USA gar neue Betriebe mit dem Hopfenbau begonnen haben. „Die dortige Craft-Brewer-Szene setzt auf Regionalität“, fügte Otmar Weingarten an. So gibt es nun in vielen Bundesstaaten kleine Anbaugebiete. Auch in Deutschland und in der Hallertau ist, wenn gleich die Zahl der Betriebe weiter rückläufig ist, die Fläche wieder gestiegen. „Wir verzeichnen in der Hallertau eine Ausweitung um 381 ha.“, so Werner Brunner. Insgesamt wird derzeit auf 14.467 ha Hopfen angebaut. Im gesamten Bundesgebiet stieg die Anbaufläche um 2,7%.

Auch was die Brauerein betrifft, so scheint, die Zeit der Niedrighopfengaben vorbei zu sein. „Es werden wieder deutlich stärker gehopfte Biere gebraut“, so Pichelmaier, der in diesem Zusammenhang die Craft-Brewer-Szene in den USA hervorhob. „Insgesamt produzieren diese kleinen Brauereien 1% des jährlichen Bierbedarfs, verbrauchen aber 12% der Welthopfenmenge.“ Dies sind natürlich erfreuliche Zahlen. Doch bei aller Freude ist dies kein Grund zur Euphorie, denn nur rund 10 – 15% des deutschen Hopfens kommen dort zum Einsatz. „Diesen Marktanteil wollen wir natürlich noch deutlich erhöhen in den kommenden Jahren“, so Otmar Weingarten, der vor allem von den beiden wichtigsten Messen der Brau in Nürnberg und der Craft-Brewers-Conference in den USA Positives zu berichten wusste. „Die dort vorgestellten Biersorten mit Hallertauer Hopfen kamen sehr gut an.“

Doch nicht nur auf den US-Markt wollen die die Deutschen künftig ihr Augenmerk richten, nein viel mehr wenden sich die Blicke gen China. „Wir sind gerade dabei ein Marketingkonzept hierfür zu erarbeiten“, so Weingarten weiter, der betonte, dass China wegen des großen Biermarktes deutliches Wachstumspotential hat.

Aber auch wenn man nun seitens des Verbandes deutlich optimistischer in die Zukunft blickt, so ist nicht alles so wie man es sich wünschen würde. Zwar sind die Preise, was die Vorverträge angeht gestiegen. So werden derzeit rund 10.000 Euro je Hektar bezahlt. Doch ist dies auch lange Sicht noch nicht genug, wie Dr. Johann Pichelmaier betonte. „Man muss einfach auch die ständig steigenden Kosten im Hinterkopf behalten, so dass  sich diese Zahl dann in den weiteren Jahren relativiert.“

Eines der Hauptprobleme, das ist nach wie vor der Pflanzenschutz. „Wir haben hier kaum noch geeignete Mittel“, so Weingarten, der mit dem gesamten Verband für die Zulassung neuer Pflanzenschutzmittel kämpft.

Doch auch wenn der Pflanzenschutz Probleme hat, so blicken viele Landwirte positiv in die Zukunft. „Die Stimmung ist deutlich besser, als in den vergangenen Jahren“, so Josef Wittmann.
 

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