hallertau.info News

Vorstandswahlen und Ärger um Trainingsplatz beim STS

(Scheyern, rs)

Zwei Themen standen im Mittelpunkt der Jahreshauptversammlung des ST Scheyern am Freitagabend: die turnusmäßig vorzunehmenden Vorstandswahlen kann man durchaus noch als Routine im Rahmen einer Jahreshauptversammlung ansehen, ein Streit um die Nutzung des Trainingsplatzes in Mitterscheyern erregte jedoch viele Gemüter der anwesenden Mitglieder und führte zu massivem Unverständnis.

Die Berichte von Vorstandschaft und Abteilungsleitern kann man getrost als wenig überraschend ansehen. Die Einnahmen waren in 2013 höher als die Ausgaben, konnte Noch-Kassier und Neu-Bürgermeister Manfred Sterz erfreut berichten. Der Schuldenstand aufgrund laufender Tilgungen wegen getätigter Investitionen konnte gegenüber 2012 von damals ca. 55 TEUR auf nun ca. 48 TEUR gesenkt werden. Die Entlastung des scheidenden Vorstands erfolgte einstimmig.


Der neue Vorstand des ST Scheyern mit Bürgermeister Manfred Sterz: (von links) Holger Klenke (1. Kassier), Mike Wenger (2. Vorstand), Stefan Koller (1. Vorstand), Renate Leinthaler (3. Vorstand), Franz Hilgers (1. Schriftführer) und Ede Teichmann (2. Kassier)

Das Gerüst des neuen Vorstands basiert - auch das ist wenig überraschend - auf den Führungspersonen der vergangenen 2 Jahre: Stefan Koller wurde als 1. Vorsitzender einstimmig wiedergewählt. Gleiches gilt für Mike Wenger als 2. Vorsitzender, Eduard Teichmann als 2. Kassier sowie Franz Hilgers als 1. Schriftführer. Neu im Vorstand des ST Scheyern sind als 3. Vorsitzende Renate Leinthaler und Holger Klenke als 1. Kassier. Im Namen des gesamten Vereins bedankte Stefan Koller sich bei Manfred Sterz für 20 Jahre Mitgliedschaft im Vorstand und wünschte ihm für sein neues Amt im Scheyrer Rathaus viel Erfolg. Einige besondere Ehrungen galt es auch noch vorzunehmen, so wurden Erich Pfab und Max Weichenrieder für jeweils 60 (!) Jahre Mitgliedschaft im Verein mit Ehrennadel und Urkunde bedacht, Andreas Hübel für 25 Jahre.


Bild links: Dank an das langjährige Vorstandsmitglied Manfred Sterz; Erich Pfab (Bild Mitte) und Max Weichenrieder (rechts) sind 60 Jahre Mitglied im ST Scheyern

Aber leider ist nicht alles im Reinen im Umfeld des Vereins: im Fußballbereich gibt es mit 3 Herren-, 2 Damen-, 3 Mädchen- und 11 Jugendmannschaften sage und schreibe 19 Teams im Spielbetrieb des BFV. Neben dem Trainingsplatz an den Scheyrer Weihern und dem Ausweichplatz in Euernbach wird vom Verein bisher der Platz in Mitterscheyern für die Trainings genutzt. "Für die Planung der Trainingseinheiten ist dieser Platz unbedingt notwendig. Es gibt aktuell keine andere Möglichkeit, den sportlichen Anforderungen gerecht zu werden. Einige unserer Teams weichen ohnehin schon auf Sportplätze von Partnern in Spielgemeinschaften aus." lassen unisono weder Stefan Koller noch Abteilungsleiter Fußball Sepp Schreyer oder Jugendleiter Peter Oberndorfer Zweifel aufkommen, dass der Platz in Mitterscheyern unbedingt weiter durch den Verein genutzt werden muss.


Unverständnis herrschte bei den anwesenden Mitgliedern über die Vorgehensweise Einzelner in Bezug auf den Trainingsplatz in Mitterscheyern

Leider gibt es in der Nachbarschaft des Mitterscheyrer Platzes offenbar Stimmen, die dem Verein das Nutzungsrecht absprechen wollen. Der Platz sei ursprünglich als "Bolzplatz" ausgewiesen, eine regelmäßige Nutzung durch den Verein sei niemals vorgesehen worden. Über eine Unterschriftenaktion haben sich, wie von Stefan Koller dargestellt, Betroffene zusammen getan und sich beim Landratsamt über die Nutzung des Platzes durch den Verein beschwert. Zum momentanen Zeitpunkt sieht es so aus, als gäbe es ein geduldetes Nutzungsrecht noch bis zum Ende der laufenden Spielzeit, also bis spätestens Juli. Das gesamte Vorgehen der Anwohner stieß auf enormes Unverständnis bei den anwesenden Mitgliedern. Einerseits wird gemeinhin beklagt, dass die heutige Jugend zu "bewegungsfaul" und "rein Computer gesteuert" sei, andererseits werden den Mädchen und Buben die Möglichkeiten sportlicher Betätigung genommen. Seitens des Vereins werde man alles unternehmen, so Vorstand Koller, um mit den Anwohnern eine einvernehmliche Lösung zu finden und diese dann auch mit dem Landratsamt für die Zukunft zu vereinbaren.


Kommentar:
Es ist nicht nachvollziehbar, was momentan in Bezug auf den Mitterscheyrer Trainingsplatz passiert: wie können Bürgerinnen und Bürger der selbst ernannten "Wohlfühl"-Gemeinde dagegen sein, dass über ehrenamtliches Engagement den Scheyrer Jugendlichen im Zeitalter von IT und Computer eine sportliche Alternative geboten wird? Wieso versuchen Einzelne, eine funktionierende Gemeinschaft, wie sie der Sportverein bildet, auseinander zu reißen? Wenn es in Einzelfällen vorgekommen sein mag, dass eine Belästigung der Anwohner durch die parkenden Autos oder einen über die Grundstückshecke fliegenden Ball erfolgte, dann ist es am Verein, dieses abzustellen. Den Verein, der bezüglich seiner verfügbaren Sportstätten ohnehin nicht optimal aufgestellt ist, aber eine seiner Grundlagen berauben zu wollen, zeugt nicht unbedingt von sozialer Einstellung und gemeindlichem Engagement. Der Verein findet nun einmal - gerade im Kinder- und Jugendbereich - einen ungemeinen Zuspruch. Darüber sollte man sich eigentlich erfreut zeigen. Die Anzahl der gemeldeten Mannschaften hat sich innerhalb nur weniger Jahre mehr als verdoppelt, die Anzahl der zur Verfügung gestellten Sportstätten leider nicht. Interessant wäre es einmal zu erfahren, wie die Beschwerdeführer es den betroffenen Mädchen und Buben erklären würden, dass diese sich ihrer sportlichen Passion nicht mehr oder nur noch sehr eingeschränkt widmen können. Aber auch Gemeinde und Landratsamt sind gefordert, ehrenamtliches soziales Engagement mit aller Kraft zu unterstützen, sofern es in ihren Verantwortungsbereichen liegt. (rs)
 

Zurück

Kommentare

Einen Kommentar schreiben

Sie müssen sich anmelden, um Kommentare hinzuzufügen.